Hannelore und Walter Neuenfeldt feiern goldene Hochzeit in Brombach
"Früher war man vorsichtiger mit der Liebe", erinnert sich Walter Neuenfeldt. Und berichtet gegenüber dem UA gemeinsam mit seiner Frau Hannelore, wie man sich vor 50 Jahren kennen- und lieben lernte. Anlässlich der goldenen Hochzeit werden viele schöne Erinnerungen lebendig.
Von mgö
Seit 50 Jahren verheiratet: Hannelore und Walter Neuenfeldt. Foto: Götz
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BROMBACH - So wie die Weil einst unter der Brombacher Mühle floss, rauschte ein halbes Jahrhundert an Hannelore und Walter Neuenfeldt vorbei, die am 18. April ihre goldene Hochzeit feiern. Auf den Tag genau vor 50 Jahren vermählte sich das Paar auf dem Standesamt in Neu-Anspach. Ihre Liebe zueinander fand jedoch in kleinen Schritten statt, als sich der gebürtige Wilhelmsdorfer und die Müllerstochter im Jugendkreis der evangelisch-methodistischen Kirche das erste Mal trafen. Sie war 14 Jahre jung, er drei Jahre älter. Es brauchte ein paar Ausflüge mit der Kirche nach Saarbrücken, zum Titisee in den Schwarzwald oder in den schönen Westerwald, bis sie sich sicher waren, dass sie füreinander bestimmt sind.
"Früher war man vorsichtiger mit der Liebe", erinnerte sich Walter an das Jahr 1967. Mitte 1968 wurde er zur Marine einberufen und leistete seinen Dienst auf der 110 Meter langen Fregatte Augsburg - mit 100 Mann und mehr. Erst in Eckernförde stationiert, wechselte er sechs Monate später nach Wilhelmshaven. "Da die Heimfahrten lange waren, sahen wir uns nur sporadisch und entschlossen uns, 1969 zu heiraten", erzählte Walter, der sich zu diesem Zeitpunkt noch bei der Bundeswehr befand.
Sie machten sprichwörtlich Nägel mit Köpfen und richteten in ihrem Elternhaus eine kleine, gemütliche Wohnung her - bis die erste von sechs Töchtern das Licht der Welt erblickte. Aber für den gelernten Feinmechaniker, der später in Weilburg Maschinenbau studierte und in Offenbach für die Kraftwerksunion Kernkraftwerke baute, dürfte es kein Problem gewesen sein, die alte Mühle, die 1956 stillgelegt wurde, für die Kinder weiter auszubauen. Nach Anke kam Silke, dann Bianca, Diana, Antje und zuletzt Carina, die ihren Eltern 13 Enkel schenkten. Ende April wird sogar das 14. Enkelkind erwartet. Zwei Töchter wohnen mit ihren Familien im Haus, die anderen leben bundesweit verstreut. Damit die Familien sich regelmäßig sehen konnten, gab es einmal jährlich lange Wochenenden von freitags bis sonntags in der Rhön, im Ried oder in Graz. "Wir waren über 20 Personen", schwärmten Hannelore und Walter von den Treffen, die einer logistischen Meisterleistung gleichkamen. Aber sie verreisten auch mit ihren sechs Töchtern und verbrachten wunderschöne Zeiten im Schwarzwald und an der Nordsee zum Hochseeangeln. Und als wäre es gestern, wähnten sie noch den Geruch von geräucherten Makrelen in der Nase. Und lachten zugleich, weil ihre Kinder auf den Reisen auf der Rückbank spielten und schliefen, ohne angeschnallt zu sein. "Wie auch, es gab ja keine Sicherheitsgurte in unserer Familienkutsche, einem VW Variant Kombi". Zu tun hatten die Neuenfeldts immer, sei es im Haushalt, in der Küche, beim Renovieren, in der Landwirtschaft, mit den Tieren oder im Garten. "Jetzt haben wir aber Hochbeete, das ist viel bequemer", schätzt Hannelore den gewonnenen Zeitfaktor. Auch, weil sie zehn Jahre ihre Mutter pflegte, dann ihren Vater und jetzt die Schwiegermutter.
Mit der Nachbarschaft pflegt das harmonische Paar einen guten Umgang und fuhr Jahre lang mit dem großen Freundeskreis immer eine Woche zum Wandern in die Berge. Beliebt sind beide auch im Chor der evangelisch-methodistischen Kirche, in der sie ihrer großen Leidenschaft, dem Singen, nachgingen - die übrigens bis heute im Projektchor anhält. Seit 1969 war Walter in der Freiwilligen Feuerwehr Brombach aktiv, bis er die Einsatzabteilung mit 60 Jahren verlassen musste, sich später im Verein engagierte.
Wer Hannelore und Walter Neuenfeldt zu ihrer goldenen Hochzeit gratulieren möchte, ist am Donnerstag, 18. April, ab 10 Uhr gern gesehen. Der kirchliche Gottesdienst findet am Freitag, 27. April, statt.