In der Coronakrise bieten zahlreiche Organisationen im Usinger Land an, beim Einkaufen, Gassigehen oder bei Botengängen zu helfen. Der Usinger Anzeiger hat zusammengetragen, wer wo hilft.
Am Ortseingang in Grävenwiesbach auf dem Kreisel der B 456 gehört es in der Osterzeit zum festen Ortsbild. Heike und Lukas Schopf setzten am Wochenende spontan ein Zeichen, mit dem sich gerade angesichts von Corona Grävenwiesbacher und andere Verkehrsteilnehmer wieder über das bunt geschmückte Osterei freuen dürfen. Mitten auf dem grünen Kreisel steht es, wenn auch angesichts der Umstände diesmal ohne Tannengrün. Zum zehnten Mal läutet die ursprünglich vom Verein "mittendrin" gestartete Aktion zur Osterdekoration auf dem Verkehrskreisel, die seit vier Jahren von ehrenamtlicher Privatinitiative fortgesetzt wird, in Grävenwiesbach bildlich die Osterzeit ein. Foto: Romahn
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Usinger Land (inf). In den letzten Jahren, wenn man die Welt genauer betrachtet, dann hat sicher der eine oder andere manchmal mit Bedauern daran gedacht, dass anscheinend alles immer egoistischer wird. Dass die "Menschen von heute" immer mehr für sich selbst sorgen und immer mehr den eigenen Vorteil sehen und suchen. Wie beispielsweise in Berichten aus Amerika, wo Menschen angesichts der Corona-Pandemie palettenweise Toilettenpapier aufkaufen und dies dann überteuert aus dem Kofferraum wieder verkaufen. Soweit sind wir hier in Deutschland Gott sei Dank noch nicht.
Doch gerade in Zeiten von Corona gibt es mittlerweile auch zahlreiche Gegenbeispiele zu diesen Egoisten. Beispiele, die Mut machen. Beispiele dafür, wie sich Menschen gegenseitig helfen - trotz aller Ansteckungsgefahr.
Mittlerweile ist bekannt, dass besonders alte Menschen mit Vorerkrankungen zu den Gruppen gehören, die das Coronavirus besonders hart trifft. In dieser Gruppe ist das Risiko schwer zu erkranken und zu sterben deutlich erhöht. Aus diesem Grund sollte dieser Personenkreis seine Sozialkontakte weitestgehend einschränken und vermeiden, mit zu vielen Menschen in Kontakt zu kommen. Doch wie soll man einkaufen gehen, ohne dass einem dabei andere Menschen zu nahe kommen?
. Arbeitskreis für gesellschaftliche Verantwortung Wehrheim, Ansprechpartnerinnen: Monika Bergmann, Tel.: 0175/6104740, Uta Heidenfelder Beeck, Telefon 0172 9424902 und Martina Rethmeyer, Telefon 0163/7441177.
. Hilfetelefon Weilrod: 06081/9589931
. SeniorenMobil Schmitten: 06082/9242486
. CDU Grävenwiesbach:
06086/3987749
. Junge Union Hochtaunus:
www.die-einkaufshelden.de
Usinger Land: 0157/38798840 und 0176/51851540
Vordertaunus: 01749195731
Genau hier setzen mittlerweile zahlreiche ehrenamtliche Angebote aus dem Usinger Land an. Damit ältere Personen oder solche mit Vorerkrankungen nicht mehr selbst vor die Tür gehen müssen, bieten die Helfer ihre Hilfe beim Einkaufen, Gassigehen oder für Botengänge an.
Ein Beispiel ist die ZAK-Generationenhilfe Neu-Anspach"Wir machen alles, wo wir nicht in persönlichen Kontakt mit den Menschen kommen, um das Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten", heißt es an dieser Stelle. Gerade beim Einkaufen sind die Helfer ja schon seit einiger Zeit behilflich. Wenn die Freiwilligen eingekauft haben, so stellen sie die Einkäufe an einer vorher ausgemachten Stelle vor das Haus und nehmen dann beispielsweise an einer verabredeten Stelle einen Briefumschlag mit dem Einkaufsgeld in Empfang, den der Hilfesuchende kurz vorher dort deponiert hat. So komme es zum geringstmöglichen Kontakt mit den Hilfesuchenden. Das Telefon der ZAK-Generationenhilfe ist diesbezüglich die ganze Zeit besetzt. Doch nicht nur die Neu-Anspacher Organisation hilft. Auch der Wehrheimer Arbeitskreis für gesellschaftliche Verantwortung der evangelischen Kirchengemeinde bietet Hilfesuchenden an, für sie einzukaufen, Botengänge zu erledigen oder den Hund auszuführen. Hilfe bekommt man unter: 0175/6104740 (restliche Nummern siehe Extrakasten). Wer möchte, kann sich diesem Hilfsprojekt gerne anschließen.
