Umfangreiches Angebot in Neu-Anspach findet wenig Zuspruch

Mit Schirm und Stiefel durch Kunst, Handwerk und Vorführungen
Neu-Anspach. Die Verkehrswachtfahrzeuge hatten abseits geparkt, sie brauchten die anfahrenden Gäste nicht zu leiten, sogar in der ersten Reihe zum Museumseingang gelegen waren noch Plätze frei. Das allein ließ schon ahnen: Im Freilichtmuseum werden sich die Besucher nicht auf den Füßen stehen, dabei war es Samstagmittag, beste Zeit für einen Ausflug.
Der Ostermarkt im Hessenpark litt erheblich unter dem Wetter, das von lichten Momenten abgesehen, nur Regen zu bieten hatte. Dem Brunnen auf dem Marktplatz war´s egal, er trug stoisch seinen Ostereierschmuck. Nur wenige kreuzten den Platz, aber vor der Bäckerei warteten doch einige auf den Einlass, das war vor allem die Stammkundschaft.
Aber auch der Hessenpark-Ostermarkt hatte seine Besucher - und das waren keine Weicheier: Regenkleidung, ein Schirm, so ging’s auch, vor allem wenn die Füße in Gummistiefeln steckten. Für die Kinder traf das zu, wer im Matschanzug gekommen war, hatte gut lachen. Vor allem beim Eiersuchen. 2500 Eier hatte der Osterhase im Hessenpark abgeliefert und im Steinbruch versteckt. Ein Wassergraben musste man schon erst einmal überspringen, dann durch den Matsch den Hang hinauf. Doch dann leuchtete hier oder da ein Farbklecks zwischen den Basaltblöcken und wurde zur leichten Beute der Kinder. Für diese gab es noch andere Attraktionen, so zum Beispiel österliche Figuren filzen.
Basteleien und Genuss
An den Ständen gab es österliche Figuren in Hülle und Fülle: Osterhasen, Enten, Hühner, Küken in Holz, Plüschhasen, Hasen als Strohpuppen, beziehungsweise aus gepresstem Heu. Hühner und Tulpen als Muster auf Kissen. Österliche Gestecke, Eier als Teelichter, Kränze mit Osterschmuck der Kreativität waren keine Grenzen gesetzt.
Da stach ein Stand schon hervor. Auch bei Manuela Blischke gab es Osterhasen und Eier, darüber hinaus auch Ganzjahresdekor, aber weder aus Holz, Plüsch oder Keramik, sondern aus Beton, zementgrau oder angemalt, aber vor allem durch sein Gewicht gab sich der Werkstoff zu erkennen.
Aber es gab nicht nur harte Kost. Neben den üblichen kulinarischen Angeboten wie Bratwurst, Crêpes & Co. sowie Bauernmarktwaren wie Wurst und Käse an Ständen mit Verzehr oder zum Mitnehmen. Marmeladen beispielsweise, aber meist waren Ostern gemäß Eierlikörflaschen nach vorne gerückt. Zurück zum Atmosphärischen: Der Regen triefte von den Zeltdächern, viele hatten ihr Zelt mit Gewichten gesichert, damit nichts wegfliegen konnte, ohne Dach über dem Kopf ging es aber auch. Die bunten Windräder und anderer Gartendekor sind für draußen gedacht, aber sie drehten sich, so schien es, lustlos im seichten Wind.
Da wirkten die Scheunen, so die aus Hadamar oder Gottsreu wie Oasen der Trockenheit. Hier konnte an den Schirm zuklappen und ohne Wetterstress die Sortimenter durchstöbern. Schmuck, Textilien, Keramik. Rund 100 Aussteller waren drinnen und draußen präsent. Gartenaccessoires gaben schon einen Vorgeschmack auf den Pflanzenmarkt, zu dem das Wetter nur besser sein kann.
Aber das Wetter sollte kein Hindernis sein, einen Ausflug in das Freilichtmuseum einzuplanen, denn dort gibt es schließlich zahlreiche Ausstellungshäuser, so war auch zu Ostermarkt die Druckerei oder die funktechnische Ausstellung am Marktplatz geöffnet. Außerdem lassen sich der Korbflechter, der Stockmacher und der Drechsler unter Dach über die Schulter schauen. Auch die Ausstellungsscheune aus Asterode sei zurzeit für eine Besuch empfohlen. Dort geht es allerdings auch um das Wasser, nicht von oben, sondern als Ressource für den Alltag der Menschen. Als in der Zukunft knappes Gut wird es in Zeiten des Klimawandels gehandelt, trotz der momentanen Wetterlage und dem verregneten Ostermarkt im Hessenpark.
