HUNOLDSTAL - (mgö). Die neue Lüftungsanlage im Schützenhaus Hunoldstal ist wahrlich kein kleiner Fön, beschrieb Matthias Eid die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Vorrichtung mit acht Metern Gesamtlänge. Vier Jahre sparte der Schützenverein Finsternthal-Hunoldstal dafür. „Ansonsten hätte es das Ende des Schießbetriebes für KK-Gewehre und Faustfeuerwaffen im immerhin zweitgrößten Schützenverein im Hintertaunus bedeutet. Das wäre tragisch gewesen“, sagte der Vorsitzende des Schützenvereins Finsternthal-Hunoldstalin der Jahreshauptversammlung. Mit großem Engagement bauten die Mitglieder Ende der 70er Anfang 80er-Jahre das idyllisch gelegene Schützenhaus zwischen Hunoldstal und Merzhausen mit dem Ziel, Schießsport für die Disziplinen 10 Meter Luftdruck, 25 Meter Klein- und Großkaliber und 50 Meter Kleinkaliber anzubieten.
„Diese Vision und all die Mühen wären nach knapp 40 Jahren zum Erliegen gekommen. Die Schießstände 25 und 50 Meter wären stillgelegt worden.“ Nicht auszudenken, wenn das Schießangebot auf Luftdruck limitiert worden wäre. „Wir hätten uns von vielen Vereinen nicht mehr abgrenzen können und es hätte auch sicherlich gravierende Auswirkung auf die zukünftige Mitgliederentwicklung genommen“, so Eid.
Um die knapp 50000 Euro teure Entlüftungsanlage finanzieren zu können, wurden die Preise im Schützenhaus und der Mitgliedsbeitrag erhöht, Schießpauschalen mit einem strikten Sparkurs versehen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wären in anderen Vereinen wohl die Leute weggeblieben, doch die Mitgliederzahl betrug zum Januar 2019 exakt 200 Mitglieder und somit ein Mitglied mehr zum Vorjahr. Im Gegensatz zu den letzten Jahren fiel sogar der Altersdurchschnitt um 1,4 Jahre. Der Verein ist also jünger geworden.
Die Bemühungen der Schützen zahlten sich aus: Die Gemeindevertreter der Gemeinde Schmitten spendeten 6000 Euro, die Taunus Sparkasse 10000, das Straßenbauunternehmen Schäfer aus Weilmünster 1000 Euro, Alois Eid 500 und durch das Engagement von Bürgermeister Marcus Kinkel bewilligte die Mainova AG 5000 Euro. „Und dass, obwohl wir kein Kunde von Mainova sind“, freute sich Eid ganz besonders. Zusätzlich gab es vom Landessportbund Hessen 5000 Euro Fördergeld. Jetzt steht der Ab- und Inbetriebnahme der Lüftungsanlage durch den Schießstandsachverständigen nichts mehr im Wege.
Frischen Wind brachte der Verein auch in seinen Thekendienst. Mit großer Mehrheit verabschiedeten sich die Mitglieder vom Freiwilligendienst und befürworteten einen Dienstplan. Diese neue Regelung ist vielleicht eine Chance, jüngere Menschen in die Pflicht und damit in die Geselligkeit zu nehmen. „Wir wollen neben den Schießübungsabenden jeden Dienstag um 18 Uhr außer in den Ferien mit unseren derzeit acht Jugendlichen auch mal Bowlen gehen“, berichtete Jugendwart Thomas Arnold und verwies auch auf die Erfolge im vergangenen Jahr: Die Zwillingsschwestern Chiara und Lara Reiser nahmen an fünf Rundenkämpfen teil, Lisa Götz belegte den ersten Platz mit Pistole bei der Bezirksmeisterschaft.
Bei den Erwachsenen blickte Schießleiter Frank Hahne besonders stolz auf die Oberliga Süd, die Bezirksliga und der Grundklasse. Hier holten die KK-Schützen jeweils den ersten Platz „mit gigantischen Ergebnissen“. Zudem holte der Verein fünf Bezirksmeistertitel, davon Klaus Ott gleich drei.
Für mehrjährige ehrenamtliche Arbeit ehrte Gudrun Daume vom Sportkreis Hochtaunus Ingo Mann, der seit 2012 Schriftführer ist, den seit 2002 agierenden Waffenwart Werner Schmitt und Bernd Semrau, der sich als Beisitzer mit Unterbrechung seit 1996 engagiert. Für 15 Jahre Mitgliedschaft erhielt Thomas Arnold die bronzene Vereinsnadel, für 40 Jahre gab es die goldene für Klaus Arnold. Nicht anwesend waren Manuel Kral für 15 Jahre und für 40 Jahre Jürgen Deusinger, Manuela Merz-Arnold, Ina Henrich, Silke Henrich und Martin Wagner