HOCHTAUNUS - Auch im Kreistag wurde über die Fahrverbote für Motorräder auf der Kanonenstraße kontrovers diskutiert - wenngleich noch gar keine Daten über die Auswirkungen der Sperrung vorliegen. Das soll bis Frühjahr 2020 der Fall sein. Sehr deutlich positioniert haben sich aber schon FWG und AfD. Beide Fraktionen haben sich deutlich gegen Fahrverbote ausgesprochen.
"Wir wollen künftige Sperrungen verhindern, da wir gegen Kollektivstrafen sind", begründete Peter Lutz einen entsprechenden Antrag der AfD. Es gebe auch andere gesetzliche und technische Möglichkeiten, die Situation am Feldberg zu entschärfen, etwa durch mehr Personal bei der Lärmmessung.
Auch FWG-Politiker Renzo Secci, selbst bekennender "Biker", sprach sich gegen weitere Verbote aus. "Zum Feldberg fahren meist Easy-Rider mit grauen Schläfen. Und diese fahren vernünftig", sagte er. Außerdem profitiere die Region wirtschaftlich von den Motorradfahrern. Er plödierte dafür, die Straßen für Motorradfahrer sicherer zu machen, um so schwere Unfälle zu vermeiden.
Werner Frey von den Linken argumentierte dagegen, dass es ohne Fahrverbote immer mehr Blumengestecke am Straßenrand geben werde. "Jeder Tote ist einer zu viel", sagte er. Zu viele Biker seien auf den "schnellen Kick" aus.
FDP und CDU sprachen sich dafür aus, zunächst einmal die Analysen abzuwarten und erst darüber zu diskutieren, ob weitere Sperrungen nötig sind oder nicht.