1. Startseite
  2. Lokales
  3. Schmitten

Der höchste Arbeitsplatz im Taunus: Arbeiten am HR-Sendemast

Erstellt:

Von: Matthias Pieren

ualoka_htk_feldberg_phk_270
Hinter den Schutzplanen entrosten Arbeiter die Gitterspitze aus Stahl des 119 Meter hohen HR-Sendemastes auf dem Großen Feldberg. © Matthias Pieren

Mehr als 100 Meter über dem Feldberg-Plateau, dem höchsten Punkt im Hochtaunuskreis, arbeiten Service-Techniker am Sendemast des Hessischen Rundfunks - am höchsten Ort Hessens.

Schmitten . Der Naturpark Taunus hat viele Höhepunkte zu bieten. »Taunus - Die Höhe«, heißt denn auch der Slogan, mit dem der Taunus Touristik Service bei Urlaubern und Ausflüglern für die Feldberg-Region wirbt.

Auch in diesen Frühlingstagen wird vor allem das Feldberg-Plateau und vor allem die Flanken rund um den 880,97 Meter hohen Gipfel die Massen wieder magisch anziehen. Zwei Service-Techniker des Hessischen Rundfunks waren den gesamten April über aber noch ein Stück weiter oben im Einsatz.

Nochmals 119 Meter über dem Feldberg-Plateau hinaus ragt der Sendemast des Hessischen Rundfunks bis zu seiner allerhöchsten Spitze. Wind und Wetter, peitschendem Sturm, Frost und Eis, aber auch Hitze und Regen ist der rot-weiß-rote Gittermast über die Jahreszeiten hinweg ausgesetzt. Klar, dass der Stahl dabei auch Rost ansetzt.

Arbeiten dauern noch bis Ende des Monats

Irgendwann ist es einfach genug, und zum Erhalt der Substanz müssen dann Wartungsarbeiten durchgeführt werden. »Bis Ende April sind Arbeiter damit beschäftigt, den Sendemast an manchen Stellen zu entrosten. Anschließend wird neue Signalfarbe aufgetragen«, teilt HR-Pressesprecher Hartmut Hoefer auf Anfrage dieser Zeitung mit.

Nicht wenige der auf dem Höchsten im Taunus eintreffenden Ausflügler haben zuletzt die Sanierungsarbeiten in schwindelnder Höhe entdeckt und die tollkühnen und schwindelfreien Service-Techniker, die sich mit einem außerhalb des wuchtigen Stahlrohrs montierten Aufzug bis auf die erste Plattform des Riesen hieven ließen, bestaunt.

Von dort aus kletterten sie dann den Gittermast empor und gingen ihrem Tagwerk nach. Doch das waren keinesfalls die einzigen Arbeiten in diesem Monat. »Im dritten Anlauf hat es endlich geklappt, eine neue Antenne der Flugsicherung zu montieren«, berichtet der HR-Sprecher. »Zweimal war es an den terminierten Einsatztagen wegen zu starker Winde nicht möglich, die neue Antennenanlage mit einem Helikopter an den Masten heran zu fliegen.«

Beeinträchtigungen beim Empfang über verschiedene Wege

Weil in dieser Zeit die anderen Sendeanlagen abgeschaltet werden mussten, kam es im gesamten Rhein-Main-Gebiet und vor allem auch im Taunus im April immer wieder zu Beeinträchtigungen beim Radioempfang über UKW, aber auch mit der neuen digitalen Empfangstechnik DAB+ und beim Fernsehempfang per DVB-T 2 HD.

Wie ein Fingerzeig ragt der fast 120 Meter hohe, mit Stahlseilen fest abgespannte und in Warnfarben geringelte Rohrmast des HR auf dem Großen Feldberg in den Taunushimmel. Entscheidender Standortvorteil für den zentralen Sender ist der natürliche Sockel des Feldbergs, womit die Spitze auf 1000 Meter über dem Meeresspiegel reicht. Kein Punkt Hessens liegt höher.

Überhaupt hat seine erhabene Wirkung den Feldberg seit jeher für viele Menschen zu einem besonderen Sehnsuchtsort gemacht. »Nicht erst im 19. Jahrhundert war das so, als sich der Feldberg für die Frankfurter Bevölkerung zum Ausflugsziel entwickelte«, erklärt Gregor Maier, Leiter des Fachbereichs Kultur im Hochtaunuskreis.

Ästhetische Wirkung des Feldbergs bereits seit Jahrhunderten

Bereits ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sei die Taunuslandschaft in ihrer ästhetischen Wirkung neu entdeckt worden. Diese Neuentdeckung des Taunus habe sich vor dem Hintergrund einer seit der Sturm-und-Drang-Zeit veränderten Naturwahrnehmung vollzogen. Künstler und Intellektuelle entdeckten Landschaft und Natur unter neuen Gesichtspunkten. »Die Kategorie des Erhabenen wurde in dieser Zeit zum Schlüsselbegriff«, erklärt Maier. »Suchte man bis dato vor allem die Harmonie, die Ausgeglichenheit einer Landschaft nach den Regeln einer klassischen Ästhetik, so trat nun eine Wahrnehmung von Landschaft in den Vordergrund, die den Betrachter bewegen, rühren oder gar erschüttern sollte und führte zur Mythologisierung des Feldberges.«

Auch interessant