Löschwasser in Ein-Liter-Flaschen

Freiwillige Feuerwehr Schmitten macht mit ungewöhnlicher Aktion auf ihre Arbeit aufmerksam
Schmitten -Besser hätte die Werbung für die Freiwillige Feuerwehr Schmitten nicht laufen können. Allein schon mit dem Löschfahrzeug und dem Mannschaftstransportwagen und dem ebenso knallroten Zelt fielen die Kameraden zur besten Einkaufszeit auf. Doch sie gingen am Rewe-Parkplatz auch freundlich auf die Passanten zu und verschenkten Löschwasser in Ein-Liter-Flaschen. Ein Spender, der namentlich nicht genannt werden möchte, hatte 600 Wasserflaschen finanziert.
Bereits am Abend zuvor hatten 15 Kameraden vor den Schmittener Haustüren Löschwasser hingestellt und dazu einen Flyer der Wehr in den Briefkasten geworfen. "Heute kommen wir, doch wer kommt morgen?", so werben die Brandbekämpfer um aktive Mitglieder oder Förderer und fordern: "Hilf Dir und Deinen Mitmenschen - jeder kann helfen."
In kurzer Zeit neun neue Mitglieder
"Unsere Werbeaktion zur Mitgliederwerbung hatten wir schon vor Corona geplant", so Christina Löw, die Vorsitzende des Feuerwehrvereins. Im Internet hatten sie und ihr Stellvertreter Markus Kraus sowie ihre Tochter und Beisitzende Michaela Löw sowie Jugendwartin Patricia Grün nach guten Ideen Ausschau gehalten. Christian Schubert und Sebastian Liedtke haben bei der Vorbereitung und weitere Kameraden bei der Umsetzung geholfen.
Innerhalb kurzer Zeit hatten die Feuerwehrfrauen und -männer neun neue Mitglieder gewonnen. Die Jüngsten sind die eineinhalbjährigen Zwillinge Emilia und Theo. Deren Vater Jens Felgenhauer überlegt noch, ob er nicht auch Feuerwehrmann wird. "Auch die anderen Neuen wollen erst mal als passive Mitglieder den Verein finanziell unterstützen", so Löw. Sie würde sich freuen, wenn der eine oder andere mal montags ab 19.30 Uhr zur Übung ins Gerätehaus kommt.
Außerdem hätten viele auch erst mal die Mitgliedsanträge mitgenommen. "Vielleicht kommt da auch noch was zurück", hofft Kraus.
Die 18-jährige Anne Hergenhan, die schon seit ihrer Zeit in der Jugendwehr dabei ist, war überrascht, dass vor allem viele Neubürger davon ausgingen, dass die Berufsfeuerwehr kommt, wenn es brennt. evk