Großer Feldberg: Wie der Kreis die Sperrung für Motorräder plant

Ab April sollen zum zweiten Mal nach 2019 rund um den Feldberg an bestimmen Wochenenden bestimmte Strecken für Motorräder gesperrt werden. Die Planungen laufen.
Hochtaunuskreis – Ab April stehen zum zweiten Mal testweise temporäre Streckensperrungen für Motorradfahrer im Feldberggebiet an. Im Gespräch sind wie schon 2019 die Kanonenstraße L3004 zwischen Oberursel-Hohemark und Schmitten und die L3024 vom Sandplacken bis zum sogenannten Sprungbrett. Abweichend zu 2019 soll der Abschnitt der L3004 zwischen Hegewiese und Sandplacken für Anlieger mit Motorrad frei bleiben sowie die L3276 zwischen Sandplacken und Oberreifenberg von der Sperrung gar nicht betroffen sein.
Andrea Nagell von der Kreispressestelle schreibt auf Anfrage: »Die anstehenden Streckensperrungen für Motorräder werden durch den Hochtaunuskreis geprüft und unter Mitwirkung der betroffenen Kommunen, Hessen Mobil und dem regionalen Verkehrsdienst der Polizei entschieden. Grundlage für diese Entscheidung ist die Auswertung des Verkehrsversuches aus dem Jahr 2019 durch ein externes Fachbüro. Auch erfolgte im Rahmen der Anhörung eine Beteiligung des ADAC Hessen Thüringen und der Interessenverbände der Motorradfahrer*innen. Die vorgebrachten Einwände und Anmerkungen werden bei unserer Entscheidung berücksichtigt.«
Großer Feldberg im Taunus: Vorbereitungen zur Sperrung für Mottorräder laufen
Doch wie weit sind die Vorbereitungen seitens des Hochtaunuskreises, der Kommunen, der Polizei und von Hessen Mobil gediehen? Die Durchführung der Sperrungen und die damit verbundenen Aufgaben werden laut Nagell durch den Landkreis koordiniert und mit Unterstützung der Kommunen, von Hessen Mobil sowie der Polizei durchgeführt. »Die Maßnahme ist aktuell noch in Vorbereitung«, heißt es. Über die Presse werde rechtzeitig vor Beginn der Sperrungen informiert.
Wie bereits berichtet, beabsichtigt der Bundesverband der Motorradfahrer (BVDM) gerichtliche Schritte gegen die Anordnung der Streckensperrung und sieht gute Chancen für eine erfolgreiche Klage. Eine Stellungnahme dazu will der Kreis derzeit nicht abgeben. Nagell teilt mit: »Da zum jetzigen Zeitpunkt keine Klage vorliegt, möchten wir uns nicht an Spekulationen beteiligen.«
Großer Feldberg im Taunus: 50 Euro Strafe bei Zuwiderhandlung
Da der Kreis federführend ist, haben die Anrainerkommunen Oberursel, Schmitten und Glashütten Nachfragen zum Stand der Vorbereitungen für Streckensperrungen an den Kreis verwiesen. Laut Sachgebietsleiter Andreas Mehring ist Hessen Mobil nur für das Aufstellen der angeordneten Beschilderung zuständig. Die Arbeiten sollen in vollem Umfang an einen externen Dienstleister vergeben werden. Wie weitläufig die Ausschilderung von Umleitungen sein wird, entscheide wiederum der Hochtaunuskreis. Flankierende Maßnahmen wie etwa Radiohinweise oder Lärmmessungen veranlasse ebenfalls der Initiator.
Pressesprecher Kriminalhauptkommissar Ingo Paul vom Polizeipräsidium Westhessen teilt auf Anfrage mit: »Die Landespolizei übernimmt im Sperrungszeitraum federführend in Zusammenarbeit mit den zuständigen Ordnungsämtern die Überwachung der gesperrten Bereiche. Ungeachtet der Sperrungsmaßnahmen werden auch wieder allgemeine Verkehrskontrollen, Geschwindigkeitsüberwachungsmaßnahmen und spezielle technische Verkehrskontrollen in Bezug auf Raser und Poser stattfinden.« Wie in den vergangenen Jahren sei die Polizei während der gesamten Motorradsaison verstärkt im Feldberggebiet im Einsatz, insbesondere an den Wochenenden. Die polizeilichen Maßnahmen würden sich also nicht nur auf die Einhaltung der Sperrung begrenzen, sondern es seien auch jederzeit Kontrollen auf den Ausweichstrecken möglich.
Und wie teuer wird ein Verstoß gegen Streckensperrungen? Laut Bußgeldkatalog haben Motorradfahrer bei Nichtbeachtung von Durchfahrtsverboten 50 Euro zu zahlen. Das gilt laut Paul auch für die temporären Sperrungen im Feldberggebiet. (red)
Zuletzt protestierten Motorradfahrer am Großen Feldberg gegen die geplanten Sperrungen.