Feldberg-Region: Zweite Versuchssperrung für Motorräder
Die zweite von zwei Versuchssperrungen einiger Teilstrecken für Motorradfahrer startet in der Nacht zum kommenden Samstag um Mitternacht. Sie endet am 15. September.
Von red
Die zweite Versuchssperrung in der Feldberg-Region steht an: Viele Biker wehren sich und haben sich beispielsweise im Juni an einer Demonstration beteiligt. Archivfoto: Götz
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
SCHMITTEN/HOCHTAUNUS - Die zweite von zwei Versuchssperrungen einiger Teilstrecken für Motorradfahrer startet in der Nacht zum kommenden Samstag um Mitternacht. Die erste Sperrung war im vergangenen Mai. Für neun Tage wurden Abschnitte auf den Landstraßen L 3004, L3024 und L3276 gesperrt. Die zweite Sperrung findet jetzt im September statt und zwar beginnend am 7. September um 0 Uhr bis Sonntag, 15. September, 24 Uhr. Gesperrt wird die L 3004 ab Ortstafel Oberursel bis Ortstafel Schmitten, die L 3024 ab Sandplacken bis kurz vor der Feldbergzufahrt aus Richtung Sandplacken und die L 3276 vom Sandplacken bis Oberreifenberg.
Im ersten Sperrzeitraum wurden über 250 Verstöße gegen die Streckensperrung durch die Ordnungsbehörden (Polizei und die mitwirkende Ordnungspolizei der Stadt Oberursel) geahndet. Aus diesem Grund wurde die Beschilderung für die zweite Sperrung optimiert. Die entsprechende Beschilderung wird deshalb, wegen der besseren Sichtbarkeit, an verschiedenen Stellen mit einem Durchmesser von 90 Zentimetern anstatt 60 Zentimeter aufgestellt.
Für Motorradfahrer gibt es ausgeschilderte überörtliche Umleitungsstrecken. Von Süden (U20) aus dem Rhein-Main-Gebiet erreicht man den Großen Feldberg und die Feldberg-Region über die B 455 von der Abzweigung Hohemark bis zum Kreisel Königstein, weiter über die B 8 bis Eselsheck über die L 3025 bis zum Roten Kreuz. Von Norden (U10) über die L 3025 (Schmitten) bis zum Roten Kreuz. Auf zwischenzeitlich eingerichtete zusätzliche Umleitungsstrecken wegen weiterer Baumaßnahmen auf der L 3025 wird, wie der Kreis mitteilt, auf der Strecke hingewiesen.
Auch Motorradfahrer, die an den gesperrten Strecken wohnen, haben keine Ausnahmegenehmigung. Es gibt allerdings eine Anliegerregelung, sodass jeder Kradfahrer mit seinem Fahrzeug von zu Hause weg oder nach Hause kommen wird.
"Während der beiden Versuchssperrungen wird der Verkehr an den gesperrten Abschnitten und den Umleitungsstrecken genau beobachtet", informiert der Kreis. Die Polizei werde Verstöße kontrollieren. Auch die Umleitungsstrecken würden überwacht, weil eine mögliche Mehrbelastung anderer Strecken durch die Sperrung festgehalten werden solle.
Die Versuchssperrung ist ergebnisoffen, die Erkenntnisse aus den im Mai und September gesammelten Daten werden im Laufe des Winters und Frühjahrs 2020 bewertet und am Runden Tisch mit allen Beteiligten diskutiert. Die Versuchssperrungen im Feldberggebiet haben eine lange Geschichte. Ihnen voraus gingen viele andere Versuche, mithilfe von straßenbaulichen Veränderungen, Geschwindigkeitsbegrenzungen, der Sperrung von bei Kradfahrern beliebten Parkplätzen und häufigen Verkehrskontrollen die unbefriedigende verkehrliche Situation am Feldberg zu verbessern.
"Die Motorraddichte und auch die Unfallhäufigkeit nehmen in der wärmeren Jahreszeit und an Wochenenden zu, das zeigt die langfristige Polizeiunfallstatistik", so der Kreis. Beinahe die Hälfte aller Motorradunfälle geschehe ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer. Bei Unfällen mit Kradfahrern und Auto-Fahrern seien die Kradfahrer überwiegend die Unfallverursacher. "Geschwindigkeitsbegrenzungen werden oft nicht eingehalten. Es gibt immer wieder Kradfahrer, die durch gewagte Fahr- und Überholmanöver auffallen und sich und andere Verkehrsteilnehmer damit gefährden", so der Kreis.
Ein weiteres Problem der hohen Motorraddichte sei der Lärm, viele Anwohner und Besucher der besonders beliebten Straßen rund um den Feldberg fühlten sich davon belastet. Das Areal sei touristisch als Naherholungsgebiet für die gesamte Rhein-Main-Region stark genutzt und der Feldberg liege inmitten des Naturpark Taunus, ein zu schützender Naturraum.