Frischer Wind im Schützenhaus Finsternthal-Hunoldsthal
Die neue Entlüftungsanlage und umgestaltete Thekendienste sind Themen auf der Jahreshauptversammlung des Schützenvereins in Finsternthal-Hunoldsthal.
Von mgö
Bernd Semrau, Werner Schmitt (v.l.) und Ingo Mann (rechts) werden vom Sportkreis Hochtaunus des Landessportbundes Hessen für ihre mehrjährige ehrenamtliche Mitarbeit im Schützenverein Finsternthal-Hunoldstal geehrt. Die bronzene Vereinsnadel erhält Thomas Arnold für 15 Jahre Mitgliedschaft, für 40 Jahre nimmt Klaus Arnold die goldene Nadel entgegen. Foto: Götz
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HUNOLDSTAL - Die neue Lüftungsanlage im Schützenhaus Hunoldstal ist wahrlich kein kleiner Föhn, beschrieb Matthias Eid die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Anlage mit acht Meter Gesamtlänge. Vier Jahre sparte der Schützenverein Finsternthal-Hunoldstal hart, um die Anlage finanzieren zu können. "Sonst hätte es das Ende des Schießbetriebes für KK-Gewehre und Faustfeuerwaffen im immerhin zweitgrößten Schützenverein im Hintertaunus bedeutet. Das wäre tragisch gewesen", sagte der Vorsitzende des Schützenvereins Finsternthal-Hunoldstal während der Jahreshauptversammlung. Unter großem Engagement bauten die Mitglieder Ende der 70er, Anfang 80er das idyllisch gelegene Schützenhaus zwischen Hunoldstal und Merzhausen mit dem Ziel, Schießsport für die Disziplinen 10 Meter Luftdruck, 25 Meter Klein- und Großkaliber und 50 Meter Kleinkaliber anzubieten. "Diese Vision und all die Mühen wären nach knapp 40 Jahren zum Erliegen gekommen. Die Schießstände 25 und 50 Meter wären stillgelegt worden." Nicht auszudenken, wenn das Schießangebot auf Luftdruck limitiert worden wäre. "Wir hätten uns von vielen Vereinen nicht mehr abgrenzen können und es hätte auch sicherlich gravierende Auswirkung auf die zukünftige Mitgliederentwicklung genommen", so Eid.
Um die knapp 50 000 Euro teure Entlüftungsanlage finanzieren zu können, wurde der Mitgliedsbeitrag erhöht, die Preise im Schützenhaus erhöht und Schießpauschalen mit einem strikten Sparkurs versehen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wären in anderen Vereinen wohl die Leute weggeblieben, doch die Mitgliederzahl betrug zum Januar 2019 exakt 200 Mitglieder und somit ein Mitglied mehr zum Vorjahr. Im Gegensatz zu den letzten Jahren fiel sogar der Altersdurchschnitt um 1,4 Jahre. Der Verein ist also jünger geworden.
Die Bemühungen der Schützen zahlten sich aus: Die Gemeindevertreter der Gemeinde Schmitten spendeten 6000 Euro, die Taunus Sparkasse 10 000 Euro, das Straßenbauunternehmen Schäfer aus Weilmünster 1000 Euro, Alois Eid 500 Euro und durch das Engagement von Bürgermeister Marcus Kinkel bewilligte die Mainova AG 5000 Euro. "Und dass, obwohl wir kein Kunde von Mainova sind", freute sich Eid ganz besonders. Zusätzlich gab es vom Landessportbund Hessen 5000 Euro Fördergeld.
Jetzt steht der Ab- und Inbetriebnahme der Lüftungsanlage durch den Schießstandsachverständigen nichts mehr im Wege.
Frischen Wind brachte der Verein auch in seinen Thekendienst. Mit großer Mehrheit verabschiedeten sich die Mitglieder vom Freiwilligendienst und befürworteten einen Dienstplan der aktiven Schützen für jeden Freitagabend (ausgenommen Veranstaltungen). Die Gymnastik-Damen und die Musiker sind nur noch alle zwei Monate, die Schützen 8 Monate in der Pflicht. So soll den bisher meist gleichen 7 bis 8 Personen hinter der Theke ein fairer Ausgleich beschieden werden. Wer seinen eingetragenen Dienst in Zukunft nicht antritt, soll mit Ausgleichszahlungen belegt werden. Die über 70-jährigen Mitglieder sind von dieser Vorschrift befreit, sie können jedoch wie bisher freiwillig mitmachen.
Diese neue Regelung ist vielleicht eine Chance, jüngere Menschen in die Pflicht und damit in die Geselligkeit zu nehmen. "Wir wollen neben den Schießübungsabenden jeden Dienstag um 18 Uhr, außer in den Ferien, mit unseren derzeit acht Jugendlichen auch mal Bowlen gehen", berichtete Jugendwart Thomas Arnold und verwies auch auf die Erfolge im vergangenen Jahr: Die Zwillingsschwestern Chiara und Lara Reiser nahmen an fünf Rundenkämpfen teil, Lisa Götz belegte den ersten Platz mit Pistole bei der Bezirksmeisterschaft.
Bei den Erwachsenen blickte Schießleiter Frank Hahne besonders stolz auf die Oberliga Süd, die Bezirksliga und der Grundklasse. Hier holten die KK-Schützen jeweils den ersten Platz "mit gigantischen Ergebnissen". Zudem holte der Verein fünf Bezirksmeistertitel, davon Klaus Ott gleich drei.
Für mehrjährige ehrenamtliche Arbeit ehrte die Ehrungsbeauftragte des Sportkreises Hochtaunus, Gudrun Daume, Ingo Mann, der seit 2012 Schriftführer ist, den seit 2002 agierenden Waffenwart Werner Schmitt und Bernd Semrau, der sich als Beisitzer mit Unterbrechung seit 1996 engagiert.
Für 15 Jahre Mitgliedschaft erhielt Thomas Arnold die bronzene Vereinsnadel, für 40 Jahre gab es die goldene für Klaus Arnold.
Nicht anwesend waren Manuel Kral für 15 Jahre und für 40 Jahre Jürgen Deusinger, Manuela Merz-Arnold, Ina Henrich, Silke Henrich und Martin Wagner.