Manche Organisationen bieten, neben den Einkaufs-, Boten- und "Gassigeh-Angeboten" sogar einen Telefonservice für die Menschen an, die zu Hause sitzen und denen die Decke auf den Kopf fällt, wie beispielsweise die Freiwilligen-Agentur Usinger Land e.VUnter der extra dafür eingerichteten Rufnummer 01577/4344408 und dem Hashtag #Usingerlandhilft auf Twitter kann man die Helfer der Freiwilligenagentur erreichen. Die Ehrenamtlichen unterstützen die Hilfesuchenden übrigens auch dabei, digitale Tools wie Skype oder Videotelefonie auf Computern, Laptops, Handys oder Tablets zu installieren, um trotz Abgeschiedenheit und Quarantäne zumindest über die modernen Medien eine soziale Interaktion zu ermöglichen. Auf diese Art kann man ohne Ansteckungsgefahr mit dem Enkel telefonieren und sich sogar sehen.
Diejenigen, die selbst Zeit haben und gerne mithelfen möchten, können sich unter der Rufnummer 0157/8190980 melden.
Wer übrigens auf seine geistige Lektüre nicht verzichten möchte, findet bei der Buchhandlung der evangelischen Kirchengemeinde eine Lösung. Denn im Online-Webshop über www.buchandlung.kirche-wehrheim.de und per Telefon kann man Bücher bestellen. Das Telefon ist von Montag bis Samstag morgens von 10 bis 11 Uhr besetzt unter 06081/446430. Oder man benutzt den Anrufbeantworter. Natürlich kann auch per Mail unter buchhandlung@kirche-wehrheim.de bestellt werden. Bitte die Telefonnummer und Adresse hinterlassen. Die Bücher werden kostenfrei angeliefert gegen Barzahlung.
Wer Hilfe in Weilrod benötigt, kann diese über das Hilfetelefon des Diakonischen Werks in Weilrod bekommen. Dort nimmt man gerne Hilfe und Anfragen entgegen. Die Nummer lautet: 06081/9589931
Das Schmittener SeniorenMobil, ist am 17. März zum letzten Mal auf Grund der Corona-Krise nach Fahrplan gefahren. Um den Seniorinnen und Senioren der Großgemeinde Schmitten jedoch auch weiterhin zu helfen, richtete die Bürgerstiftung stattdessen einen Lieferservice ein. "Die Senioren rufen weiterhin bei der Hotline an und dann kommt ein Freiwilliger, holt die Bestellliste und liefert anschließend die Einkäufe ab", verspricht Bernhard Eschweiler, Ratsvorsitzender der Stiftung. Zudem ist der Vorstand der Bürgerstiftung im Gespräch mit der Tafel, um einen ähnlichen Service anzubieten.
Die Hotline des SeniorenMobils lautet 06082/9242482. Weitere Fragen beantworten Bernhard Eschweiler, Telefon 0172/6892471, Silvia Heberlein (Silbergrau) oder Heike Geldmacher (VdK Niederreifenberg).
In Grävenwiesbach haben sich aus den Reihen der CDU freiwillige Helfer gemeldet, die gern für ältere Mitbürger oder Personen aus Risikogruppen Lebensmitteleinkäufe übernehmen würden. Ältere ältere oder kranke Menschen können täglich zwischen 9 und 11 Uhr sowie zwischen 18 und 20 Uhr unter 06086/3987749 anrufen und den Freiwilligen ihre benötigten Lebensmitteleinkäufe mitteilen.
Digital anmelden
Und werden ersten Kontakt etwas digitaler mag, der findet bei der Jungen Union genau das Richtige. Die politische Nachwuchsorganisation der CDU bietet in der Aktion "Dehaam bleibe" ihre Hilfe bei Einkäufen, beim Gassigehen und bei Erledigungen an, um besonders gefährdeten Menschen im Usinger Land zu helfen. Und das auch digital. Unter www.die-einkaufshelden.de können sich Helfer und Hilfesuchende registrieren und werden auf der Plattform digital zusammengebracht, bevor jemand das Hilfegesuch in die Tat umsetzt. Doch natürlich sind die JUler auch per Telefon zu erreichen. Unter 0157/38798840 oder 0176/51851540 bieten die JUler ihre Hilfe für den ganzen Hintertaunus an. Menschen, die im Vordertaunus Hilfe benötigen, könnten die Nummer 0174/9195731 anrufen.
"Als junge Generation möchten wir unseren Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten und konkrete Hilfe anbieten. Priorität hat nun, dass die Ansteckungsgefahr für die Risikogruppe verringert und die Virusausbreitung verlangsamt wird. Genau das ist das Ziel unserer Einkaufshelden", sagt Sebastian Sommer, Landesvorsitzender der Jungen Union Hessen.