Jugendliche in Oberreifenberg: Es ist schwierig, hier wegzukommen
Jugendliche in Oberreifenberg wünschen sich vor allem eins: eine bessere Busverbindung. Denn die Busse fahren nur äußerst unregelmäßig, abendliche Unternehmungen fallen völlig aus.
Von Birgit Schweitzer
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Oberreifenberg (bks). Während der Jugend in kleinen Städten wie Königstein, Kronberg oder Oberursel sich abends Möglichkeiten bieten, auszugehen oder sich bei Freunden zu treffen und danach entweder zu Fuß oder Fahrrad auf beleuchteten Straßen oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln sowie einem Taxi wieder nach Hause zu kommen, herrscht im dörflichen Umfeld Reifenbergs Öde. Man trifft sich auf dem Kapellenberg oder an der Bushaltestelle der Siegfriedsiedlung oder auch im Jugendraum im alten Rathaus in Oberreifenberg. Wenn sie sich etwas wünschen könnten, nennen die Jugendlichen aus dem Jugendraum einhellig als Erstes: bessere Busverbindungen, einerseits um hier wegzukommen, dorthin, wo etwas los ist. Aber auch bessere Verbindungen zwischen den einzelnen Ortsteilen von Schmitten wären hilfreich. Oft muss das Elterntaxi herhalten oder eine Freundin, ein Freund mit Führerschein, zum Beispiel wenn sie in die Disco nach Bad Homburg gehen. Die Busse fahren selbst tagsüber so ungünstig, dass nach Schulschluss Schüler aus Arnoldshain von der Oberreifenberger Siegfriedsiedlung "durch den Wald" (Kellerborns-, Reifenberger Weg) kilometerweit nach Hause laufen müssen.
Des Weiteren wünschen sich die Jugendlichen mehr Feste und Veranstaltungen im Ort. "Beispielsweise die Faschingssitzung der Feuerwehr in der Jahrtausendhalle, die ist aber nur ein Mal im Jahr", so die 16-jährige Pauline Dorn. Hier ansässige Kneipen seien nicht so interessant. Man möchte gerne die Peergroup dort antreffen.
Verstreuter Freundeskreis
Das Hauptproblem der Jugendlichen in Reifenberg liegt in einem weit verstreuten Freundeskreis. Sie besuchen weiterführende Schulen andernorts, zum Beispiel in Königstein. Ihre "Cliquen" setzen sich daher aus Jugendlichen aus allen Ortsteilen Schmittens, aber auch dem gesamten Einzugsgebiet der jeweiligen Schule zusammen. Manchmal bringen sie in den Jugendraum der Gemeinde im alten Rathaus in Oberreifenberg ihre Freunde mit, teilweise sogar aus Kelkheim oder Bad Soden. Diese müssten dann auch gleich bei ihnen übernachten, weil es schwierig ist, abends noch zurückzukommen.
So stellt sich das Angebot des Jugendraums in Oberreifenberg, der dem Engagement der Schmittener Jugendbetreuerin Manuela Heger zu verdanken, ist, als wichtiges Element der Jugendpflege dar und verschafft Jugendlichen einen geschützten Ort, sich unter Gleichaltrigen zu treffen. Des Weiteren haben sie in Manuela Heger eine Ansprechpartnerin. Themen sind die Schule, Hausaufgabenhilfe, Freunde und Familie oder auch Hilfe beim Verfassen von Bewerbungen.