Unbekannte haben Hochsitze im Wald bei Seelenberg und Schlossborn zerstört. Das Forstamt Königstein betonte, gerade vor dem Hintergrund des schwer geschädigten Waldes sei es wichtig, den Wildbestand zu regulieren; junge Bäume hätten ansonsten überhaupt keine Chance.
Reh- und Rotwild haben zarte, kleine Pflanzen buchstäblich zum Fressen gern. Wenn der Wildbestand überhandnimmt, haben die jungen Bäume keine Chance mehr. Symbolfoto: AdobeStock
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SCHMITTEN/KÖNIGSTEIN (red). Unbekannte haben jagdliche Einrichtungen im Wald bei Schlossborn zerstört. Das teilte das Forstamt Königstein mit. Danach wurden im Bereich des Silberbachtales und am 40-Minutenweg im Abstand weniger Tage zwei kleine Hochsitze aus der Verankerung gerissen und umgeworfen. Immer wieder stellen Förster und Jäger fest, dass Hochsitze beschädigt oder völlig zerstört werden. Das ist sehr ärgerlich, denn in den meisten Fällen ist nur vom Hochsitz aus sicheres Jagen möglich. Auch für den oder die Täter kann es unangenehme Folgen haben: Das Forstamt erstattet in jedem Fall Anzeige und wird Schadenersatz einfordern. In der Gemeinde Schmitten, im Bereich Seelenberg gab es vor einigen Wochen ähnliche Sachbeschädigungen. Dort konnte aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung der Täter ermittelt werden.
Die Jagd ist wichtiger Bestandteil der Waldbewirtschaftung. Die Wetterextreme der letzten zwei Jahre und ihre Folgen haben vielerorts kahle Waldlichtungen zurückgelassen, so auch im Forstamt Königstein. Freie Fläche, auf denen Försterinnen und Förster nun eine neue Waldgeneration entwickeln wollen. Forstamtsleiter Ralf Heitmann von Hessen-Forst Forstamt Königstein beschreibt es so: "Nur ein gegenüber den zunehmenden Wetterextremen angepasster Wald mit klimastabilen Baumarten sichert die wichtigen Funktionen wie Wasserspeicher, Luftfilter, Klimaspeicher, Holzversorgung oder Erholungsraum für die Gesellschaft. Dafür wollen wir im Wald von morgen noch mehr Mischung geeigneter Baumarten schaffen". Und damit das gelingt, sind angepasste Wildbestände eine wichtige Voraussetzung. "Reh- und Rotwild haben zarte, kleine Pflanzen buchstäblich zum Fressen gern", so Heitmann. "Wenn das Wild junge Triebe seltener Baumarten immer wieder abfrisst, wird die für einen klimarobusten Wald ganz wichtig nachfolgende Baumgeneration gefährdet. Damit eine artenreiche Wiederbewaldung möglich ist, jagen wir an den Verjüngungsflächen besonders intensiv. Denn Mischwald muss auch wachsen können. Und wegen des großen Umfanges der anstehenden Wiederbewaldungsflächen kann auch nicht jede einzelne Pflanze mit einer Wuchshülle geschützt oder flächenweise gezäunt werden". Die Jagd zur Unterstützung und Hilfeleistung für die neue, nachwachsende Baumgeneration erfüllt hier eine überaus wichtige Funktion. Und für eine gefahrlose Jagdausübung durch Jäger sind jagdliche Einrichtungen wie Hochsitze schon aus Sicherheitsgründen unabdingbar.
In diesem Sinn bitten die Mitarbeiter des Forstamtes alle Waldbesucher um Unterstützung bei der Ermittlung des oder der Täter. Hinweise an das Forstamt Königstein, Telefon 06174-92860 / ForstamtKoenigstein@forst.hessen.de , an die jeweilige Revierförsterei oder an jede Polizeidienststelle.