Usinger Land: Nicht einfach querfeldein, sondern auf dem Weg
In Coronazeiten sind auch im Usinger Land viele Menschen in Wäldern oder Fluren auf Abwegen unterwegs und stören dort die zum Teil hochträchtigen Tiere. Eine große Gefahr droht übrigens auch von frei laufenden Hunden.
In Coronazeiten sind viele Menschen auf Abwegen unterwegs und stören die zum Teil hochträchtigen Tiere. Darum gilt: Immer auf den Wegen bleiben und Hunde an die Leine nehmen. Foto: Hering/Fotolia
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USINGER LAND (red). Mit dem Beginn des Frühlings kündigt sich auch der Nachwuchs der heimischen Wildtiere an. Während der sogenannten Brut- und Setzzeit zwischen März und September reagieren sie besonders empfindlich auf Störungen.
Doch gerade in Coronazeiten gibt es viele Menschen, die die heimische Enge nicht mehr aushalten und im Wald Luft schnappen. Dabei hält sich so manch ein Radfahrer oder Fußgänger nicht an die großen Wege, sondern fährt querfeldein - mit gravierenden Folgen für die Tiere.
"Wir Menschen können ohne großen Aufwand Rücksicht nehmen. Wer beim Spaziergang oder mit dem Rad unterwegs auf den befestigten Wegen bleibt und seinen Hund an die Leine nimmt, vermeidet es, junge Feldhasen, Rehkitze hochtragende Muttertiere sowie selten gewordene bodenbrütende Vögel aufzuschrecken, und erspart ihnen jede Menge Stress", so Christoph Fandel, Jagdpächter in Grävenwiesbach. Die Tiere befinden sich insbesondere auf den Wiesen, an Heckenrändern, an den Bachläufen und auf den Grünflächen, aber auch in ihren Einständen im Unterholz im Wald.
In Corona-Zeiten drängt es viele Menschen nach draußen in die Natur. Dennoch sollten sich alle Naturliebhaber laut Fandel rücksichtsvoll verhalten, dann gebe es auch keine Probleme für die Tiere. Derzeit seien im Usinger Land einige, wenn auch wenige Störungen von dem sehr empfindlich und selten gewordenen Schwarzstorch, dem Eisvogel und anderen Wildtieren zu beobachten, da abseits der befestigten Waldwege auf sogenannte Rücke-Schneisen mitten durch Wildruhezonen, Wildeinstände und Schutzgebiete (Schwarzstorch Horst) gefahren und gelaufen wird.
Deshalb bittet Fandel, die Biotope vom Weg aus zu bewundern. Spaziergänger sollten Hunde an die Leine nehmen und auf den befestigten Wegen bleiben. Ebenso sollten Radfahrer agieren, damit Jungtiere und selten gewordene Vogelarten nicht gestört werden und der vielfältigen Natur erhalten bleiben. Diese Rücksichtnahme sei ein wertvoller Beitrag mit großer Wirkung zur Erhaltung der Artenvielfalt in der heimischen Flora und Fauna, die sich lohne. Denn so wird man auch noch in den kommenden Jahren seltene Tiere in den heimischen Wäldern beobachten können.