Historische Glasdias mit Fotos aus Schmitten in England ersteigert
„Glas-Dias, Fotos und Postkarten“, lautet der Titel der Adventsausstellung des Geschichtsvereins Hochtaunus im Alten Rathaus in Arnoldshain.
„Hier steht jetzt der Rewe“, so Thomas Franke (links) mit Frank Brich in der Ausstellung zu den alten Glasdias im ehemaligen Arnoldshainer Rathaus.
(Foto: Schweitzer)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
ARNOLDSHAIN - (bks). „Glas-Dias, Fotos und Postkarten“, lautet der Titel der Adventsausstellung des Geschichtsvereins Hochtaunus im Alten Rathaus in Arnoldshain, die traditionell zum Adventsblasen eröffnet wurde. Dort kann man sich auf vom Geschichtsverein neu erworbenen Dias, Fotos und Postkarten einen Eindruck machen, wie es in den Schmittener Ortsteilen in der Zeit um 1900 ausgesehen hat.
Besonders stolz ist der Vorsitzende Thomas Franke, der mit Reimund Mühlbauer die Ausstellung vorbereitet hat, auf die Neuerwerbung von zehn hochwertigen Glasplatten-Dias, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert weit verbreitet waren. Sie bestehen aus einer dünnen Glasplatte mit einer fotografischen Schicht. Eine zweite Glasplatte schützt diese. Am Rand wurden die beiden Platten mit Papierbändern zusammengeklebt und wie bei Dias bekannt über einen „Bildwerfer“ mit einer starken Lichtquelle und einer Optik zur Vergrößerung des Bildes projiziert.
Rein zufällig hatte Susanne Eckermann bei Ebay die Verkaufsanzeige von alten Glasdias mit Motiven aus Schmitten gesehen, die ein Anbieter aus England eingestellt hatte. Wolfgang Ettig trat mit ihm in Kontakt und kaufte zehn Motive als Paket für den Geschichtsverein an, die relativ teuer mit 30 Pfund pro Stück angesetzt waren. „Das Kreisarchiv zog nach und hat von dem Anbieter weitere Motive gekauft, zum Beispiel aus Bad Homburg“, berichtete Franke. Teilweise waren die Beschriftungen nicht richtig, zum Beispiel war ein Bild mit „Kransberg“ betitelt. Aber die geübten Augen der Geschichtsvereinsmitglieder haben anhand von heute noch stehenden Wohngebäuden, einem Forsthaus und vor allem den Kirchen die tatsächlichen Örtlichkeiten ermittelt.
Franke erklärte die Bilder: „Da steht jetzt der Rewe“, zeigt er auf eine Rasenfläche auf einem Bild. „Und hier auf diesem Foto des ehemaligen Gasthauses Wenzel ist das alte Schmittener Backhaus zu sehen, bisher selten auf Fotos abgebildet.“ Auch wird gezeigt, wie es zu dieser Zeit auf dem Feldberg aussah. Die fotografierten Gebäude stehen heute nicht mehr. Aber auch Motive aus den anderen Ortsteilen sind ausgestellt.
Die Besucher älteren Semesters schauten sich interessiert die Fotos an. Sie erkannten Häuser, wo sie oder Verwandte wohnten. Oder waren erstaunt: „Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, dass es damals so aussah.“
Das Modell der Reifenberger Burg, das der gelernte Werkzeugmacher Franke, der Modellbau betreibt, erstellt hat, zog auch viele Blicke auf sich. Als die Burg eingerüstet war, hatte er den Burgfried vermessen und ein aufgeschnittenes Modell erstellt.
An Donnerstagabenden von 20 bis 22 Uhr kann die Ausstellung fortan bei freiem Eintritt besucht werden.
Anschließend wurde es weihnachtlich besinnlich am hell erleuchteten Weihnachtsbaum am Brunnen mit Musik des Posaunenchors der evangelischen Gemeinde unter der Leitung von Christine Matthay. Ebenso fing an diesem Abend der Vorverkauf für die Fremdensitzung der Arnoldshainer Krakkeler an. Die Kerbeburschen und -mädels sorgten für Würstchen und warme Getränke.