"Fest der inklusiven Kultur" im Kulturzentrum begeistert die Gäste
Ein ganz besonderes Fest ist am Wochenende im Kulturzentrum Spielmann gefeiert worden: Beim "Fest der inklusiven Kultur" haben die Mitwirkenden ein vielfältiges Programm mit viel Liebe zusammengestellt. Unter anderem waren Workshops im Angebot, zum Beispiel Trommeln mit Mathias Schachel. Die Peter-Härtling-Schule aus Wetzlar stellte ihr Kunstprojekt vor und das Theaterstück "Peter Pan und Wendy" des Theater Rayo zog die kleinen und großen Besucher in seinen Bann.
Von Margit Bach
Großen Spaß beim Musik machen mit Mathias Schachel (2.v.r.) haben die Gäste im neuen Spielmannzentrum, hier wird fleißig getrommelt. Foto: Margit Bach
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WEILBURG - Das Leben ist ein Abenteuer - und das "Abenteuer Leben" haben die Besucher am Wochenende im Weilburger Kulturzentrum Spielmannbau mittels Theater, Musik und Kunst genussvoll erlebt.
Auch wenn der Samstag als erster Tag des "Festes der inklusiven Kultur" noch mehr Besucher verdient hätte, so war doch das vielfältige Angebot mit viel Liebe zusammen gestellt - und die Gäste erlebten intensiv mit. Besonders berührend wirkte es, zu sehen, wie Kinder und Jugendliche der Lebenshilfe durch Musik, Tanz und Theater aufblühten. Mitverfolgen konnte man dies beispielsweise beim Anschauen eines Films, der die inklusive Theatergruppe "Fabel(hafte) Wesen" bei ihren Proben mit Ulrich Zaum zeigte: Kinder, die sonst sehr schüchtern wirkten, wurden nach und nach zu glaubhaften Laienschauspielern und Tänzern.
Das Ergebnis dieser Workshops konnte am Spätnachmittag in der kleinen Schaubühne bei der Aufführung von "Der Briefträger der verlorenen Dinge" bestaunt werden.
Und wie viel kreatives Potential in den Kindern - "es ist normal, verschieden zu sein" - steckt, das konnten die Besucher auch an den fantastischen Ergebnissen eines Kunstprojekts der Grundschule der Lebenshilfe, der Peter-Härtling-Schule Wetzlar, sehen. Dabei galt es, aus Plastikflaschen, Pfeifenputzern, Draht und anderem Fantasietiere zu erbauen. Die dafür verantwortliche Lehrerin Eva Wicke lud auch am Wochenende zum Mitmachen und Basteln ein.
In einem anderen Raum konnte jeder seinen Lieblingswunsch auf ein buntes Fähnchen schreiben, das bald im Hof des Kulturzentrums im Wind flattern wird. Im Café Spielmann gab es Kuchen, und für kleine Überraschungskonzerte an unterschiedlichen Plätzen sorgten Gruppen der Kreismusikschule Oberlahn.
Großen Spaß beim Musik machen mit Mathias Schachel (2.v.r.) haben die Gäste im neuen Spielmannzentrum, hier wird fleißig getrommelt. Foto: Margit Bach
Wendy lernt fliegen - und ist davon begeistert. Foto: Margit Bach
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Auch Musikworkshops wurden angeboten. Hier kamen beispielsweise die Trommel- und Rhythmusinstrumente besonders gut an.
Lebenshilfe Wetzlar/Weilburg ist mit an Bord
Um einen bestimmten Rhythmus von einem Spieler zum nächsten weiter zu geben, setzte Mathias Schachel auf das Verschicken der Nachricht, was es zu essen gibt: "Gur-ke" etwa sind nur zwei Trommelklatscher, "Was-ser-me-lo-ne" dagegen fünf. Etwas ganz Besonderes war am frühen Abend der Auftritt der "Mixed Pickles", der einzigartigen Rockgruppe der Lebenhilfe Wetzlar/Weilburg.
Ebenfalls ein Höhepunkt war die Vorpremiere von "Peter Pan und Wendy", dem Stück des Theater Rayo, das am Sonntag dann Premiere hatte. Die hervorragenden Schauspieler Oda Bergkämper und Klaus Krückemeyer sowie Puppenspieler Michel Klein zogen das bunt gemischte, kleine und große Publikum in ihren Bann: Regisseur und Autor Ulrich Zaum hat die berührende Geschichte von "Peter Pan" umgeschrieben, auf wenige Personen beschränkt und eine faszinierende Mischung aus Theater und Puppenspektakel geschaffen. Einzelkind Wendy bekommt ein Brüderchen. Sie ist völlig verzweifelt und meint, dass niemand sie noch liebt.
Und dann tritt Peter Pan, dem die Fee Tinkerbell den Schatten gestohlen hat, in ihr Leben. Wendy näht ihm den Schatten wieder an, lernt fliegen und beide machen sich auf den Weg auf Peter Pans Insel. Gefährliche Abenteuer warten unterwgs, und wunderschöne Szenenbilder, stimmungsvolle Lichtspiele sowie ein faszinierendes Zusammenwirken von Mensch und Puppe begeistern.