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30 Geflüchtete haben bereits ein neues Zuhause in Schmitten gefunden

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Daria und Felix Steiner haben die Koordination der ehrenamtlichen Strukturen übernommen. © Red

Nur eine Woche nach dem ersten Netzwerktreffen »Ukraine-Schmitten hilft« hat sich schon viel bewegt. Mittlerweile sind mehr als 30 ukrainische Menschen in Schmitten untergekommen. Doch es werden weiterhin Helfer gesucht.

Schmitten. Nur eine Woche nach dem ersten Netzwerktreffen »Ukraine-Schmitten hilft« hat sich schon viel bewegt. Mittlerweile sind mehr als 30 ukrainische Menschen in Schmitten untergekommen, und es werden wohl schnell sehr viel mehr werden. Daria und Felix Steiner haben die Koordination der ehrenamtlichen Strukturen übernommen.

Das Ehepaar lebt erst seit vier Wochen in Schmitten. Die 33-jährige Sprachwissenschaftlerin stammt aus Kiew und hat mit ihrem gleichaltrigen Mann, der Gymnasiallehrer in Frankfurt ist, gerade ihre Mutter zu sich geholt. Ihr Vater darf aus dem Kriegsgebiet nicht ausreisen. Das Schmittener Ehepaar hat sich beim ersten Netzwerktreffen spontan bereit erklärt, Hilfsangebote zu strukturieren, um Ukrainern, die es geschafft haben, ihr Land zu verlassen, schnell zu helfen. »Wir haben an der ukrainischen Grenze gesehen, was noch alles auf uns zukommt«, so die Steiners.

Verschiedene Arbeitsgruppen gebildet und schon Freiwillige gefunden

Deshalb haben sie für die Schmittener Ukrainehilfe verschiedene Arbeitsgruppen gegründet und dafür schon Freiwillige gefunden. »Am wichtigsten ist es zunächst, Wohnungen und Zimmer für die Geflüchteten zu finden«, so das Ergebnis nach einer Woche, in der die zunächst angebotenen Unterkünfte so gut wie belegt sind.

Um den Kontakt zwischen Wohnungsanbietern und Geflüchteten wird sich weiterhin Bianca Androsko kümmern. Sie hat von Anfang an erfolgreich Wohnraum vermittelt und inzwischen auch die Kleiderkammer in der Niederreifenberger Kirche aufgebaut.

Doch es ist noch viel mehr zu tun. Die Hilfsbereitschaft in Schmitten ist zum Glück enorm, doch die Flüchtlingshilfe muss sich neu organisieren. Im seit 2013 existierenden Freundeskreis Asyl Schmitten sind von 50 Helfern nur noch wenige übriggeblieben.

Bei Bedarf werden Dolmetscher oder Fahrer vermittelt

Eine Vertreterin ist Brigitte Willroth, die ihre Erfahrungen auch in der Schmittener Ukrainehilfe einbringt und Ansprechpartnerin für Amtsgänge ist. Viele Ukrainerinnen und ihre Kinder sind noch nicht gemeldet und beziehen noch keine Sozialleistungen.

Wie der Austausch beim zweiten Treffen ergab, müssen nicht alle Ukrainer zu den Ämtern begleitet werden, wenn es Hilfe zur Selbsthilfe gibt. Zumal die öffentlichen Verkehrsmittel im Bereich des RMV für Geflüchtete aus der Ukraine kostenlos sind.

Bei Bedarf werden Dolmetscher und Fahrer vermittelt. Transportmöglichkeiten für die Möblierung von Wohnraum werden ebenfalls organisiert. Auch daran, dass die Geflüchteten zeitnah Corona-Impfangebote wahrnehmen können, haben die Netzwerker gedacht.

Möglichkeiten schaffen, damit sich Geflüchtete untereinander treffen können

Und schnellstmöglich sollen Möglichkeiten geschaffen werden, wo die Ukrainer sich untereinander und mit Schmittener Bürgern treffen können. Hier wollen sich die Kirchengemeinden einbringen, und wenn Ende des Monats die Stelle verlängert oder neu besetzt wird, auch der ehrenamtliche Integrationscoach der Gemeinde, der die Verbindung nicht nur zu den Sportvereinen hält. Damit die Flüchtlinge und Helfer es leichter haben, gibt es Informationen auf der neuen Homepage der Gemeinde.

Die Ehrenamtlichen wollen außerdem einen Flyer erstellen, um die Schmittener zu motivieren Wohnungsangebote zur Verfügung zu stellen und einen Leitfaden für Geflüchtete und Ehrenamtliche. Am Rewe-Parkplatz ist am Samstag, 26. März, von 10 bis 15 Uhr ein Ukraine-Stand geplant. Hier wollen die ehrenamtlichen Helfer sich präsentieren und über die aktuelle Lage informieren. Wer jetzt schon aktiv helfen will, wendet sich am besten per Mail an ukraine@schmitten.de.

Gesucht werden Wohnraum, Fahrer, Übersetzer und Ehrenamtliche für psychologische Betreuung

Gesucht werden neben Wohnraum auch Fahrer/innen mit eigenem Fahrzeug oder Personenbeförderungsschein für den Bürgerbus sowie Übersetzer und Ehrenamtliche für die psychologische Betreuung. Wer Sachspenden für die Kleiderkammer abgeben möchte, sollte sich mit Bianca Androsko unter biancaandrosko @gmail.com in Verbindung setzen.

Die Gemeinde hat inzwischen ein Spendenkonto für die Ukraine Hilfe in Schmitten eingerichtet. Dies lautet: Nassauischen Sparkasse, DE45 5105 0015 0285 0000 09, Verwendungszweck: »Spende für Flüchtlinge aus der Ukraine«. Der Einzahlungsbeleg dient auch als Spendennachweis.

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