Bürgerstiftung Schmitten versorgt Bedürftige mit Lebensmitteln
Neben dem Lieferservice für Senioren und Hilfsbedürftige übernimmt die Bürgerstiftung Schmitten seit einem Monat auch den Tafelservice. Allerdings muss bei der Hilfe auch improvisiert werden.
Thomas Willroth (links) fährt die Lebensmittel aus, die Bernhard Eschweiler von der Bürgerstiftung Schmitten für bedürftige Menschen der Usinger Tafel in der Gemeinde Schmitten einkäuft. Foto: Michèle Götz
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OBERREIFENBERG. (mgö). Neben dem Lieferservice für Senioren und Hilfsbedürftige übernimmt die Bürgerstiftung Schmitten seit einem Monat auch den Tafelservice, da die Usinger Tafel wegen des Coronavirus ihren Betrieb einstweilen einstellen musste. Vor der Pandemie erhielten bedürftige Menschen von der Tafel einwandfreie Lebensmittel, das ist jetzt nicht mehr möglich. Auch in der Großgemeinde Schmitten leben Menschen, die als arm oder armutsgefährdet gelten. Und es kann jeden urplötzlich treffen, sei es durch Jobverlust, Krankheit, Unfall oder Verschuldung.
Drei besonderes bedürftige Empfänger aus Schmitten hat sich die Bürgerstiftung ausgesucht, um schnell und unbürokratisch zu helfen. Direkt vor Ort mit überlebenswichtigen Lebensmitteln und Dingen des alltäglichen Lebens. Den Hinweis auf die notwendige Hilfe dieser Menschen lieferte die Vorsitzende Heike Geldmacher vom VdK-Ortsverband Niederreifenberg.
Bernhard Eschweiler von der Bürgerstiftung Schmitten fackelte nicht lange und nahm sich des Problems an. Doch der Stiftungsratsvorsitzende erhielt einen Dämpfer bei der Anfrage nach einem Überschuss in den ortsansässigen Supermärkten. Da ihm die gegebenen Zusagen zu lange dauerten, kaufte er kurzerhand die Lebensmittel selbst ein, finanziert durch die Bürgerstiftung Schmitten. Nur das Café Waldschmitt in Oberreifenberg spendet Brot. Dafür danken der gesamte Vorstand der Bürgerstiftung und natürlich auch die drei Empfänger, die über kein eigenes Auto verfügen.
Improvisation gefragt
Anfangs benötigte Eschweiler zwar eine geschlagene Stunde zum Einkaufen, "aber jetzt geht es wesentlich schneller", sagte Eschweiler. Jeden Mittwoch nimmt er sich Zeit, um die Listen abzuarbeiten. Als die Hamsterkäufe einsetzen, hatte aber auch er Probleme, an Zucker, Fleisch oder Toilettenpapier zu kommen. Dabei wägte er ab, ob als Fleischersatz eine Wurst infrage käme und improvisierte, so gut es ging. Die Lebensmittel packte er in Kartons und behalf sich mit Beschriftungen wie "ohne Fleisch" oder "alles".
Um die Anonymität der Empfänger zu wahren, reichte er die gefüllten Kartons an Thomas Willroth (FWG) weiter, der sie in seinen Kofferraum packte und persönlich ausfuhr. Er wechselt sich monatlich mit Klaus Pahlke als Fahrer ab. Ganz umsonst sind die Waren für die Empfänger nicht, sie zahlen den obligatorischen Tafelbeitrag, freuen sich aber riesig, dass sie überhaupt Lebensmittel in dieser so schwierigen Zeit bekommen.