Nach 30 neuen Fällen hat sich die Inzidenz im Hochtaunuskreis auf fast 50 erhöht. Auf die Bürger kommen weitere Beschränkungen zu. Gesundheitsdezernent Thorsten Schorr appelliert an Verantwortungsgefühl.
Von hs/red
Die Corona-Zahlen schnellen im Kreis in die Höhe. Symbolfoto: Archiv
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HOCHTAUNUS - Im Vergleich zum Vortrag haben sich im Hochtaunuskreis 30 weitere Menschen mit dem Corona-Virus infiziert. Die Inzidenz ist damit am Donnerstag auf 48,5 gestiegen. Der Kreis rechnet damit, spätestens am Wochenende die "50er-Grenze" zu knacken und kündigt daher weitere Maßnahmen an, die die Ausbreitung des Virus eindämmen sollen.
"Mir ist bewusst, dass vor uns die schwierigere Zeit der Herbst- und Wintermonate liegt", sagte Erster Kreisbeigeordneter und Gesundheitsdezernent Thorsten Schorr. Die steigenden Infektionszahlen seien Grund zur Sorge. Aber man wisse seit dem Frühjahr, dass man sich diesem Anstieg mit den richtigen Maßnahmen auch entgegenstellen könne, sagte Schorr. Mit dem hessischen Minister für Soziales und Integration, Kai Klose, und den betroffenen Städten und Landkreisen des Rhein-Main-Gebiets sei ein gemeinsames Vorgehen abgestimmt worden. Operative Hektik sei das falsche Signal. Wichtig und effektiv seien gemeinsam koordinierte Maßnahmen, die man den Bürgerinnen und Bürgern der Region senden könne.
Mit Erreichen der vierten Eskalationsstufe, also einem Inzidenzwert ab 50, ist es den örtlichen Behörden möglich, Beschränkungen zu erlassen. "Es ist davon auszugehen, dass der Hochtaunuskreis die nächste Eskalationsstufe zum Wochenende erreicht", so eine Sprecherin des Kreises.
Weitere Maßnahmen
Zu den Maßnahmen, die der Kreis gemeinsam mit allen Beteiligten festgelegt hat, gehören: verstärkte Maskenpflicht, Besuchsregelung für Altenheime und Regelungen für Sportveranstaltungen. "Entsprechende Allgemeinverfügungen werden in Absprache mit dem Sozialministerium und den Gebietskörperschaften Rhein Main erarbeitet, abgestimmt und dann in Kürze veröffentlicht. Sie treten in der kommenden Woche in Kraft", so der Kreis.
Die Landkreise und Städte des Rhein-Main-Gebiets mit einer Inzidenz von 35 und mehr haben sich auf folgende gemeinsame Corona-Maßnahmen verständigt: Maskenpflicht für alle Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse für zunächst 14 Tage nach Ende der Herbstferien; Schulsport wird zunächst 14 Tage nach Ende der Herbstferien nur kontaktlos und im Freien stattfinden. Für Grundschüler kontaktlos; ab einer Inzidenz von 50 wird die Besuchsregelung in Alten- und Pflegeheimen auf maximal drei Besuche pro Woche mit maximal zwei Personen für jeweils eine Stunde begrenzt; Sperrstunden werden ab einer Inzidenz von 50 erforderlich gelten zwischen 23 und 6 Uhr.
Das Kreis-Gesundheitsamt teilt mit, dass derzeit keine örtlich zu begrenzenden Infektionsherde auszumachen seien. Wäre ein "Hotspot" erkennbar, könnte das Gesundheitsamt gezielter reagieren und gegebenenfalls Einrichtungen, Betriebe, Begegnungsstätten und Angebote schließen oder einstellen und Zusammenkünfte untersagen.
"Mir ist klar, dass wir all das nur bewältigen können, wenn weiterhin die Bereitschaft der Bürger vorhanden ist, die notwendigen Maßnahmen einzuhalten, um gemeinsam einen Beitrag dazu zu leisten, dass sich die Pandemie in unserem Landkreis nicht weiter ausbreitet", so Schorr. Priorität habe es, die Wirtschaft am Laufen zu halten und Kindern und Jugendlichen den Besuch von Schulen und Kindergärten zu ermöglichen.