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Auf dem ehemaligen Donath-Gelände siedelt sich ein Drogeriemarkt an

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Von: Jutta Badina-Burger

Blick über den Zaun hinweg aufs einstige Donath-Gelände, das sich in Schneidhain befindet.
Blick über den Zaun hinweg aufs einstige Donath-Gelände, das sich in Schneidhain befindet. © JP

Der Investor stockt den Anteil der Gewerbeflächen auf. Nach einer kontroversen Diskussion stimmt der Ortsbeirat dem überarbeiteten Plan zu.

Schneidhain -Manche Themen tauchen immer wieder auf: Im Dezember 2022 stand der Vorhaben- und Erschließungsplan zum ehemaligen Donath-Gelände auf der Tagesordnung des Ortsbeirates. Kompliziert gestaltete sich seinerzeit die Abstimmung nicht. Denn die Mitglieder des Ortsbeirates mussten lediglich darüber abstimmen, ob sie sich einem Beschluss des Magistrats anschließen wollen oder nicht. Der Magistrat hatte zuvor die bereits zweite Vorlage des Investors Kaveh Amiri abschlägig beurteilt. Zwar verlautete es aus der Verwaltung, dass er die Planung durchaus positiv sehe. Die Magistratsmitglieder sahen jedoch auch bei der zweiten Fassung des Investors zu wenig Gewerbe berücksichtigt. Dem Beschluss des Magistrats folgten die Mitglieder des Schneidhainer Ortsbeirates mit fünf Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und zwei Enthaltungen. Auf der jüngsten Sitzung berieten die Ortsbeiratsmitglieder erneut über das Donath-Areal. Ortsvorsteher Wolfgang Gottschalk (ALK) übergab die Leitung der Sitzung vorübergehend seinem Stellvertreter Ralf von Cleef (CDU). Denn er hatte für die ALK einiges mitzuteilen.

Platz auch für Praxen und Kinderbetreuung

Zuvor war Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) an der Reihe. Der Investor habe die Anregungen und Vorgaben aufgegriffen und noch einmal in die Beschlussfassung eingegeben, sagte er. „Jetzt ist klar, was auf dem Gelände hinkommen soll“. Mittlerweile gebe es einen Vorvertrag mit einer Drogeriemarktkette. Durch Nachbesserungen des Investors ergebe sich eine auf 5000 Quadratmeter vergrößerte Gewerbefläche für Geschäfte, Praxen und eine Kinderbetreuung. Das Vorhaben bringe Schneidhain ein ganzes Stückchen weiter. Durch das geplante Gewerbe könne viel direkt in Schneidhain erledigt werden. Niemand müsse in die angrenzenden Städte und Gemeinden fahren. Helm sieht in der Quartiersbebauung mit Wohnen und Gewerbe eine große Verbesserung der Situation im Stadtteil.

Anders sehen das die Mitglieder der ALK im Ortsbeirat. Sie seien sehr erstaunt über den jetzigen Vorschlag des Magistrats. In der Stadtverordnetenversammlung im Dezember sei der Investor klipp und klar darauf hingewiesen worden, dass ein höherer Anteil an Gewerbefläche gewünscht sei. Von der in der Stadtverordnetenversammlung diskutierten Quadratmeterzahl sei man mit dem neuerlichen Vorschlag noch weit entfernt. 500 Quadratmeter mehr seien kaum nennenswert. Gottschalk macht klar, dass „die ALK grundsätzlich nicht gegen die Bebauung“ sei. „Wir finden die Mischung aus Gewerbe und Wohnungen gut.“ Aber von Anfang an seien die Bedingungen klar gewesen. Der Investor sei darauf hingewiesen worden, dass es sich bei dem Donath-Grundstück um ein Gewerbegebiet und kein Mischgebiet handele. Trotzdem habe der Investor das Grundstück erworben. „Wir lehnen die Quartiersbebauung nicht ab. Aber nicht in diesem Umfang.“ Die ALK sehe durchaus die Aufwertung für den Ortsteil. Außerdem hegt Wolfgang Gottschalk Zweifel, dass die Geschäfte nur von Schneidhainer Bürger genutzt werden.

ALK-Fraktion lehnt geschlossen ab

Zudem, so Gottschalk, verweise er auf eventuell 200 Neubürger, die Abwasser produzierten. Im vergangenen Jahr habe man mehrere Anfragen aus der Wiesbadener Straße gehabt, dass das Kanalsystem vielerorts überlastet sei und Kanäle überfließen.

Leonhard Helm sieht das Problem der überfließenden Kanäle nicht an 200 Personen mehr, die duschen und Toiletten benutzen. „Unser Problem sind nicht die Haushalte, sondern Starkregenereignisse.“ Jürgen Bokr (FDP) erkennt eine deutliche Verbesserung für Schneidhain. Der Investor habe nachgebessert. Er finde, es handele sich um „ein super Konzept“. Die andere Frage sei: „Was wollen wir denn sonst dort stehen haben?“ Er werde sich dafür aussprechen. Ähnlich sieht dies Christdemokrat Ralf von Cleef. Das Plangebiet weise eine Größe von rund 7500 Quadratmetern auf, und davon entfielen nun 5000 Quadratmeter auf Gewerbefläche. „Ich sehe ebenfalls eine Aufwertung für Schneidhain. Es werden in der Wohnbebauung Zwei- bis Vier-Zimmerwohnungen geschaffen. Das ist genau das, was wir in Schneidhain brauchen.“ Ansonsten bestehe der Stadtteil größtenteils aus Einfamilienhäusern. Der Vertreterin der Klimaliste im Ortsbeirat, Cordula Jacubowski, „tut die Reduzierung des Wohnraums sogar ein bisschen weh“. Runa Hammerschmidt (ALK) findet die Quartiersbebauung „eine massive optische Darstellung“. Hier bringe Gewerbe nicht nur einen Vorteil für Schneidhain. Patricia Peveling (Grüne) findet das Konzept wiederum gut. „Wir haben uns das Konzept erklären lassen, und es ist ein Mehr an Gewerbefläche.“

Letztlich stimmten die Mitglieder des Ortsbeirates mit sechs Ja-Stimmen zu. Es gab drei Nein-Stimmen. Den Aufstellungsbeschluss fassten sie mit demselben Abstimmungsverhalten.

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