Dem Schützenverein fehlt der Nachwuchs

Schmitten/Weilrod (evk). Auch das zweite Pandemiejahr hat dem Schützenverein Finsternthal-Hunoldstal keine höheren Mitgliederverluste als im Schnitt der vergangenen zehn Jahre gebracht. Aber weiterhin fehlen Neuzugänge, vor allem Kinder und Jugendliche. Auf 190 bezifferte Schützenmeister Matthias Eid die aktuelle Mitgliederzahl. In der Jahreshauptversammlung im Schützenhaus wurde er wie fast der komplette Vorstand wiedergewählt.
Stellvertreterin bleibt Katharina Krause, Kassenwart Ingo Mann, Schriftführerin Petra Nöll, Jugendwarte Thomas Arnold und Falco Schäfer. Lothar Dreißigacker wurde als Schießwart Langwaffen bestätigt, Bernardo Griebel für Kurzwaffen, Werner Schmitt als Waffenwart. Die Beisitzer Rolf Will, Bernd Semrau und Uwe Pauly wurden bestätigt. Marlon Schäfer ist neuer Pressewart.
Laut Eid waren Schießsport und Vereinsleben auch im zweiten Coronajahr stark beeinträchtigt. Im Training duften sich zeitweise maximal vier Personen auf dem Schießstand aufhalten. Die Herbst-/Winter-Wettkämpfe fanden unter 3G-Bedingungen statt, mit der niedrigsten Teilnehmerzahl in der Vereinsgeschichte. Weil auch 2021 Bezirks- und Hessische Meisterschaften ausfielen, gab es ein anderes Qualifikationssystem für die Deutschen Meisterschaften. Hier trat nur Schütze Matthis Eid an. Er belegte in der Klasse Herren 3 im Luft- und im Kleinkalibergewehr gute Mittelfeldplätze. Beim zweiten Onlinewettbewerb des Deutschen Schützenbundes nahmen Edmund Krause, Hanne Riegel und Lothar Dreißigacker mit dem Luftgewehr teil. Thomas Arnold ist Buchfinkenmeister im ehemaligen Schützenkreis Usingen.
Eid stellt fest: »Es fehlen junge Schützen.« Derzeit trainieren die beiden Jugendwarte nur vier Nachwuchsschützen. Ohne Wettkämpfe fehle ihnen die Motivation. Aktuell arbeitet der Verein am »Kindeswohl-Konzept«, als Beauftragte steht Anne Riegel zur Verfügung. Mit der Anschaffung je eines mit Lichttechnik betriebenen Gewehres und einer Pistole möchte der Schützenverein das Eintrittsalter auf sechs Jahre herabsetzen.
Wieder eigene Veranstaltungen
»Wir haben Corona überlebt«, berichtete Diana Schöneich von der Schützenkapelle, die 2022 ihr 50-jähriges Bestehen intern feiern will. Nach zwei Jahre Pause gebe es wieder Anfragen für Auftritte. Auch die acht Damen der Gymnastikgruppe hatten viel weniger Übungsstunden als sonst. Wie in jeder Jahreshauptversammlung der Schützen standen Ehrungen an. Die Ehrenurkunde des Landessportbundes überreichte Jörg Pöschel, auch Vizepräsident vom Sportkreises Hochtaunus, an Lothar Dreißigacker. Der ist seit zehn Jahren im Verein, war seit 2014 Pressewart und ist seit 2021 Schießwart.
Für ihr ehrenamtliches Engagement erhielten sechs Vorstandsmitglieder das Hessische Ehrenzeichen, und zwar Thomas Arnold, Falco Schäfer und Lothar Dreißigacker das kleine in Silber, Rolf Will und Berns Semrau das kleine in Gold und Uwe Pauly das große in Bronze. Daniel Wagner und Dietrich-Wilhelm Dreetz wurden für 15 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt und Diana Schöneich und Matthias Eid für 40 Jahre. Eigene Veranstaltungen gab es 2021 nicht. Das soll sich ändern. Geplant sind die Sonnenwendfeier und am 2. Juli ein Schnupperschießen. Eid hofft, dass auch Auflageturnier, Königsschießen, Ortsvereinsschießen und bayerischer Abend stattfinden können.