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Kleines Gerät kann Leben retten

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Feuerwehrvereinsvorsitzender Alexander Beuth, Miniwehr-Betreuer Christian Gieß, der handwerklich immer tätige Feuerwehr-Kamerad Peter Dorn und Wehrführer Martin Ringwald (von links) freuen sich, dass die Feuerwehr in Oberreifenberg nun über einen Defibrillator verfügt. ´FOTO: KREUTZ © Red

Schmitten-Oberreifenberg (evk). Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden überall treffen. Kammerflimmern führt innerhalb weniger Sekunden zur Bewusstlosigkeit und - unbehandelt - binnen weniger Minuten zum Tod. Damit auch medizinische Laien schnell lebensrettende Wiederbelebungsmaßnahmen durchführen können, hängt jetzt am Gerätehaus der Feuerwehr Oberreifenberg in der Schulstraße 4 ein Defibrillator.

»Der ist an der Außenseite angebracht und kann in einer Notsituation von jedem Mitbürger genutzt werden«, teilt Feuerwehrvereinsvorsitzender Alexander Beuth mit.

»Man kann nichts falsch machen«

Möglich gemacht haben diese Anschaffung unter dem Motto »Kampf dem Herztod« mehrere Sponsoren aus der Großgemeinde Schmitten und darüber hinaus. Ihre Namen sind auf der Lebensrettungstafel der Freiwilligen Feuerwehr auf einer Seite neben dem neuen Eingang veröffentlicht. Auf der anderen Seite befindet sich in einem Gehäuse der Defibrillator. »Mit ihm lassen sich durch gezielte Stromstöße Herzrhythmusstörungen wie Kammerflimmern beenden«, erklärt der stellvertretende Wehrführer Jochen Kiebler. Er weist darauf hin: »Die Anwendung ist selbsterklärend.«

Wer die Scheibe der Notöffnung einschlägt und wie beschrieben den Griff nach unten zieht, bekommt nach der Entnahme des Defibrillators gleich weitere klare Anweisungen. »Das Gerät spricht mit einem, man kann also gar nichts falsch machen«, sagt Beuth. Vor allem erkenne der Defibrillator durch Messungen eigenständig, ob Elektroschocks überhaupt nötig und sinnvoll sind.

»Schnelles und sicheres Handeln durch Laien kann im Notfall lebensrettend sein, bis der Rettungsdienst oder ein Notarzt eintreffen, auch wenn die Gemeinde gut aufgestellt ist«, sind sich Wehrführer Martin Ringwald und sein Stellvertreter einig. Das Rettungsfahrzeug aus Hunoldstal sei zwar 24 Stunden am Tag verfügbar und das aus Niederreifenberg täglich immerhin zwischen 6 und 18 Uhr, aber gerade Oberreifenberg als höchstgelegener Ortsteil sei unter Umständen unter extremen winterlichen Straßenverhältnissen nicht schnell genug erreichbar.

»Da ist es wichtig, dass wir als erster Ortsteil im öffentlichen Bereich jetzt einen ›Defi‹ haben«, erklärt Beuth.

Die Kameraden der Feuerwehr absolvieren übrigens laut Ringwald einmal jährlich einen Erste-Hilfe-Lehrgang und wollen für interne Schulungen noch einen Übungs-Defibrillator anschaffen. Den wollen sie in diesem Jahr beim Tag der offenen Tür auch der Öffentlichkeit vorführen.

»Defi« ist nicht zu verfehlen

»Wichtig ist, dass die Bürger wissen, dass wir hier einen für jeden zugänglichen Defibrillator haben«, sind sich die Feuerwehrleute einig. »Wir hoffen, dass er nie gebraucht wird, aber jeder sollte wissen, wo er sich befindet, und dann auch den Mut haben, ihn zu benutzen.«

Das lebensrettende Gerät ist in Augenhöhe neben dem neuen Eingang angebracht - und der Eingang ist nicht zu übersehen. Denn Feuerwehrmann Peter Dorn hat dort kürzlich eine neue Tür eingebaut und drum herum alles frisch gestrichen.

»Das ist hoffentlich auch ein Signal dafür, dass rund um das Gerätehaus nicht immer alles zugeparkt wird«, wünschen sich Beuth und die Wehrführung. Das ist nämlich ein Problem, mit dem die Wehr bei Einsätzen seit Jahren zu kämpfen hat, weil dadurch beim Ausrücken häufig wertvolle Zeit verloren geht.

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