Den Taunuswald bunter machen

Försterin kümmert sich um Aufforstung, aber auch um Wasserrückhaltemaßnahmen
Schmitten -Nach einem Jahr Elternzeit ist Revierförsterin Lisa Eckert wieder im Dienst. Ihr Hochlagenrevier Feldberg umfasst den südlichen Teil des Gemeindewaldes Schmitten sowie den Staatswald rund um den Feldberg.
Hier fraß sich der Borkenkäfer etwas später als in den tieferen Lagen durch den Wald, der zudem immer häufiger unter Sturmschäden leidet. Ein weiteres Problem ist gerade in ihrem Revier der extreme Besucherdruck. Zusammen mit ihrer Vertreterin Mandy Gantz vom Forstamt Königstein verschaffte sich Eckert, die im Mai 2020 mit damals 25 Jahren als jüngste Revierförsterin in Hessen ihren Dienst begonnen hat, einen Überblick über die anstehenden Arbeiten. „Neben der Bekämpfung des Borkenkäfers und der Wiederbewaldung werden die Themen Wasserrückhalt und Naturschutz im Vordergrund stehen“, kündigt sie an.
Der Försterin ist Folgendes bewusst: „Die Wiederbewaldung wird uns noch viele Jahre begleiten.“ Nicht nur im Frühjahr seien neue Bäume gepflanzt worden. „Wir machen kontinuierlich weiter, um unseren Taunuswald bunter und vielfältiger zu machen.“ Damit verfolgt Eckert auch auf den Kahlflächen die von Hessenforst schon lange verfolgte Umstrukturierung zum naturnahen klimastabilen Mischwald.
Viele Stunden zu leisten
Aber die Aufforstungsflächen brauchen auch regelmäßige Pflege. „Brombeere und fleißig wachsende krautige Pflanzen machen es den jungen Bäumen schwer zu überleben“, so die Revierförsterin. Viele Einsatzkräfte hätten viele Stunden auf den Kulturen für die Sicherung des Zukunftswaldes zu leisten. Es müssten in den kommenden Jahren wohl auch weiter Borkenkäferbäume gefällt werden, um den Wald am Feldberg solange wie möglich Wald bleiben zu lassen.
Nach der Sturzflut an der Ahr sei der Fokus auf Wasserrückhaltemaßnahmen im Wald deutlich in den Mittelpunkt gerückt. Bei Starkregen schützten sie die Dörfer vor Überflutung. Gleichzeitig könne man auf diese Weise etwas für den Naturschutz tun. „Vielerorts gibt es in den Taunuswäldern bereits Wasserrückhaltemaßnahmen aus früheren Jahrzehnten“, weiß Eckert. „Ihre Relevanz ist unter den neuen Gesichtspunkten des Klimawandels neu zu bewerten.“ Diese rund 30 Jahre alten Teiche und Wasserbecken müssten gefunden und aus ihrem Märchenschlaf geweckt werden. „Die Jahre haben sie verlanden lassen, aber einige sind noch da, und sie bedürfen kontinuierlicher Pflege, um daraus wieder flache Wasserbecken entlang der Wege entstehen zu lassen“, stellt die Försterin fest. Die Vorteile lägen auf den Hand: „In den flachen, fischfreien Gewässern fühlen sich Amphibien besonders wohl. Das Wild kann die Wasserflächen zum Tränken nutzen“, erläutert Eckert und bittet darum die Waldbesucher: „Lassen Sie keine Hunde darin baden oder Kinder darin planschen.“
Damit kommt sie zu einem Thema, das in ihrem Alltag immer mehr Raum einnimmt. Der Wald sei ein wertvoller Erholungsraum, aber nicht alle Ausflügler und Freizeitnutzer zeigten das entsprechende Verhalten. Aber die engagierte Försterin wird nicht müde, darüber immer wieder mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.
Hier schließt sich auch der Kreis mit Gantz, die sich jetzt im Forstamt wieder auf den Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Waldpädagogik konzentriert und auch in Schmitten Führungen von Schul- und Kindergartenkindern oder Erwachsenengruppe durchführt. VON EVELYN KREUTZ