Abfallkalender jetzt elektronisch

Erste Aufgabe der neuen Digitalisierungsbeauftragten - Ziel ist die „E-Akte“
Schmitten -Der Abfallkalender an der Wand und verpasste Abholtermine waren gestern. Ab sofort steht in der Gemeinde Schmitten der neue elektronische Abfallkalender zur Verfügung. „Die bisherige Version wurde vom Anbieter Ende des Jahres eingestellt“, erklärt Dieter Moses, im Rathaus unter anderem zuständig für den Bereich Abfallentsorgung. Erste Aufgabe von Madeleine Marfording, die am 1. Februar als Digitalisierungsbeauftragte angefangen hat, war es, diesen hilfreichen Online-Service wieder anzubieten.
Sie hat sich für den elektronischen Abfallkalender der Firma MyMüll entschieden. Bürger können sich den Abfallkalender über den Webbrowser online herunterladen oder eine kostenfreie App per Smartphone oder iPad nutzen und so bevorstehende Entsorgungstermine abrufen oder eine praktische Erinnerungsfunktion einrichten. Vor allem ist der elektronische Abfallkalender aktueller als die gedruckte Version. So erfährt man etwa, wenn Abholtermine verschoben werden. Das war kürzlich vorgekommen, als ein Müllfahrzeug defekt war.
Einrichtung ist simpel
„Die Einrichtung der MyMüll-App ist denkbar simpel“, so Marfording. Sie erläutert: „Es müssen lediglich der Entsorgungsort (Schmitten im Taunus), die Straße sowie die Abfallarten, an die man erinnert werden möchte, angegeben werden. Die Erinnerungsfunktion lässt sich individuell einstellen, sogar mit genauer Uhrzeit.“ Wer keine App downloaden möchte oder kann, kann die webbasierte Anwendung nutzen. Hier muss man lediglich die Straße eingeben und erhält die Termine, die als ICS-Datei für Outlook heruntergeladen werden können.
Weitere nützliche Informationen wie die Standorte der Glascontainer und Grünecken, die Abgabestellen der gelben Säcke, der Weg zum Recyclinghof sowie allgemeine Informationen zu den einzelnen Abfallarten stehen sowohl auf der Homepage unter https://www.schmitten.de/leben-wohnen/service-wissenswertes/abfallentsorgung/ wie in der App zur Verfügung. Auf der Homepage ist auch der QR-Code zum Scannen mit dem Smartphone oder iPad und zum Download der App zu finden.
Auch künftig hat die Digitalisierungsbeauftragte richtig viel zu tun. Die 31-Jährige wohnt seit 2017 in der Großgemeinde, hat in Frankfurt Philosophie studiert mit dem Nebenfach künstlerische Digitalisierung und neue Medien und bisher Projekte in einer IT-Unternehmensberatung betreut. „Als Digitalisierungsbeauftragte bin ich die Schnittstelle zwischen den Verfahren der Fachabteilungen und unserem IT-Dienstleister ecom 21“, erläutert sie. Die Stelle wurde im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes (OZG) geschaffen, wonach bis Ende 2022 Bund, Länder und Kommunen verpflichtet sind, ihre Verwaltungsleistungen auch digital anzubieten.
Kein Papier mehr in die Hand nehmen
Es würde schon reichen, PDF-Formulare online zur Verfügung zu stellen, und das funktioniere auch schon. „Unser Ziel ist die sogenannte ,E-Akte‘, und dass auch in der Verwaltung kein Stück Papier mehr für die Ablage in die Hand genommen werden muss“, so Marfording. Auch persönliche Unterschriften im Rathaus sollen sich dann per Bürger-Identifikationsnummer erübrigen. Bis dahin wird es aber noch dauern. Schmitten ist gerade in der Analyse- und Projektfindungsphase in enger Zusammenarbeit mit der Modellkommune Usingen. Als erste durchgehende Online-Bearbeitung steht die Anmeldung von Hunden kurz bevor. Bereits bestellt ist das Terminbuchungssystem, das demnächst freigeschaltet werden soll. VON EVELYN KREUTZ