Bei den Hauskonzerten Feldberg erklingen "Lieder an die Entfernte"
Hohe Liedkunst, feinfühlige Lieder und überall die Liebe: Georg Poplutz und Hilko Dumno bringen hohe Liedkunst auf die Bühne.
Pianist Hilko Dumno und Tenor Gregor Poplutz begeistern mit gefühlvollen Liedern beim Hauskonzert. Foto: Hauskonzert Feldberg:
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Oberreifenberg (red). "Der Liederabend ist uns eigentlich die schönste Art der Kammermusik" sagte Gastgeber Ralf Groh schon bei der Begrüßung. "Leider trauen sich da noch nicht so viele Musikliebhaber ran". So war die Wohnhalle diesmal etwas weniger eng bestuhlt, woran sicherlich auch die krankheitsbedingte kurzfristige Verschiebung auf den letzten Februartag ihren Anteil hatte. Dafür hatten sich etliche - teils auch prominente - Fachleute unter die Gäste gemischt und waren gemeinsam mit dem ganzen Publikum berührt und begeistert.
Die Kunst des Zuhörens bei einem Liederabend besteht ja darin, den Text aufzunehmen, die Lyrik zu verstehen, die Musik zu hören und alles gemeinsam auf sich wirken zu lassen. Mit Text und Lyrik konnten sich die Gäste schon vorab im ausführlichen Programmheft befassen. Wer das vor Beginn nicht schaffte, hatte aber auch nichts verpasst. Denn Georg Poplutz artikulierte mit hingebungsvoller Präzision - da blieb kein Wort von Heinrich Heine, Joseph von Eichendorff oder Johann Wolfgang von Goethe (unter anderem) unverstanden.
Vielleicht noch mehr belohnt wurde aber, wer sich all diese Mühen sparte und nicht darüber räsonierte, wie er einen Aufsatz über das Erlebte schreiben könnte. Hilko Dumno und Georg Poplutz musizierten die Liebe quasi unter die Haut. Es war gar keine Anstrengung, sondern einfach nur schön - wie die Liebe. Der Bösendorfer Flügel wurde von Hilko Dumno zum Singen gebracht, dass man sich fragte, ob er die Töne ohne Hammerköpfe erzeugte. In liebender Direktheit verband er sich mit dem Gesang von Georg Poplutz und blieb doch ein eigenständiger, stets unterstützender Partner.
Für den Gesang von Georg Poplutz hätte man sich keine schönere Begleitung vorstellen können. Als renommierter Oratoriensänger kann er all seinen Ausdruck in seine Stimme legen. Souverän artikuliert er sein variantenreiches Klangbild passend zu Begleitung und Text, dass es Sinn und Gefühl auch ganz für sich erzählen könnte. Wer sich darauf einließ, wurde im innersten berührt. Nur wer ganz genau hinschaute, konnte an seiner feinen Gestik erkennen, wie es den Tenor auch selber traf. Sie können so einfach schön sein, diese romantischen Lieder von Mendelssohn, Franz, Schubert und als Hauptwerk des Abends die "Dichterliebe" von Robert Schumann. "Im Abendrot" von Franz Schubert beendete dann die musikalische Berührung in der Zugabe. Bei vielen Gesprächen mit Speis und Trank blieben sich Musiker und Publikum auch im Nachhall noch lange ganz nah verbunden.
Allen Liebhabern besonderer Gesangsabende empfehlen die Gastgeber das Konzert "Darf ich Ihnen eine Geschichte erzählen?" am 9. Mai mit dem Preisträger des Bundeswettbewerbs Gesang, Konstantin Krimmel, Bariton, und Doriana Tchakarova am Klavier. Bereits am 14. März findet bei Hauskonzert Feldberg ein Schubert! Klavierabend mit der Berliner Konzertpianistin Natalia Ewald statt. Information und Karten unter www.hauskonzert-feldberg.de.