Für eine bessere Mobilität und den Klimaschutz

Bürgerbus soll weiterentwickelt werden und nicht nur den Senioren zur Verfügung stehen
Schmitten -Als Pendler aus einem der Schmittener Ortsteile zur Arbeit oder als Schüler zum Unterricht zu kommen, ist eine Sache. Immer wieder Thema in den politischen Gremien ist die für bestimmte Bevölkerungsgruppen unzureichende Mobilität innerhalb der Gemeinde.
Ohne Auto oder anderen fahrbaren Untersatz ist es nicht nur für Senioren und Jugendliche, sondern für alle Altersgruppen schwierig. Das hat auch die Bürgerbefragung im Rahmen der Dorfentwicklung gezeigt. Um Schmitten zukunftsfähig zu machen, auch im Sinne des Klimaschutzes, wird seit Jahren die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gefordert. Der liegt jedoch nicht in der Verantwortung der Kommune, die als Mitglied des Verkehrsverbands Hochtaunus (VHT) zwar zur Finanzierung beiträgt, aber lediglich Wünsche äußern kann.
So wurde erreicht, dass es in Arnoldshain eine weitere Haltestelle für das Anrufsammeltaxi AST gibt. Eine deutliche Verbesserung hat 2018 das von der Bürgerstiftung geförderte und ehrenamtlich betriebene Seniorenmobil gebracht. Seit Dezember ist daraus der vom Land geförderte Bürgerbus geworden. Dessen Ausbau bietet weitere Möglichkeiten.
Deshalb hatte Bürgermeisterin Julia Krügers (CDU) Ende Januar sachkundige Bürger zu einem halbtägigen Workshop eingeladen. Zur Arbeitsgruppe gehörten außer der Bürgermeisterin Bernhard Eschweiler, Uwe Appel und Michael Usinger von der Bürgerstiftung, Silvia Heberlein vom Seniorennetzwerk Silbergrau sowie die Vertreter in der VHT-Verbandsversammlung Annett Fomin-Fischer (b-now) und Michaela Trunk (FWG). Sie haben ausgelotet, wie der Bürgerbus auch Kindern, Jugendlichen oder Vereinen zugänglich gemacht werden kann und wie sich Routenführung und Organisation für den Freizeitverkehr, zum Einkaufen und für Arztbesuche optimieren lassen.
Fazit der AG: „Die derzeitigen Angebote haben alle Schwachstellen und decken die Randzeiten nicht ab.“ Die Haltestellenstandorte des Linien-ÖPNV seien ungünstig, die Anschlussverbindungen des Anrufsammeltaxis (AST) passen nicht immer. Vor allem seien Bekanntheit und Akzeptanz des AST niedrig. Der Bürgerbus habe als Elektrofahrzeug eine limitierte Reichweite, grundsätzlich nur Platz für maximal sieben Fahrgäste und werde derzeit ausschließlich von Senioren genutzt. Keine Option sind für die AG sogenannte Mitfahrerbänke, da weder verlässlich noch planbar.
Sinnvolles Ziel ist aus Sicht der AG die Anbindung sämtlicher Ortsteile zu den zentralen Orten. Denkbar wäre der Ersatz des AST-Angebotes durch „On-Demand- Mobilität“ parallel zum Bürgerbus, alternativ die Weiterentwicklung des Bürgerbusses. Als weiteres Fahrzeug stehe kurzfristig der bisherige Kleinbus „Jugendarbeit“ der Gemeinde zur Verfügung.
Derzeit ist der Bürgerbus montags, freitags und an den Wochenenden sowie dienstagnachmittags und mittwochvormittags noch komplett verfügbar. Vorausgesetzt es finden sich ehrenamtliche Fahrer, könnten damit Kinder und Jugendliche zum Sport oder zum Freibad gebracht werden. Interessierte Vereine sind am Mittwoch, 26. April, um 19 Uhr zum Austausch in die Pizzeria Toni, Oberreifenberg, eingeladen. VON EVELYN KREUTZ