Aperitivkonzert in Schmitten: Streicher-Nachwuchs überzeugt
Junge begabte Streicher, einer besser als der andere, haben dafür gesorgt, dass das Aperitivkonzert in der katholischen Kirche St. Borromäus in Schmitten am Sonntagnachmittag proppenvoll war.
Von Michèle Götz
Auf der rechten Seite in der Schmittener Kirche dominieren die jungen männlichen Musiker Benedict Buhr, Leon Amelung, Noel Wilde, Felix Höller und Konstantin Farnung (von rechts). Foto:Götz
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SCHMITTEN - Junge begabte Streicher, einer besser als der andere, haben dafür gesorgt, dass das Aperitivkonzert in der katholischen Kirche St. Borromäus in Schmitten am Sonntagnachmittag proppenvoll war. Schon der Einstieg der Familie Farnung, die als Klavierquartett Josef Gabriel Rheinbergers Es-Dur, op.38, 3. Satz Menuetto großartig spielten, ließ erachten, dass die ausgewählten Stücke eine Hommage der Klassik sind.
Für den Komponisten und deutschen Geiger Ferdinand Küchler entschied sich die jüngste Streicherin Freya Rösner (8). Ihre Schwester Antonia (12) begeisterte ebenso als Solistin, ehe die beiden Streichquartette mit Teilen von Antonìn Dvorák die Bühne eroberten. Der sehr intime zweite Satz Lento des amerikanischen Quartetts Op. 96 steigerte sich zu unendlicher Sehnsucht, verbunden mit tiefen Glücksgefühlen, während sich im ersten Satz Allegro ma non troppo träumerische Melodien entfalteten, die eine Mischung aus einem amerikanischen Liebesfilm, Harry Potter und dem fröhlichen Tanz im Königshof entstammen könnten.
Der böhmische Komponist Dvorák verbrachte seine Ferien in der ländlichen Natur von Spillville in den USA, die in krassem Gegensatz zu seinen vorangegangenen Erlebnissen der amerikanischen Großstadt standen, die von den Streichquartetten in ihrer außerordentlichen Freudigkeit und Farbenpracht hervorragend getragen wurden.
Viola: Benedict Buhr (19), Theresa Farnung (16), Felix Höller (19).
Violoncello: Leon Amelung (17), Konstantin Farnung (13), Noel Wilde (18).
Klavier: Torsten Farnung
"Wir haben vor vier Jahren die Aperitivkonzerte gestartet, neun Konzerte in neun verschiedenen Ortsteilen von Schmitten", sagte der Stiftungsratsvorsitzende der Bürgerstiftung Schmitten, Bernhard Eschweiler, der damals mit gemischten Gefühlen die Konzerte mittels der Bürgerstiftung unterstützte. "Aber sie kommen an, und wie! Das war wieder einmal Weltklasse", so Eschweiler Er betonte, dass die klassische Musik in Deutschland große Tradition hätte und die jungen Künstler diese Tradition durch ihr Können weiter in die Welt tragen. Der riesige Applaus aller Besucher würdigte das Konzert unter Leitung von Torsten Farnung, dessen Höhepunkt das Streichorchester mit einer Serenade von Dvorák war. Damit auch in Zukunft der Beitrag zum kulturellen Leben in Schmitten durch die Bürgerstiftung ermöglicht wird, bat Eschweiler Farnung darum, in Zukunft besser auf sich Acht zu geben. "Bitte fall nicht mehr vom Fahrrad, hab keinen Motorradunfall, bleib gesund, denn nur Dank deiner Energie und Leidenschaft konnte erst dieses Konzert mit ganz tollen Künstlern zustande kommen", lobte Eschweiler und dankte auch der katholischen Kirchengemeinde für die Nutzung. Das Aperitivkonzert war den Besuchern über 1200 Euro an Spenden wert, welches die jungen Menschen in Bögen oder Noten stecken. "Sie brauchen immer was", dankten Farnung und Eschweiler den Besuchern, die noch lange an diesem Abend von diesem Konzert schwärmten.