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Für eine fahrradfreundliche Bahnhofstraße

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Treffen auf der Bahnhofstraße in Wehrheim: Stefan Pohl, Vorsitzender des ADFC Usinger Land (links) und Dr. Stefan Naas, der für die FDP in Landtag und Kreistag sitzt. © Red

Wehrheim (red). »Die Bahnhofstraße in Wehrheim ist auch eine Hauptachse für den Radverkehr. Denn es ergibt Sinn, den Bahnhof auch für Wehrheimer Fahrradfahrer leicht und sicherer erreichbar zu machen«, sagt Dr. Stefan Naas, Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion im Kreistag des Hochtaunuskreis, beim Treffen mit Stefan Pohl vom Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) Usinger-Land.

Naas, der als Mitglied des Hessischen Landtags auch Sprecher seiner Fraktion für Verkehrspolitik ist, und Pohl sind sich einig: Hier könnten Stadt und Kreis mehr machen.

Zum Hintergrund: Die Bahnhofstraße in Wehrheim ist eine Kreisstraße und eine der Hauptverkehrsachsen durch die Gemeinde. Vor dem Bau der Umgehungsstraße war die Bahnhofstraße eine Bundesstraße und hat aus dieser Zeit noch eine erhebliche Fahrbahnbreit von 7,5 Metern sowie zwei jeweils 0,5 Meter breite Rinnsteine - erst dann kommt der Bürgersteig.

Naas ist überzeugt: »Das reicht für breite Schutzstreifen auf beiden Seiten, ohne dass der Verkehr beeinträchtigt wird. Hier kann man einen Verkehrsträger stärken, ohne einem anderen zu schaden. Das ist ideal«.

Keine baulichen Maßnahmen nötig

Auch der ADFC sieht das laut der Pressemitteilung des Kreisverbands so und setzt sich deswegen schon länger für die Umgestaltung der Bahnhofstraße ein. »Eine sinnvolle Lösung wäre durch einfache Markierungsarbeiten und die Entfernung des Mittelstreifens möglich. Es bedarf noch nicht mal einer großen baulichen Maßnahme, um Sicherheit und Attraktivität für Fahrradfahrer zu erhöhen. Uns wundert es, dass der Kreis bei den letzten baulichen Maßnahmen an dieser Straße nichts gemacht«, sagt Pohl. Dabei habe der Kreistag auf Antrag der FDP doch einstimmig beschlossen, dass an allen Kreisstraßen bei künftigen Maßnahmen möglichst etwas für den Radverkehr getan werden soll. »Leider hat sich die Straßenverkehrsbehörde des Hochtaunuskreises offensichtlich nicht im Sinne des Beschlusses engagiert«, sagt Pohl.

Auch Andreas Bloching, Vorsitzender der FDP Wehrheim, und Klaus Schumann, Wehrheimer FDP-Fraktionsvorsitzender, würden sich hier eine andere Lösung wünschen. »Allen ist klar, dass die Bahnhofstraße in wenigen Jahren saniert werden muss. Spätestens da muss es auch zu einer guten Lösung für alle Verkehrsträger kommen«, lässt sich Bloching zitieren. »Eine Übergangslösung, wie hier vom ADFC vorgeschlagen, halten wir aber für eine gute Möglichkeit, um die Zeit bis zu den endgültigen Baumaßnahmen zu überbrücken«, stimmt auch Schumann zu.

Kritik am Landkreis

Der Landtagsabgeordnete Naas sieht nun den Hochtaunuskreis, aber auch die Gemeinde Wehrheim in der Verantwortung. »Seit Jahren setzen wir uns im Kreis für neue und sichere Radwege entlang von Kreisstraßen ein. Das neue Radverkehrskonzept des Hochtaunuskreises ist ein Resultat dieses Engagements. Leider scheint es sich bei uns wie in ganz Hessen zu entwickeln: Man redet über Radwege, spricht davon sie zu bauen, aber wenn es ernst wird, passiert nichts«, kritisiert er. »Die Zukunft der Mobilität ist flexibel. Wir müssen die besten Lösungen für alle Verkehrsträger finden, ohne den einen gegen den anderen auszuspielen. Hier bietet sich eine sehr gute Lösung dafür. Es ist Zeit jetzt den Worten auch Taten folgen zu lassen.«

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