Schmitten treibt die Energiewende voran
Schmitten (evk). Die FWG will in Schmitten die Energiewende vorantreiben, die Koalition aus CDU, b-now und Grünen auch. Beide haben in der Gemeindevertretung Anträge gestellt, die in dieselbe Richtung zielen - jedoch auf unterschiedlichen Wegen. Die Beratung zu diesem Thema soll in der nächsten Sitzungsrunde im Umwelt-, Klima- und Wirtschaftsausschuss (UKW) erfolgen.
Für die FWG hob Bernhard Eschweiler hervor: »Neben Umwelt- und Klimaschutzzielen ist die Energiewende aufgrund der Versorgungssicherheit und -unabhängigkeit wichtiger denn je.« In Schmitten gingen viele Bürger mit gutem Beispiel voran bei der energetischen Sanierung oder der Erzeugung und Nutzung erneuerbarer Energien.
Als Klimakommune sollte die Gemeinde alles auf den Prüfstand stellen und eruieren, welchen Beitrag sie für den landesweiten Klimaschutz leisten könne und wie Bürger proaktiv beteiligt werden können. Die FWG fordert eine Arbeitsgemeinschaft mit Bürgerbeteiligung, die ihre Vorschläge den Gremien vorlegt.
Entscheidung bleibt in der Politik
»Bürgerbeteiligung soll sein, aber die Entscheidung treffen wir - egal, was die AG erarbeitet hat«, meinte Michael Dusemond (b-now) dazu. Als Vorsitzender des Haupt-, Finanz- und Digitalisierungsausschusses (HFD) sprach er sich gegen die frühe Verweisung in den HFD aus und sagte: »Erst wenn die erarbeiteten Alternativen ein Preisschild tragen, kommt der HFD ins Spiel.«
CDU-Fraktionsvorsitzender Karsten Ratzke plädierte dafür, die Beratung zunächst nur auf den UKW zu konzentrieren und zwar zusammen mit dem Antrag der Koalition.
Den Koalitionsantrag stellte Matthias Kluber (Grüne) im Anschluss vor. Nach einstimmigem Beschluss soll der Gemeindevorstand Schmitten für den sogenannten »Wattbewerb« anmelden. Dieser Wettbewerb zwischen Städten und Gemeinden ist eine private, gemeinnützige auf Ehrenamt basierende Initiative von Fossil Free Karlsruhe mit Unterstützung der »Parents for Future Germany« sowie »Fridays for Future Germany«. Ziel ist es, die installierte Fotovoltaik-Leistung pro Einwohner möglichst schnell zu verdoppeln und die Energiewende in den Kommunen stark zu beschleunigen.
Der Ausbau von Fotovoltaik soll auf eine breite Basis gestellt werden. Auf dem Markt werden inzwischen ab 600 Euro sogenannte »Balkon-Fotovoltaikanlagen« angeboten. Diese können fast überall aufgestellt und an jede Steckdose angeschlossen werden und sind bis 600 Watt nicht genehmigungspflichtig.
Kleine Investition kann schon reichen
Mit ihnen ließen sich bis 650 Kilowattstunden im Jahr sparen. »Viele solcher Kleinstanlagen in unserer Gemeinde bilden ein kleines Solarkraftwerk und bieten allen die Möglichkeit, sich auch ohne große Investitionen an der Energiewende zu beteiligen«, warb Kluber.
Die Anmeldung zum »Wattwettbewerb«, an dem aus dem Hochtaunuskreis bereits Oberursel, Kronberg und Neu-Anspach teilnehmen, ist beschlossene Sache. Über weitere Schritte wie die Einberufung eines Arbeitskreises soll noch beraten werden. So soll beispielsweise geprüft werden, ob der Einkauf der Balkonkraftwerke gebündelt werden kann. Außerdem soll in einer Bürgerversammlung das Thema »Bürgerenergiewende« zur Sprache kommen.