Unterstützung in der Führung

Stadt setzt Gesetz um und stellt stellvertretende Kita-Leitungen ein
Neu-Anspach -Kindertagesstätten sind die erste Bildungseinrichtung, die Kinder außerhalb des Elternhauses regelmäßig besuchen. In den Kitas werden daher kaum nachholbare Grundlagen gelegt. Deshalb ist die Qualität der Arbeit der Fachkräfte dort sehr wichtig.
Um die Fachkräftesituation in den Kitas zu verbessern, wurde mit dem Kita-Qualitäts- und Teilhabeverbesserungsgesetz die Berechnung des Mindestpersonalbedarfs so verändert, dass den Kitas künftig mehr Fachkraftkapazitäten zur Verfügung stehen. Parallel dazu sah der Gesetzgeber den Bedarf, auch die Kita-Leitungen zu stärken. Das Hessische Kinder- und Jugendhilfegesetzbuch schrieb dazu einen festen Zeitanteil in Höhe von 20 Prozent auf den Mindestfachkraftschlüssel, jedoch höchstens 1,5 Stellen für die Leitung einer Kita fest.
Aufgaben können delegiert werden
Die Leitungen sind in diesem Umfang vom Gruppendienst freizustellen. Damit soll den Anforderungen an die qualitative Entwicklung Rechnung getragen und den Leitungen die notwendige Zeit zur Erfüllung der vielfältigen Aufgaben eingeräumt werden. Zur Umsetzung gab es eine Frist, die zweimal verlängert wurde und aktuell am 31. Juli 2024 endet.
Hintergrund dabei ist der Fachkräftemangel im Erziehungsbereich, der es erschwert, frei werdende Stellen wieder zu besetzen.
Inzwischen ist die Stadt Neu-Anspach dabei, die Vorgabe umzusetzen und hat in den vier städtischen Kitas stellvertretende Leitungsstellen geschaffen. Bisher übernahmen drei Mitarbeiterinnen und ein Mitarbeiter bereits als Assistenzen Aufgaben in der Kitaleitung, ohne vom Gruppendienst entlastet zu sein.
Zu den Leitungsaufgaben gehören die Gestaltung, Organisation, Steuerung und Koordinierung pädagogischer Prozesse, insbesondere Konzeptions- und Organisationsentwicklung, die Steuerung von Arbeitsabläufen, die Personalführung sowie die Zusammenarbeit mit Eltern und dem Träger der Einrichtung.
Die Leitungen können nun entscheiden, welche dieser Aufgaben sie, außer der Personalführung, an ihre Stellvertretung abgeben.
Um die vier Vertretungen für ihre neuen Aufgaben zu qualifizieren, nehmen sie seit März am Kita-Leitungs-Förderprogramm des Hessischen Städte- und Gemeindebundes in Kooperation mit dem Institut für Personal- und Betriebswirtschaft sowie der Technischen Hochschule Mittelhessen teil. Bürgermeister Thomas Pauli (SPD), Personalleiterin Karin Schütz sowie die Fachabteilungsleiterin Anja Engers stellten die neu in der Kitaleitung tätigen Mitarbeiter jetzt vor: Es sind Stefanie Zosel (Rasselbande), Marcel Schnabel (Hausener Rappelkiste), Christiane Dohrmann (Villa Kunterbunt) und Stina Heinzel (Abenteuerland). VON FRANK SALTENBERGER