Einschulung in Niederreifenberg mit "weniger Trubel"
Die Reifenberger Schulkinder machen sich diesmal in Socken auf in den Ernst des Lebens: Die Einschulung fand unter klaren Corona-Vorgaben statt.
Die Einschulungsfeier der Klasse 1a in der Grundschule Reifenberg.
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NIEDERREIFENBERG - NIEDERREIFENBERG. Anders als in all den Jahren zuvor war diesmal die Einschulung an der Grundschule Reifenberg in den Zeiten der Corona-Pandemie: Es gab keine große Veranstaltung in der Aula wie 2019, als erstmals drei erste Klassen mit rund 60 Kindern starteten. Am Dienstag begann für 29 Reifenberger Schülerinnen und Schüler in zwei Klassen der sogenannte Ernst des Lebens. Sie wurden im kleinen Rahmen klassenweise in der Turnhalle eingeschult. Die Klassengröße überschreitet die Anzahl von 15 nicht, so dass sie bei eventuellen Corona-Regelungen zur Klassenreduzierung nicht einmal mehr geteilt werden müssten. Um 8:30 Uhr war zunächst die 1a, die Füchse, an der Reihe.
Jede Familie musste die Straßenschuhe ausziehen und ging auf Socken zu einem der Turnkasten, die mit viel Abstand untereinander zum Sitzen aufgestellt waren. Da die Halle viel Platz bietet, sah Schulleiterin Anke Gamer von einer Begrenzung der Anzahl der Begleitpersonen ab. Jedoch auf den Einschulungsgottesdienst musste verzichtet werden. Dafür gestalteten Anke Gamer und Stefanie Hoffmann, die sonst den Gottesdienst in der katholischen Kirche in Niederreifenberg abhielt, zusammen eine schöne Feier.
Symbolische Geschenke bekamen die Erstklässler, die auf einer Turnbank aufgereiht saßen, in ihre schon prall gefüllten Schultüten: Einen Regenbogen, "als Zeichen, dass nach jedem Regen die Sonne wieder scheint und alles gut wird", meinte Anke Gamer. Einen Stein für Mut und dass man manchmal Umwege gehen muss, so Stefanie Hoffmann. Ein Luftballon gefüllt voller Wünsche der Erstklässler (und Helium) wurde fliegen gelassen - und blieb an der Turnhallendecke hängen. "Ich schenk Dir einen Regenbogen" sangen die Paten aus der dritten Klasse von der Empore und präsentierten das Schullied: "Wir sind die Schüler aus der kleinen Schule hier im schönen Reifenberg". Zum Abschluss ließen sie in Regenbogenfarben schillernde Seifenblasen auf die Schulneulinge hinunterschweben. So mit guten Wünschen und Geschenken ausgestattet machten sich die Füchse mit ihrer Klassenlehrerin Monika Gembus auf den Weg in ihren "Fuchsbau", zur allerersten Schulstunde in ihrem Leben, wie in all den Jahren zuvor.
"Wir haben keine Wahl"
Ruhig war die Einschulung in diesem Rahmen und dadurch sehr feierlich - auf gewisse Weise sogar schöner, fanden die Eltern. "Es war weniger trubelig und die Kinder waren nicht so aufgeregt", meinte die Mutter von Julius. Natürlich tut es den Eltern, wie der Mutter von Amelia, auch leid, dass die Freiheit der Kinder durch Corona-Auflagen eingeschränkt wird. Die Kinder tragen wie selbstverständlich ihre Maske und halten auch Abstand ein, fiel der Mutter von Zoe auf. Sie ist selbst Lehrerin und weiß, wie schwer es manchmal ist, die Einhaltung der vorgeschriebenen Regeln zu überwachen. In dem Zusammenhang "grenzwertig" fand ein Vater das Singen und das Pusten der Seifenblasen in geschlossenen Räumen. Obwohl die Turnhalle groß ist, sei sie dennoch nicht gut durchlüftbar. Auch Körperkontakt sollte ja vermieden werden. "Wir haben keine Wahl", fasste ein Vater die gemischte Stimmungslage einer Einschulung unter Corona-Auflagen zusammen. Eltern, die schon ein Kind an der Schule haben, waren vor allem froh, dass eine Feier und überhaupt Schule stattfindet und die Erstklässler nicht im Homeschooling ihre Schulzeit beginnen müssen. Wie jedes Jahr bekamen die Schulstarter eine Willkommensbrezel von der Gemeinde und auch der Förderverein machte das Beste aus der Situation. Er hatte auf dem Schulhof seinen Stand aufgebaut und versorgte wie immer die wartenden Eltern mit Getränken und - dieses Mal einzeln verpackten - gespendeten Kuchenstücken und Muffins.