Das sportliche Angebot des Taunusklubs Niederreifenberg
Weit mehr als nur Wanderungen: Bereits seit 15 Jahren veranstaltet der Taunusklub Niederreifenberg auch Radtouren.
Fritz und Inge Bock organisieren seit 15 Jahren die Radtouren im Taunusklub Niederreifenberg. Foto: Michèle Götz
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OBERREIFENBERG (mgö). Seit 15 Jahren bietet der Taunusklub Niederreifenberg die wunderschönsten Radtouren an. Eigentlich ist der Taunusklub auf Wanderungen ausgelegt, aber im Jahr 2002 hatten Anne Dlabal und Inge Bock die Idee, es doch mal mit Fahrrädern zu versuchen. Auslöser war damals, dass sie ihre Räder bei einer Wandertour dabei hatten und die Fußgänger sie um ihr Fortbewegungsmittel beneideten. "Ihr habt es echt gut, wir haben uns sogar verlaufen", vertrauten die Blasen-geschundenen Wanderer den beiden Damen an.
Daraufhin tüftelten die Damen 2005 die erste Radtour an Saar, Mosel und Sauer aus, die bei den Mitgliedern des Taunusklubs prima ankam. Beliebt wurden die Radtouren an den schönsten Flüssen und Mittelgebirgen Deutschlands nicht nur wegen der tollen Fahrradwege, sondern aufgrund der "Nebenbei-Angebote" wie dem Besuch der längsten Hängebrücke im Hunsrück oder der unvergessenen Kanufahrt auf der Fulda, wo von sechs Kanus gleich drei auf der Schleusenrutsche kenterten.
"In der Gruppe macht es halt doppelt Spaß, die Freude steht im Vordergrund, nicht die Leistung", meinte Inge Bock, die ihre Mit-Organisatorin Anne Dlabal schmerzlich vermisst, die aus gesundheitlichen Gründen seit anderthalb Jahren nicht mehr im federführenden Team arbeiten kann.
Die letzte Radtour führte 21 Teilnehmer vom 30. Juli bis 2. August 2020 ins Altmühltal. Davon waren 18 auf dem Rad unterwegs, die restlichen zu Fuß. Willi Schneider war mit seinen 88 Jahren der älteste Radfahrer, Ruth Kalweit mit 89 Jahren die älteste Teilnehmerin.
Um die gewaltige Steigung von 14 Prozent mit einer Höhendifferenz von 200 Metern zwischen Beilngries und Paulushofen bewältigen zu können, halfen den Radlern ihre E-Bikes. Nur zwei hatten normale Räder, der Rest eigene oder gemietete. Das Ehepaar Fritz und Inge Bock sucht immer Hotels im Internet aus, die E-Bikes verleihen. Aber nicht nur das, sie testen bei Vortouren das kulturelle Umfeld, kosten Frühstück und Abendessen, bewerten Service und Zimmer.
Mittlerweile hat auch fast jeder Teilnehmer den Nachrichtendienst WhatsApp, damit schnelle Änderungen ihren Adressaten finden. Für den vorletzten Tag war eine Schiffstour auf der Donau geplant, als Fritz Bock die Nachricht erreichte, dass die Tour wegen Niedrigwasser abgesagt werden musste. "Die Info konnte ich dann schnell an alle weiterleiten", sagte Bock. "Und natürlich Fotos und einen Film, den ich drei Tage nach Rückkehr einstellte", fügte seine 80-jährige Frau hinzu, die bei den Radfahrern die älteste Teilnehmerin in Bayern war.
Stolz sind beide auf weitere Mitglieder in Kiel, Koblenz und Verden mit Tochter Ulla, einer aktiven Radlerin. "Schön wären halt jüngere Leute, aber trotzdem ist bei uns richtig Pep drin", lachte Fritz, der mit Inge schon über die nächste Radtour im Sommer 2021 brütet.