b-now fordert Schmittener zum Regenwasser sparen auf
Die b-now fordert die Bürger mit Aktion "3000 Regentonnen für Schmitten" zum Mitmachen auf. Denn Regentonnen sind nicht nur umweltschonend, sondern sparen auch Geld.
Von red
Die ersten Fotos von Regentonnen sind eingesendet worden. Foto: Anne Justus
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SCHMITTEN - "Wasser zu sparen ist nicht nur wichtig für unser Trinkwasser-Reservoir in Schmitten, sondern lohnt sich auch für ihren Geldbeutel. Unterstützen sie deshalb unsere Aktion ,3000 Regentonnen für Schmitten'", ruft Ralph Bibo (b-now) die Schmittener Bürger zum Mitmachen auf.
Teilnehmen könne jeder, der eine Regentonne auf seinem Grundstück aufstellt und ein Foto davon per E-Mail an kontakt@b-now-schmitten.de schickt oder es auf Facebook oder Instagram mit den Hashtags #WasserfürSchmitten und #bnowschmitten postet, erklärt Bibo. Die ersten 500 Regentonnenfotos bekommen ein kleines Dankeschön.
Hintergrund für die Aktion: Geologisch hat Schmitten einen felsigen Untergrund, der Regenwasser in Klüften abfließen lässt und zudem dazu führt, dass nur relativ wenig Regenwasser bis zum nutzbaren Grundwasser durchsickert. Da das Grundwasser also nicht unbegrenzt vermehrbar ist, hat Schmitten vor drei Wochen ein Investitionsprogramm über drei Millionen Euro im Parlament beschlossen, mit dem vor allem die bestehenden Grundwasserquellen effizienter genutzt werden sollen. Das werde aber zwangsläufig zu höheren Wassergebühren führen, weil die Investitionen nach rechtlichen Vorgaben grundsätzlich auf die Bürger umgewälzt werden müssten, so Geologe Jörg Diergarten (b-now) und rechnet vor: Ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht etwa 150 000 Liter Frischwasser im Jahr. Die durchschnittlichen Regen-Niederschläge in Schmitten von April bis November belaufen sich auf rund 45 Liter pro Quadratmeter im Monat. Ein Dach mit 100 Quadratmetern Fläche kann also 4500 Liter Regenwasser pro Monat auffangen. Von April bis November kommen so bis zu 36 000 Liter zusammen. Das wiederum sind 24 Prozent des Wasserverbrauchs der vierköpfigen Familie. "Natürlich ist das in Fässern oder Zisternen aufgefangene Regenwasser kein Trinkwasser, aber es sollte reichen, um im Sommer in den trockenen Phasen zumindest den Garten weiter zu bewässern und damit die öffentliche Wasserversorgung entsprechend zu entlasten und vielleicht sogar Wassernotstände dauerhaft zu vermeiden", so Diergarten.
Ressourcen schonen
"Natürlich erwarten wir nicht, dass sich nun jeder Schmittener Hauseigentümer seinen Garten aufbuddelt, um dort eine Zisterne zu vergraben. Je mehr Bürger aber Regenfässer rund um ihre Dachrinnen aufstellen, desto größer wird der Spareffekt zugunsten der zentralen öffentlichen Wasserversorgung. Die Gemeinde kann allein so viel Regenwasser nicht auffangen, es geht deshalb um das dezentrale Auffangen des Regenwassers durch möglichst viele Bürger zur Gartenbewässerung im Sommer, um so die Ressourcen der zentralen Trinkwasserversorgung zu schonen", so der Geologe. "Wenn es regnet, wird der Garten sowieso bewässert. Das überschüssige Wasser wird dann aufgefangen", ergänzt Ralph Bibo. "Es kann dann in den Trockenphasen zur Pflanzen-Bewässerung anstelle von Trinkwasser verwendet werden. Regnet es dann wieder, werden die Fässer wieder als Vorrat aufgefüllt, denn eine zusätzliche Bewässerung der Gärten ist ja bei Regen nicht nötig."
"Auch finanziell ist die systematische Nutzung von Regenwasser für die Bürger sehr attraktiv, weil sie sogar zu Entlastungen anstatt zu Mehrbelastungen bei den Wasserkosten führt", meint das für Finanzen zuständige b-now-Mitglied Michael Dusemond. "Ein Regenfass mit 500 Litern ist schon für rund 50 Euro erhältlich. 1000 Liter Frischwasser kosten in Schmitten 6,21 Euro (inklusive Abwasser, ohne Mehrwertsteuer). Würde die besagte Familie tatsächlich bis zu 20 Prozent des Frischwassers durch Regenwasser ersetzen können, würde sie von den Wasserkosten, rund 930 Euro für 150 000 Liter jährlich, rund 200 Euro pro Jahr sparen. Natürlich ist das eine Idealrechnung, aber selbst wenn nur fünf Prozent des Wasserverbrauchs auf Gartenbewässerung entfällt und diese durch Regenwasser gedeckt werden können, hat sich das Fass - neben der Schonung natürlicher Ressourcen und der Entlastung der Frischwasserversorgung in Schmitten - nach einem Jahr locker amortisiert."