Seit 2016 schauen die Anwohner des ehemaligen und mittlerweile baufällige Hotels Ernst mit bangem Blick Richtung Bauruine, bei Unwetter stets damit rechnend, dass ihnen Bauschutt um die Ohren fliegt. Trotz Abrissverfügung des Kreises hat sich noch immer nichts getan.
Von kh
Wann endlich wird das alte Hotel Ernst abgerissen? Die Anwohner in Schmitten haben ihren Glauben an die Bauaufsicht des Kreises verloren. Foto: Archiv/Hoeppe
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SCHMITTEN - Den Anwohnern ist mittlerweile jegliches Verständnis abhandengekommen: Noch immer ist das baufällige Hotel Ernst in der Schmittener Kanonenstraße nicht abgerissen. Zwischenzeitlich sah es so aus, als rückten nun endlich die Bagger an; eine Umzäunung wurde erstellt, Warnbaken an der Straße entlang aufgestellt. Die aber hat die Gemeinde gestern wieder entfernen lassen. Denn, so Bürgermeister Marcus Kinkel gegenüber dem UA: "Da der Kreis seine Abrissverfügung nicht umsetzt und wir das Absperr-Material benötigen, muss der Kreis das Gebäude nunmehr selbst absichern." Tatsächlich tut sich der Kreis immer noch schwer, dieses jahrelange schwelende bauliche Ärgernis endlich zu beseitigen. Zuletzt hieß es im Mai dieses Jahres, der Hochtaunuskreis werde den Abriss bald einleiten. "Die Bauaufsicht wird die Beseitigung des Gebäudes im Wege einer Verfügung mit Ersatzvornahme durchsetzen", so die Auskunft der Kreispressestelle. Dazu solle ein Gutachten erstellt werden, dass Auskunft über die Gefahr und Baufälligkeit gibt, die von dem Gebäude ausgeht. Nachdem dieses vorliege, werde die Bauaufsicht die Beseitigung des Gebäudes in die Wege leiten. Das ist offenbar noch nicht der Fall, denn die Abrissverfügung wurde mitnichten mit Leben erfüllt. Wenn es so weit wäre, müsste der Eigentümer, die sich mit dem Gedanken trägt, das Areal zu verkaufen, die Kosten tragen.
Unabhängig von dem aktuellen Stand haben die Anwohner (und auch die Schmittener Kommunalpolitiker) ihren Glauben an die Handlungsfähigkeit der Kreisverwaltung schon lange verloren. Das wundert nicht, denn die erste Abrissverfügung des Kreises datiert aus dem Jahr 2014. Damals ließ der Eigentümer die Bagger anrollen, wurde aber von jenen gestoppt, die ihn zum Abriss drängten: Die Bauaufsicht erließ einen Abrissstopp, da anders als vorgeschrieben keine Fachfirma den Abrissauftrag erhalten hatte. Seitdem schauen die Anwohner mit bangem Blick Richtung Bauruine, bei Unwetter stets damit rechnend, dass ihnen Bauschutt um die Ohren fliegt.