BÜRGERVERSAMMLUNG Verkehrsplaner Prof. Dr. Rüdiger Storost diskutiert mit Bürgern
USINGEN - (fbu). Engagiert und sachlich haben nicht wenige der gut 260 Zuhörer in der Bürgerversammlung im Christian-Wirth-Saal mit dem Verkehrsplaner Prof. Dr. Rüdiger Storost seine Vorschläge zur Verkehrsentlastung der Usinger Innenstadt diskutiert. Erstes Fazit: Es gibt keine Lösung, die allen gerecht wird. Entlastung hier führt zur Belastung andernorts. Das machten die Bürger in ihren Bedenken und Anregungen deutlich.
Storost berichtete, dass er Usingen kenne, da er 1978 und 1987 Planungen für die Nord-Ost-Umgehung unternommen hat. Das Warten darauf blockiere seit über 30 Jahren die Stadtentwicklung. Er gehe davon aus, dass es in sechs Jahren Baurecht und in zehn Jahren die fertige Umgehung gebe, die die Verkehrssituation grundlegend ändere.
Seine aktuelle Fragestellung: Was kann in der City getan werden, um die zum bestehenden „irrsinnigen Innenstadtverkehr“ (Storost) prognostizierten weiteren 4100 Fahrten pro Tag zum neuen Edeka-Markt und dem Fachmarkt-Zentrum am Neuen Marktplatz zu verteilen? „Längere und häufigere Stauereignisse“ sind vorausgesagt.
Das 60-seitige Gutachten zeigt einiges auf; er favorisiert eine neue Straße von der Neutorstraße zum Neuen Marktplatz und weiter zum Riedborn. Dieser „Bypass“ am Kerbgelände vorbei durch die Bachaue, im Saal mit Skepsis aufgenommen, helfe vor allem dem Innen- stadtcarré.
Der stark befahrene Westerfelder Weg solle schon mal probeweise zur „unechten Einbahnstraße“ werden, in die das Einfahren vom „Partnerschaftskreisel“ verboten ist. Der Verkehr, das räumte er ein, werde dann aber in der Innenstadt ansteigen.
Als weitere kurzfristige Maßnahme empfiehlt er, die Kreuzung Wilhelmjstraße/Zitzergasse/Obergasse durchlässiger zu machen, damit der Verkehr vom Neuen Marktplatz besser abfließt: ab Zitzergasse für Links- und Rechtsabbieger zweispurig bis Schlossplatz. Auf der Obergasse soll am Überweg eine „schlafende Fußgängerampel“ dafür sorgen, dass man bei Bedarf drückt und zu Fuß sicher rüberkommt, die Linksabbieger dann besser Richtung Grävenwiesbach rauskommen.
Von den Bürgern wurde bezweifelt, dass wirklich 4100 Fahrten dazukommen; das soll eine Zählung klären, wenn die Märkte geöffnet sind, so Bürgermeister Steffen Wernard. Die quasi Sperrung des Westerfelder Weges hänge das Wohngebiet von der Stadt ab, und am Erlenhoff-Kreisel und in Frankfurter Straße komme man kaum nach links raus, so mehrere Bürger.
Die Versammlung und die Bürgerbeiträge seien für die Politik der Einstieg in die Diskussion, stellte Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Liese als Sitzungsleiter schließlich fest.
Weiterer Bericht folgt
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