Familienalltag in "Isolationszeiten": Kartenspiel gegen den Corona-Blues
Was tun in der "Corona-Zeit"? Familie Roos aus Neu-Anspach vertreibt sich beim Rommé und an der frischen Luft die Zeit
Birgit Roos (links) und Tochter Nadja nutzen die Zeit für eine Rommé-Runde. Foto: Ingrid Schmah-Albert
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NEU-ANSPACH (sai). Was machen die Menschen während der aktuellen Kontaktbeschränkung und mit der ungewohnt vielen freien Zeit? Das hat der Usinger Anzeiger gefragt und manche Familien haben sich in die sprichwörtlichen Karten schauen lassen. Bei Familie Roos aus Neu-Anspach war dies nicht nur im sprichwörtlichen Sinne so, sondern tatsächlich nutzen Birgit und Herbert Roos die Zeit mit ihrer erwachsenen Tochter Nadja für regelmäßiges Kartenspiel. Rommé hat es ihnen angetan und so vergehen schon mal ein paar vergnügliche gemeinsame Stunden im Wintergarten beim Kartenspiel.
Dass Tochter Nadja, die schon seit Jahren in London lebt, überhaupt derzeit wieder bei den Eltern in Neu-Anspach in ihr altes Jugendzimmer eingezogen ist, liegt daran, dass sie aufgrund der besorgniserregenden Lage in England ihre ursprünglich im März geplante Heimreise nach London auf ungewisse Zeit verschieben musste. Sie war vor ein paar Wochen zu Besuch bei den Eltern in Neu-Anspach und blieb nun erst einmal hier. Denn ihre berufliche Tätigkeit kann sie auch im Homeoffice von Neu-Anspach aus weiterführen. Die Eltern freut's, die Tochter sicher im heimischen Hafen zu wissen und so haben sie viel gemeinsame Zeit.
Neben dem Kartenspiel sind Birgit und Herbert Roos aber auch viel draußen unterwegs. Das im Usinger Land weithin bekannte Sportlerehepaar nutzt die Zeit, in der die Sportkurse der SG Anspach ruhen müssen, für individuelle sportliche Betätigung im Freien. Regelmäßiges Joggen ist ja weiterhin möglich. "Nur das Wasser fehlt mir", sagt Birgit Roos, die unter anderem Wassersportgruppen und Aquajoggingkurse leitet. Das fehlt natürlich auch ihren Kursteilnehmern, für die dieses gelenkschonende Training eine wichtige gesundheitliche Komponente war. Welche gravierenden Folgen der Wegfall der Kurse für die oft älteren Menschen insbesondere beim Reha-Sport haben wird, sei noch gar nicht abzusehen.
Für die Kursteilnehmer der schon lange regelmäßig laufenden Sportkurse der SG Anspach habe man sich im Vorstand überlegt, online Kursinhalte und Anleitungen anzubieten, doch habe man sich dann letztlich dagegen entschieden, weil die allermeisten Teilnehmer schon so lange dabei seien, dass sie auch ohne Online-Anleitung ihre Übungen individuell fortsetzen könnten. Der Aufwand sei im Verhältnis zu den wenigen, die das Angebot nutzten, zu hoch, hatte man im Verein vorerst befunden.
Bei ihren Walking- und Joggingrunden rund um Neu-Anspach treffe sie auch immer wieder bekannte Gesichter und man bleibe mitunter kurz stehen, um sich auszutauschen, natürlich im gebotenen Abstand zueinander. So komme auch die wichtige soziale Komponente nicht ganz so kurz. "Alle wissen die ländliche Gegend hier sehr zu schätzen", fasst Birgit Roos zusammen. Dass man hier ohne lange Anfahrtswege raus ins Freie an der frischen Luft und auf Wald- und Feldwegen sich bewegen kann, tue gut und werde ganz offensichtlich auch genutzt. Umso schöner, wenn man dann sich zuhause auch wieder gemütlich zum Beispiel beim Kartenspiel in der Familie trifft und Spaß hat.