Das "Goethe Trio plus Klarinette" spielt am Mittwoch, 24. Juni, in der Reihe Hauskonzert Feldberg Olivier Messiaens "Quatuor pour la fin du temps" im Livestream.
Heute öffnet sich der virtuelle Konzertsaal auf www.hauskonzert-feldberg.de Foto: Hauskontert Feldberg
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OBERREIFENBERG (red). "Natürlich sind weder das Ende der Zeit noch (leider) das Ende der konzertfreien Zeit gekommen. Zumindest in unserem beengten Wohnzimmer-Konzertsaal können wir auch mit den neuesten Lockerungen noch keines unserer gewohnten Kammerkonzerte durchführen", bedauern Ralf und Esther Groh, Initiatoren der Reihe "Hauskonzert Feldberg" in Oberreifenberg. Damit Veranstalter, Besucher und Künstler wenigstens virtuell wiedersehen und gemeinsam großartige Kammermusik erleben können, hat sich das Ehepaar Groh mit dem "Goethe Trio + Klarinette" zu einem historisch bedeutsamen Termin verabredet: Am 24. Juni 1941 hat Olivier Messiaen sein "Quatuor pour la fin du temps" nach seiner Rückkehr aus deutscher Kriegsgefangenschaft erstmalig in seiner französischen Heimat aufgeführt. Daher ist das Werk am Mittwoch, 24. Juni, von 20.15 Uhr an im erprobten Hauskonzert-Fedberg-Stream zu hören. Wer diesen Termin verpassen sollte oder das Konzert mehrmals sehen möchten, der kann dies auch nach der Premiere jederzeit auf "youtube" tun.
Der Eintritt erfolgt über den virtuellen Konzertsaal auf der Internetseite www.hauskonzert-feldberg.de , wo Konzertbesucher einen freiwilligen Beitrag für die Musiker bezahlen, ein Rezept für den Nachhall herunterladen und alle weiteren Informationen für den gemeinsamen Konzertabend erhalten können. Für diesen Quartett-Abend haben die Veranstalter nochmals die Audio- und Video-Technik nachgerüstet, sodass sie ein professionell aus ihrem Wohnzimmer online übertragenes Kammerkonzert versprechen können.
"Da auch für die weiteren geplanten Konzerte noch nicht absehbar ist, ob wir unser Publikum dann wieder persönlich bei uns empfangen können, wollen wir auch weiterhin Streaming-Angebote machen, die wie ein normales Kammerkonzert bei uns entstehen", so Esther und Ralf Groh. Dazu werden sie jeweils kurzfristig per E-Mail und Website einladen. Sobald sie wieder eine ausreichende Zahl an Gästen empfangen können, hoffen sie, in Ergänzung zu den limitierten Plätzen zeitversetzt allen weiteren Gästen zumindest Aufzeichnungen hoher Qualität anbieten zu können. "Wir hoffen sehr, dass dies noch in diesem Jahr wieder möglich werden wird."
Die Uraufführung des gesamten Quatuor pour la fin du temps fand unter berührenden und dramatischen Umständen in einem Kriegsgefangenenlager 1941 bei Görlitz statt. Dem Werk liegt ein ausführliches Programm zugrunde, das von der Offenbarung des Johannes inspiriert ist. Messiaen bekannte, dass sein Quartett "direkt von diesen Versen der Apokalypse inspiriert" worden sei (Quelle: www.kammermusikfuehrer.de).
Das "Goethe Trio" besteht aus Mihail Katev, erster Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz und Gastdirigent an der Staatsoper Ruse/Bulgarien, der Finne Panu Sundqvist, Mitglied des SWR Sinfonieorchesters und Lehrstuhlinhaber an der Freiburger Musikhochschule sowie der Schotte Gavin Brady, der als gefragter und leidenschaftlicher Kammermusiker regelmäßig mit Instrumentalisten führender Deutscher und Britischen Orchester auftritt.
Der Vierte im Bunde ist Ates Yilmaz, Soloklarinettist und Konzertpädagoge des Philharmonischen Staatsorchesters Mainz; sein vielseitiges musikalisches Interesse und Repertoire reicht von Soloauftritten mit zeitgenössischer Musik, Konzerten mit Tangoensembles, historischer Schrammelmusik, klassischer Kammermusik über Mitwirkung in Jazzformationen bis hin zu experimentellen Performances mit Elektronik.