Grävenwiesbacher Kerb mit dem falschen Baum gefeiert
Die Kerb in Grävenwiesbach geht mit einer Verwechslung in die Dorfgeschichte ein. Doch der "falsche Kerbebaum" tat der Stimmung keinen Abbruch und auch der "Johann" meckerte nicht.
Von anr
Die Kerbeburschen und Kerbemädels hängen den Johann oben an den Kerbebaum. Fotos: Romahn
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GRÄVENWIESBACH - Mit viel Tradition, jeder Menge gute Laune und einer fröhlichen Gemeinschaft startete am Wochenende in der Lehmkauthalle die von der Feuerwehr ausgerichtete Grävenwiesbacher Kerb. Bereits jetzt hat die Kerb 2019 einen besonderen Platz in der Dorfhistorie. Denn sie wurde mit dem "falschen" Kerbebaum gefeiert. Tradition und Zukunft schrieb sich der Feuerwehrvorstand beim Kerbprogramm auf die Fahnen. Mit einer neuen, jungen Kerbgemeinschaft, einer zünftigen Stimmungsparty am Samstag und einem bunten Familienprogramm am Sonntag wurde das älteste Dorffest für alle Grävenwiesbacher Generationen zum Erfolg. Am frühen Samstagmorgen wollten die Kerbeburschen und Mädels den von Förster Uwe Neun markierten Baum aus dem Wald am Lindelbach holen. Das extra ausgesuchte Exemplar war jedoch bereits gefällt worden. Es stand bereits seit Freitag bei Familie Schlüßler zur Feier der Geburt der ersten Tochter.
Die Verwechslung war schnell das Gesprächsthema im Dorf und sorgte für einen eigenen unterhaltsamen Kerbauftakt. Der falsche (Ersatz)-Baum erfüllte seinen Zweck jedoch genauso gut. Denn er bekam von Laura Dannewitz und Kim Reuter einen prächtig ausstaffierten Johann angehängt und wurde von Luisa Brych sowie Lara-Marie Schäfer liebevoll bunt geschmückt. Bürgermeister Roland Seel, Feuerwehr-Vorsitzende Katja Pauly und Wehrführer Hendrik Solz eröffneten mit der Kerbgemeinschaft am Samstagabend das Fest. Kerbewatz Marvin Horn stimmte die ersten Lieder an. Die Stimmungskapelle "Viktoria Combo" aus Schöffengrund riss das Publikum in der voll besetzen Halle schnell von den Sitzen und sorgte mit dem "Schornsteinfeger aus Eger" oder der "Knödel-Polka" für die ersten ausgelassenen Schunkel-Einlagen. Bürgermeister Roland Seel erfüllte seine Aufgabe beim Bieranstich gewohnt souverän und versenkte den Zapfhahn mit dem zweiten Schlag fachmännisch im Fass.
Schnell fand sich ein buntes Publikum von 18 bis 68 Jahren zusammen, um gemeinsam lockere Kerbstimmung zu verbreiten. Die Feuerwehren Hundstadt und Dietenhausen oder die Laubacher Kerbegemeinschaft feierten zünftig mit der Grävenwiesbacher Dorfgemeinschaft. 2018 hatte der Sportverein den Sonntag erstmals zum Familientag gemacht. Nun startete zum zweiten Mal der traditionelle Frühschoppen mit einem ökumenischen Familiengottesdienst mit Pfarrer Klaus Rüb und Diakon Joachim Pauli. Neben Kinderkarussell, Schießbude und Losverkauf erlebten die kleinen und großen Besucher mit Zauberkünstler und Ballonentertainer Michael fröhliche Unterhaltung. Der Familientag an der Kerb wurde mit Kaffee und Kuchen sowie den stimmungsvollen Tönen der Grävenwiesbacher Musikanten ideal abgerundet. Heute Mittag wird die Kerb ab 13 Uhr mit dem Frühschoppen mit dem Wolpertinger Buam fortgesetzt, ehe die Feuerwehr mit einer weiteren Premiere aufwartet. Der Feuerwehr-Triathlon für Jedermann zum Mitmachen garantiert jede Menge Spaß und bildet den gemeinschaftlichen Höhepunkt. Ab 20 Uhr lässt die Stimmungsmusik des Fanfarenzugs Hundstadt die Grävenwiesbacher Kerb 2019 gemütlich ausklingen.