Bereits zum siebten Mal haben die Ehrenamtlichen des Mercedes Veteranen Clubs (MVC) in Weilburg eine Ausfahrt für den guten Zweck auf die Beine gestellt. Für fünf Euro konnten Erwachsene, für 2,50 Euro Kinder, eine Runde mit einem Oldtimer ihrer Wahl drehen. Der Erlös kommt dem ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Gießen/Marburg zugute.
Von Sabine Gorenflo
Der Hanomag war ein Hingucker, viele Besucher drehten mit Besitzer Jürgen Weber eine Runde durch die Stadt. Foto: Sabine Gorenflo
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WEILBURG - Oldtimer sind immer ein Anziehungspunkt, auch wenn das Wetter regnerisch ist. Bereits zum siebten Mal veranstaltete der Mercedes Veteranen Club (MVC) am Samstag Ausfahrten für einen guten Zweck. Der gesamte Erlös der Rundfahrten kommt dem ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Gießen/Marburg zugute.
Los ging es um 9 Uhr auf dem Marktplatz. Wetterbedingt seien erst später Leute gekommen. "Aber es sind mehr Menschen mitgefahren, als in den vergangenen Jahren", sagte Jürgen Bergmann, Organisator der Aktion.
Gefahren wurde in zwei bis drei Schichten, je nachdem standen zwölf Oldtimer zur Auswahl. Um die Mittagszeit konnten die Besucher wählen, ob sie in einem der zwölf Mercedes-Fahrzeuge, einem Ford-Bus, einem VW Käfer, alle Baujahr 1950, mitfahren möchten oder mit einem Hanomag, erbaut 1929/32. Pro Fahrt bezahlten Erwachesen fünf Euro, Kinder 2,50 Euro. "Ich bin überrascht von dem positiven Ergebnis und das schon zur Mittagszeit", sagte Bergmann. In den vergangenen Jahren erfuhren sie etwa 700 bis 750 Euro, das sei für den Hospizdienst viel Geld.
Ein absoluter Hingucker war ein weißer Citroen 11 CV, eine sogenannte Gangsterlimousine. Besitzer ist Hugo Krug, der das Fahrzeug, Baujahr 1954, seit 2011 fährt. "1982 wurde das Auto zerlegt und weiß lackiert, denn zuvor war es schwarz, wie alle Gangsterlimousinen", sagte Krug. Er hat das Gefährt bereits restauriert gekauft und benutzt es für Ausfahrten und verleiht es für Hochzeiten. Der wunderschöne Oldtimer fährt 110 Kilometer in der Stunde. "90 bis 100 Kilometer in der Stunde sind eine schöne Reisegeschwindigkeit", meinte der Oldtimerbesitzer, der im Jahr um die 3000 Kilometer mit seinem Citroen fährt. Vorsicht sei geboten bei den "Selbstmördertüren", die sich nach vorne öffnen lassen. Die Innenausstattung ist minimalistisch, aber elegant mit rotem Teppichboden, Lederverkleidung und Ledersitzen.
"Als Citroen 1934 Konkurs anmeldete übernahmen die Brüder Michelin das Unternehmen", erzählte Bergmann. Sie hätten alle Citroens mit ihren neuen Gürtelreifen ausgestattet, damit seien sie schneller gefahren als die Polizei. Deshalb hätte man sie Gangsterlimousinen genannt.
Ein Hingucker war auch der Hanomag von Jürgen Weber aus Barig-Selbenhausen. Er besitzt das Schätzchen seit 25 Jahren.
Aus den Traversen, Getriebe und Achsen baute er in Eigenregie innerhalb von drei Jahren dieses Gefährt neu auf. "Das war ein harten Job, aber nach fünf Jahren war er fix und fertig", sagte Weber. Im Jahr fährt er damit etwa 8000 Kilometer. "Meine Freude ist es, anderen eine Freude zu machen", sagte der sozial engagierte Rentner.