LAUBACH - (red). Der Gefahrenpunkt Laubacher Kreuz beschäftigt auch die SPD-Landtagsabgeordnete Elke Barth. „Es ist unverständlich, dass nach so vielen Jahren und etlichen Eingaben der Kommune Grävenwiesbach immer noch keine Lösung für diese gefährliche Querung der L3063 in Aussicht steht“, zeigt sich die Politikerin ungehalten. Unfälle mit schweren Folgen habe es in der Vergangenheit genug gegeben.
Nun sei es an der Zeit im Zuge der Sanierung diesen Gefahrenpunkt durch eine Entschleunigung zu beseitigen. Ein Kreisel sei hier gut geeignet. „An die Landesregierung habe ich eine sogenannte Kleine Anfrage gerichtet mit der Hoffnung eine aussagefähige Antwort über die Planung von Hessen mobil zu diesem Knotenpunkt zu erhalten“, beschreibt Barth ihre Initiative. Es müsse doch möglich sein, vernünftig zu handeln und für ausreichende Sicherheit zu sorgen. Eine Begrenzung auf 70 km/h scheine ja nicht zu reichen.
Offene Brief von Tillig
Für einen Kreisel hat sich auch der Grävenwiesbacher SPD-Fraktionsvorsitzende Rudolf Tillig ausgesprochen. In einem offenen Brief kritisiert er die Aussage von Andreas Mehring von Hessen-Mobil, der gegen dem UA geäußert hatte, bei der jüngsten Einschätzung der Unfallkommission habe es zum damaligen Zeitpunkt zu wenig schwere oder gar tödliche Unfälle am Laubacher Kreuz gegeben, die den Bau eines Kreisels rechtfertigen würden. Ursache für die Unfälle dort seien das Ignorieren von Verkehrszeichen, überhöhte Geschwindigkeit und das Nichtabbremsen an der Kreuzung, die an sich gut einsehbar sei. Das Argumente der Bürger vor Ort, die die vielen Unfälle ja subjektiv sehen,“ reichten nicht aus.
Tillig zweifelt in seinem Brief an, ob ein Verstecken hinter „objektiven Zahlen“ das richtigen Behördenverhalten sein darf. Es habe elf Tote, unzählige Verletzte und Schwerstverletzte gegeben – der daraus folgende Schmerz sei natürlich subjektiv. Tillig tritt der Sichtweise entgegen, dass ein Todesfall dem Fehlverhalten eines Verkehrsteilnehmers zugeschrieben wird und nicht dem Umstand, dass der Gefahrenpunkt nicht entschärft wurde.
Tillig betont, es seien zwei Landesstraßen, die sich da kreuzten. Also sei die schon seit einigen Jahren schwarz-grüne Landesregierung in der Verantwortung, im Besonderen ein grüner Minister (Tarek al-Wazir). „Anstatt bruchstückhaft jährlich einige Kilometer „Fahrradhighway“ zwischen Darmstadt und Frankfurt feierlich einzuweihen, hätte man auch hier vorangehen können und das mit Fahrradwegen nicht übermäßig bedachte Usinger Land dort damit auszustatten, wo Erneuerungen der Straßen anstehen“, so der SPD-Kommunalpolitiker. „Dann hätte man auch am Laubacher Kreuz etwas komplexer neuplanen müssen. Aber mit Fahrradwegen auf dem ‚platten Land‘ hat man es in Wiesbaden offenbar nicht so – in Usingen geht es deshalb ja gerade richtig rund. So erneuert man eben nur die Fahrbahndecke.“