Die Tippspielgemeinschaft in Laubach übergab den Erlös der Saison 2018/2019 an das Kinderpalliativ-Team Südhessen.
Von anr
Dr. Sabine Becker und Holger Fiedler vom Kinderpalliativ-Team sind begeistert über die erneute Spende von Dirk Zeller und Torsten Rumpel (hinten), sowie Andreas Kutt und Erhard Schubert von der Tippgemeinschaft. Foto: Romahn
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
LAUBACH - "Sie waren einer der ersten privaten Spender und wertvollen Unterstützer, ohne die es uns heute vielleicht gar nicht mehr geben würde", würdigte Holger Fiedler Pflegedienst-Leiter beim Kinderpalliativ-Team Südhessen die regelmäßigen Spenden des Fußballfernsehstammtisches im Gasthof "Zur frischen Quelle" in Laubach. Die Tippspielgemeinschaft im Gasthaus von Familie Schubert ist seit zehn Jahren karitativ aktiv und unterstützt seit 2012 das Kinderpalliativ-Team Südhessen.
Damals hatte Fiedler mit Dr. Sabine Becker ambulante Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche in Südhessen aufgenommen, mit der bis heute über 280 schwerst kranke Kinder und Heranwachsende zuhause bei ihren Familien versorgt und beraten werden.
"Ihre Spenden waren damals wichtige Anschubfinanzierung", erinnerten die beiden Gründer am Montagabend bei der Spendenübergabe an die wertvolle Pionierarbeit, die auch durch die Tippgemeinschaft und vor allen Dingen den Usinger Hilfsverein "Wir helfen" geleistet wurde. Mit den Spenden in deutlich fünfstelliger Höhe leisteten private Spender im Usinger Land einen wichtigen Beitrag für den Aufbau der Palliativversorgung von Kindern und stellten die folgende Kostenübernahme durch die Kassen mit sicher. Zur Mitte und zum Abschluss einer Fußball-Saison der Bundesliga wurde der Erlös aus dem Tippspiel gespendet. Tim Brodkorb, Andreas Kutt, Torsten Rumpel, Dieter Setzer, Erhard Schubert, Michael Uhrig und Dirk Zeller tippen mit einem Einsatz von zwei Euro auf Sieg, Niederlage oder Unentschieden der Bundesligaspiele (Der Usinger Anzeiger berichtete).
"Anfragen nehmen zu"
Der Erlös der Saison 2018/2019 wurde am Montag in Höhe von 750 Euro ans Kinderpalliativ-Team Südhessen und in derselben Höhe an die Abteilung Jugendfußball des FC Laubach gespendet. Eine Privatspende von Doris Schneweis stockte den Spendenbetrag für die Palliativ-Arbeit auf 850 Euro auf. Fiedler und Dr. Becker berichteten von der aktuellen Arbeit. "Die Anfragen nehmen ständig zu, denn dank der gewachsenen Öffentlichkeit durch Privat-Spenden steigt das Bewusstsein für Kinder-Palliativversorgung und gehen auch die betroffenen Eltern mit ihrem Schicksal selbstbewusster um", erläuterte Fiedler. Häufig sind die betroffenen Familienangehörigen sehr jung, wenn sie zum Beispiel ihr erstes Kind verlieren werden. "Das Thema ist gesellschaftsfähiger geworden", erinnerte Dr. Becker daran, dass es geregelte Palliativ-Versorgung für Erwachsene erst seit 2007 gibt. Das "würdevolle Sterben" von Kindern wurde hierzulande erst mit dem Start des Kinderpalliativ-Teams systematisch ermöglicht. Seit 1. Juni 2019 gehört zum Team eine spezialisierte Psychologin, deren Stelle auf Stiftungs-Basis zwei Jahre finanziert ist. Eine weitere Beschäftigung würde mit einer zweckgebundenen Spende wertvoll unterstützt werden. Die Laubacher Tippspielgemeinschaft und der Vorstand des Vereins "Wir helfen", der am 2. November seine Spenden-Gala in Usingen veranstaltet (Der Usinger Anzeiger berichtete), versicherten ihre weitere Hilfe für die Sicherstellung der Kinderpalliativ-Pflege in Südhessen.