Gasthaus Ochs in Schmitten erhält die Auszeichnung "Hessen à la Carte"
Das Gasthaus Ochs in Schmitten erhält die Auszeichnung "Hessen à la Carte". Die Gastwirten sind aufgrund der Coronakrise dennoch in großer Sorge.
Gerhard Wolff (Mitte), Geschäftsführer Dehoga Hessen, gratuliert den Inhabern Thomas Studanski (links) vom Freizeitrestaurant Waldtraut in Oberursel und Anton Ochs (rechts) vom Kurhaus Ochs in Schmitten zur Hessen à la Carte-Auszeichnung.. Foto: Götz
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SCHMITTEN (mgö). Das Lächeln für die "Hessen à la Carte" Auszeichnung der Gastronomen Anton Ochs und Thomas Studanski hielt nur für wenige Sekunden - bis die Journalisten ihr Foto gemacht hatten. Denn die Corona-Kriste sorgt derzeit bei allen Gastronomen und Hoteliers für pure Existenzangst, auch im Ringhotel und Kurhaus Ochs in Schmitten wie im Freizeitrestaurant Waldtraut im Taunus Informationszentrum direkt an der Hohemark in Oberursel.
Studanski betreibt noch das Brauhaus in Oberursel, welches zu den 50 besten Dorfgasthäusern in Hessen zählt. Bis in den September hinein wurden alle Reservierungen storniert, das erste Halbjahr können sie ad acta legen. "Kompensieren können wir es nicht, jeder leere Tisch und jedes leere Bett ist unwiederbringlich verloren", klagen sie.
In diesen Zeiten der Einsamkeit überreichte Gerhard Wolff, Geschäftsführer des Hotel- und Gastronomieverband DEHOGA Hessen, im Kurhaus Ochs in Schmitten die begehrten "Hessen à la Carte" Zertifikate, natürlich mit gebührendem Abstand. Das renommierte Kurhaus in Schmitten wird schon lange mit der Restaurantkooperation "Hessen à la Carte", einer Inititiave des Hessischen Tourismusverbandes e.V. und der DEHOGA Hessen ausgezeichnet, welches von dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen unterstützt wird.
In diesem schweren Jahr erfolgt nun quasi die Re-Zertifikation, die zwei Jahre erneut gültig ist. Geprüft wurden das Hotel, das angehörige Restaurant "Kurhaus-Stuben", die Toiletten bis hin zum Einkauf. Denn die Auszeichnung erhalten nur diejenigen, die auch wirklich mit regionalen Produkten und Lieferanten arbeiten. Michel van Goethe, Repräsentant und und Berater von "Hessen à la Carte", probierte bei Anton Ochs unter anderem den Tafelspitz, dessen vorzüglicher Geschmack ihn vollends überzeugte. Grüne Soße, hessischer Spargel mal paniert, Schnitzel auf Frankfurter Art - alle ausgezeichneten Restaurants verführen ihre Gäste kulinarisch mit hessischer Vielfalt auf Basis heimischer Produkte.
Kampf ums Überleben
In dem "Hessen à la Carte" Restaurantführer, der alle zwei Jahre neu aufgelegt wird, darf sich nun auch das Freizeitrestaurant Waldtraut einreihen. Studanski erhielt zum ersten Mal die Urkunde und gehört jetzt zu den knapp 100 Betrieben in ganz Hessen, die Deftiges und Raffiniertes, Süßes und Herzhaftes servieren - wenn sie nach der Corona-Krise denn öffnen dürfen.
Anton Ochs hat das Ostergeschäft schon in den Wind geschlagen, hofft aber inständig auf den 1. Mai. Thomas Studanski kann noch drei Monate seine Betriebe halten, er rechnet und rechnet. "Mein oberstes Ziel ist es, liquide zu bleiben", bangt der Gastronom, der seine 70 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken musste. Um überleben zu können, bietet das Waldtraut Essen "to Go" an. Unter der Telefonnummer 06171/2846691 kann das Essen vorbestellt und zwischen 11.30 und 21 Uhr abgeholt werden.
"Um der Corona-Zeit etwas Süßes abgewinnen zu können, bieten wir im Hotel ein kleines, aber feines Kuchenangebot zum Mitnehmen an", hofft Ochs auf Kundschaft. "Denn uns ist der Teppich während des Laufens weggezogen worden", erinnert sich Ochs noch an die Worte des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier, der am Samstagnachmittag die komplette Schließung für Sonntag ankündigte. "Zwei, drei Tage Vorlauf wären schon nett gewesen, um den Gastronomen jegliche Geschäftsgrundlagen zu entziehen", so Ochs.