Der Hochtaunusgemeinde Schmitten geht ein Licht auf - insgesamt 1180 Leuchtpunkte sind bereits ausgewechselt, 50 müssen noch erneuert werden
Von inf
Die LED-Umstellung in Schmitten ist weitestgehend abgeschlossen. Da freuen sich (v.l.) Ulrich Ott, Bürgermeister Markus Kinkel, Dr. Joachim Reinking und Janis Brand Foto: inf
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SCHMITTEN - "Manchmal ist es nicht verkehrt, dass man wartet und nicht sofort Vorreiter für eine neue Technologie wird", erklärt Schmittens Bürgermeister Markus Kinkel an diesem Montag im Brustton der Überzeugung. Er besichtigte in Schmitten zusammen mit Projekt- und Standortleiter von der Syna GmbH, Doktor Joachim-Dietrich Reinking, eine der letzten Straßenlampen, die von einer Quecksilberdampflampe auf LED-Beleuchtung umgestellt worden sind. Denn dadurch, dass die Gemeinde erst relativ spät auf die neue Beleuchtungstechnologie umgestellt hat, konnte man deutlich günstigere Konditionen aushandeln als beispielsweise Bad Homburg. "Außerdem sind die Leuchten nicht nur deutlich günstiger, sondern die Qualität ist deutlich besser als noch vor drei bis fünf Jahren, denn die haben die Kinderkrankheiten mittlerweile ausgemerzt", betont Ulrich Ott von der Gemeinde Schmitten. Seit 2016 beschäftigt man sich in Schmitten bereits mit diesem Projekt, jetzt ist es endlich erfolgreich abgeschlossen.
Von April bis Mitte Juni hat die Umstellung auf die neue Lichttechnik gedauert, zwei Teams je zwei Personen haben pro Tag 40 Lampen ausgetauscht. Dabei war geplant von 1414 Lichtpunkten in der Hochtaunusgemeinde insgesamt 1180 durch die moderne LED-Technik zu ersetzen. In 95 Prozent der Fälle ist dies auch bereits geschehen, nur noch 50 Leuchten fehlen. 195 weitere Leuchten werden nicht ersetzt, da sie nicht die Förderkriterien erfüllen. Diese besagen, dass eine Leuchte nur dann ausgetauscht werden darf, wenn mindestens 70 Prozent Energie eingespart werden. "Dieser Rest war wahrscheinlich noch zu neu oder hat zu wenig verbraucht", mutmaßt der Projektleiter. "Insgesamt ist die Energieersparnis in unserem Fall über 80 Prozent", freut sich Bürgermeister Markus Kinkel. Also ein durchaus lohnenswertes Geschäft für die Gemeinde Schmitten.
Das bedeutet in harten Zahlen: Insgesamt werden 276 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr eingespart, das macht eine CO2-Gesamtersparnis von 150 000 Tonnen CO2 oder in Geld ausgedrückt eine Einsparung von jährlich 51 000 Euro aus. Die bisherigen Beleuchtungskosten lagen (im letzten Jahr) noch bei 150 000 Euro, erklärt Kinkel, nachdem er noch einmal kurz mit seiner Verwaltung Rücksprache gehalten hat. Ab jetzt würde es dann deutlich weniger. Somit amortisiert sich die Beleuchtung schon recht schnell. Und in einem weiteren Punkt tut sich Schmitten übrigens besonders hervor: Denn die Energie für die Straßenbeleuchtung wird bereits seit einiger Zeit aus Ökostrom bereitgestellt. Insgesamt kostet die Umstellung 414 000 Euro, wovon 44 000 Euro vom Land als Zuschuss bereitgestellt werden. Den Rest muss die Gemeinde Schmitten in Eigenleistung aufbringen. "Wenn sie eine der alten Lampen betrachten, so hat eine Quecksilberdampflampe bisher 70 Watt. Die neuen Lampen jedoch leuchten mit 21 Watt - und trotz geringerer Leistung leuchten sie die Straße besser aus, da sie punktgenauer ihr Licht auf die Straße lenken", erläutert Reinking das Prinzip. Auch wenn das Licht kälter wirkt als das bisherige Licht, so sind Fußgänger in dieser Beleuchtung wesentlich deutlicher auszumachen. Zudem ist die Lebenserwartung dieser Leuchten deutlich höher als die der bisherigen Leuchtmittel. "So eine Lampe hat eine Lebenserwartung von etwa 25 Jahren", betont der Standortleiter. Gleichzeitig mit dem Wechsel der Beleuchtung wurden übrigens auch die Lampenmasten neu gestrichen.