Kinder sammeln für Geflüchtete

Schmitten (evk). Seit 10. März leisten ehrenamtliche Helfer aus Sicht von Bürgermeisterin Julias Krügers (CDU) einen unverzichtbaren Beitrag für die Gemeinde bei der Unterbringung, Betreuung, Ausstattung und Information von Flüchtlingen aus der Ukraine. Die Koordination des ehrenamtlichen Netzwerks Ukraine - Schmitten hilft haben die gebürtige Ukrainerin Daria Steiner und ihr Mann Felix übernommen.
Der Musik- und Erdkundelehrer am Goethegymnasium in Frankfurt verbrachte vor den Osterferien mit seiner Klasse 5a ein Woche im Landschulheim in Oberreifenberg.
Mit den 27 Schülern hatten Steiner und seine Kollegin Eva Laux über den Krieg in der Ukrainer und die Situation der Flüchtlinge gesprochen. Und darüber, wie man den Geflüchteten helfen kann. Einen Tag lang haben die Mädchen und Jungen blau-gelbe Fähnchen und Schleifen gebastelt und an Stäbchen befestigt.
Kleiderkammer und Wohnungsbörse
Jakob kündigte an: »Wir wollen im Dorf Spenden sammeln und denen, die etwas für die Flüchtlinge geben, etwas schenken.« Arul ergänzte: »Unsere Fähnchen und Schleifen können sich die Leute dann vors Gartentor stecken und signalisieren, dass sie den Flüchtlingen helfen.«
Die Sammlung der Schüler war ein voller Erfolg. An nur einem Tag hatten sie 1608,94 Euro erhalten. Diesen Betrag kann das Netzwerk gut gebrauchen.
Die Schmittener Ukraine-Hilfe hat sich komplett neu organisiert, unterhält inzwischen eine Kleiderkammer, vermittelt Wohnungen, hilft bei der Registrierung und Behördengängen und der Möblierung.
Da werden weitere Helfer und Wohnungsangebote benötigt. Wichtig ist dem Ehepaar Steiner und seinen Mitstreitern auch, dass die Ukrainer, meist Frauen und Kinder, sich miteinander treffen können. Beim ersten Treffen im Gemeindesaal der katholischen Kirche in Schmitten waren etwa 50 ukrainische Flüchtlinge gekommen. Laut Mitteilung des Gemeindevorstandes hat die Gemeinde Schmitten mit Stand vom 4. April 135 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen, davon 62 Erwachsene, acht Senioren, 50 schulpflichtige Kinder sowie 15 unter Sechsjährige. Die meisten sind durch Vermittlung der ehrenamtlichen Helfer in privaten Unterkünften untergekommen.
135 Menschen aufgenommen
Die Ukrainer können selbst einen Mietvertrag abschließen und bei der Ausländerbehörde Mietzuschuss beantragen, der direkt auf das Konto der Vermieter überwiesen werden kann. Alternativ kann die Gemeinde Mietverträge abschließen und erhält als Mietobergrenze pro Person und Tag 15 Euro vom Kreis erstattet.
Wer helfen will, kann sich auf der Homepage der Gemeinde informieren unter www.schmitten.de/lebenwohnen/soziales-gesundheit/fluechtlingshilfe/ukraine-schmitten-hilft. Dort findet man auch das Spendenkonto für die lokale Ukraine-Hilfe, auf dem mit Stand 5. April 3955 Euro eingegangen sind.
Das Netzwerk lädt für den morgigen Samstag ab 14 Uhr ins Dorfgemeinschaftshaus Arnoldshain zu einem Vortrag mit Gesprächsrunde mit Dr. Beate Lotz ein zum Thema »Trauma, Traumafolgen und Erste Hilfe bei Traumasymptomen. Es gilt Maskenpflicht. Anmeldungen werden erbeten unter ukraine@schmitten.de.