Arnoldshainerin Kirsten Schmidt wird Dritte bei DM im Weitenstock-Schießen
Kirsten Schmidt kann es selbst noch gar nicht richtig glauben. Die Arnoldshainerin belegte auf Anhieb den dritten Platz bei der ersten deutschen Meisterschaft im Weitenstock für Damen in Unterneukirchen.
Von Michèle Götz
„Auf einmal war es totenstill“: Die Arnoldshainerin Kirsten Schmidt behält jedoch die Nerven und freut sich am Ende über zwei Bronzemedaillen.
(Foto: Götz)
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ARNOLDSHAIN - Kirsten Schmidt kann es selbst noch gar nicht richtig glauben. Die Arnoldshainerin belegte auf Anhieb den dritten Platz bei der ersten deutschen Meisterschaft im Weitenstock für Damen in Unterneukirchen. „Dabei hatte ich vor zwei Monaten das erste Mal einen Weitenstock in der Hand gehabt“, erzählt Schmidt dem Usinger Anzeiger. In der Team-Wertung gab es zudem ebenfalls die Bronzemedaille.
„Jetzt gelte ich in Bayern als die DM-Überraschung“, lacht Schmidt, die sich durch ihren dritten Platz für die Europameisterschaften qualifiziert hat. Viel Zeit für das Training bleibt ihr nicht, denn bereits vom 18. bis 20. Januar besucht sie den Kaderlehrgang in Unterneukirchen. „Dann entscheidet sich erst, ob meine Leistungen reichen, um zur EM in die Rittenarena nach Klobenstein in Italien am 8. und 9. Februar zu reisen.“
Falls sich Schmidt beim Kaderlehrgang also endgültig für die EM qualifizieren sollte, muss sie noch eine weitere Hürde nehmen, denn die EM findet auf Eis und nicht wie beim Kader-Training und bei den deutschen Meisterschaften auf Asphalt statt.
Hier erreichte sie im Weitschießen stolze 108,74 Meter. Die Bestplatzierte siegte mit 118,70 Meter. Wenn man bedenkt, dass die Halle nur 133 Meter an Schussfläche bietet, sind diese Ergebnisse sehr stark. Der Weltrekord im Weitschießen liegt bei 566,53 Metern, der allerdings auf einem See von Manfred Zieglgruber 1989 geschossen wurde. Männer üben diesen Sport schon seit dem 19. Jahrhundert aus, aber die Damen wurden in diesem Jahr erst offiziell von der Internationalen Federation Icestock (IFI) für Wettbewerbe zugelassen.
Dass Schmidt überhaupt bei der DM Bronze erlang, führt sie auf ihre hohe Konzentrationsfähigkeit zurück. „Und dass ich gerade abgeschossen habe“, ergänzt sie. Geholfen haben ihr aber am meisten die anderen Sportler, die mit Tipps und Tricks nicht sparten. „Hier hat wirklich jeder jedem geholfen, es war ein absolutes Miteinander“, schwärmte Schmidt, die normalerweise auf der kurzen heimischen Asphaltbahn des Ski-Clubs in Oberreifenberg im Sommerstockschießen trainiert.
Natürlich war Schmidt nervös, als sie im Wettkampf an der Reihe war. Denn die Sommer-Asphaltfläche in Unterneukirchen ist nur etwa sieben Meter breit. „Und als ich dann am Start stand, herrschte urplötzlich Totenstille.“ Umso mehr freute sie sich anschließend über ihr hervorragendes Ergebnis in der voll besetzten Halle. Und erst recht über die Medaille mit ihrem Team zusammen mit Patricia Beckers (EC Krefeld) und Helga Fink. Unvergessen wird ihrem Team und ihr die schöne Zeremonie der Siegerehrung im Schneegestöber bleiben. „Das war wirklich eine total herzliche Atmosphäre, wie die gesamte DM überhaupt“, lobte sie.
Den Wanderpokal für den besten „Flachländler“ hat die Arnoldshainerin auch mit nach Hause in den Taunus nehmen können.