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Baustart für »Haus im Wald«

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Die Bauarbeiten für die Zuwegung zum Haus im Wald haben begonnen. © Red

Schmitten. Als erstes kamen die Laster mit den Materiallieferungen. Eine Woche später startete die Verlegung der Versorgungsleitungen. Die Bauarbeiten für das »Haus im Wald« haben begonnen. Die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) baut hier anstelle der 1916 errichteten Jagdhütte, die zum Wochenend- und Ferienhaus für Else Kröner wurde, eine Erinnerungsstätte an diese außergewöhnliche Frau und einen Rückzugs- und Arbeitsort für Wissenschaftler.

Parlament stimmte 2021 zu

Zur Erinnerung: Im Jahr 2018 hatte Professor Dr. Michael Madeja, Vorstandsvorsitzender der EKFS, das Vorhaben der Stiftung der Gemeinde Schmitten vorgestellt. In dessen Folge wurde das Planverfahren eingeleitet. Im Bestreben, die Bedenken einer Bürgerinitiative auszuräumen, änderte die EKFS 2020 das architektonische Konzept und modifizierte das Nutzungskonzept. Die Schmittener Gemeindevertreter verabschiedeten dann am 10. Februar 2021 einstimmig den Bebauungsplan. Die Kreisbauaufsicht erteilte die Abbruchgenehmigung für die Ruine, deren Abriss am 8. Juli 2021 erfolgte.

Den Eilantrag des Schmittener vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gegen die Baugenehmigung des Hochtaunuskreises lehnte das Verwaltungsgerichts Frankfurt am Main am 7. Februar 2022 ab.

Obwohl der BUND Beschwerde gegen das Verfahren beim Oberverwaltungsgericht eingelegt hat, ist das für Madeja kein Grund, mit dem Baubeginn weiter zu warten. »Im Winter wollten wir nicht starten, um die Waldwege zu schonen«, sagt Madeja im Gespräch mit der Presse. Er ist davon überzeugt, dass die Baugenehmigung völlig rechtmäßig ist und rechnet nicht mit einem Erfolg des BUND und einer Änderung des Urteils.

Das Verwaltungsgericht habe Anfang des Jahres den Eilantrag in zwei entscheidenden Punkten zurückgewiesen. Zum einen sei der BUND gar nicht berechtigt, die Aussetzung des Bauvorhabens zu beantragen. Zum anderen sei nicht nachweisbar, dass bei der Erteilung der Baugenehmigung nicht sorgfältig abgewogen wurde. Vor allem habe die EKFS mit der Umplanung die ökologische Situation noch einmal verbessert. Unter anderem werde durch die Reduzierung von großen Glasflächen die Gefährdung von Waldvögeln vermieden.

Von Anfang an war vorgesehen, dass das Areal um das Gebäude herum für Wanderer und Spaziergänger zugänglich bleibt, der Wald regionaltypisch aufgeforstet und schützenswerte Biotope wiederhergestellt werden. Dass es während der Bauarbeiten zu Beeinträchtigungen komme, lasse sich nicht verhindern, so Madeja. Aber die sollten so gering wie möglich gehalten werden. Deshalb erfolge auch im ersten Schritt die Verlegung von Wasserleitung, Abwasserkanal und Kabeln für Strom- und Kommunikationsunternehmen. »Damit ist dann auch die Baustelle versorgt, und wir brauchen dort keinen Stromgenerator und keinen Wassertank«, so Madeja.

Materialkosten explodieren

Er kündigt an: »Wir gehen davon aus, dass im Juni und Juli der Rohbau erstellt wird und der Ausbau beginnt. Bis Ende des Jahres sollten dann Dach und Fassade dicht sein.« Angesichts explodierender Material- und Energiekosten kann Madeja derzeit noch nicht sagen, wie weit der Kostenrahmen von den geplanten drei Millionen Euro abweichen wird.

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