Zum Tag der Nachhaltigkeit versammelten sich zahlreiche Freiwillige, um die Umgebung des Großen Feldbergs von Unrat und Essensresten zu befreien.
Von Michèle Götz
Mit Hilfe der vierbeinigen Spürnasen suchen Schmittens Bürgermeisterkandidatin Julia Krügers, Karlheinz Meder mit Partnerin Michaela Hammes sowie Jörg Diergarten das Feldbergplateau nach Zigarettenkippen ab. Foto: Michèle Götz
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SCHMITTEN - Am 6. Hessischen Tag der Nachhaltigkeit sammelten etliche Ehrenamtliche den achtlos weggeworfenen Müll anderer auf dem Großen Feldberg im Taunus auf. Die Idee der alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltung soll aufzeigen, dass überall in Hessen an einer lebenswerten Zukunft gearbeitet wird. Wer den beliebten Frankfurter "Hausbersch" besucht, wünscht sich, durch eine intakte Natur zu wandern - ohne eklige Taschentücher oder Joghurtbecher. "Am schlimmsten sind die Glasscherben, gerade wegen der immensen Waldbrandgefahr", ärgert sich Försterin Carolin Pfaff, die mit Naturpark-Führerin Barbara Greiner und Elias Braunwarth, der seit Anfang September sein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Naturpark Taunus absolviert, den Müll auf dem Feldbergplateau aufsammelt.
Auch Wildtiere oder Kinder können in die Scherben und Schrauben treten und sich Verletzungen zuziehen. Die eigene Lebensweise muss überdacht werden, denn der Plastikmüll kann für Eichhörnchen, Igel oder Fuchs todbringend sein - wenn sich die Tiere beispielsweise in den Umverpackungen verheddern. Eine große Herausforderung mit dem Müllgreifer stellten für die stellvertretende Naturpark-Leiterin Pfaff die platt gefahrenen Kronkorken auf den Parkplätzen dar. Sie wanderten letztlich, wie etliche Zigarettenkippen auch, in die mitgeführten Müllsäcke.
Insgesamt beteiligten sich an der Sammelaktion 40 Personen, darunter elf vom Naturpark Taunus mit Landrat Ulrich Krebs sowie die Mitglieder der Umweltpaten Schmitten (Umpas).
"Der Landrat möchte auch, dass es auf dem Feldberg schöner aussieht und sagte zu, künftige Maßnahmen mit den Umpas abzustimmen", freute sich Günter Schwemmlein, Mitbegründer der Umpas. Zwar würden die Papierkörbe auf dem Feldberg zwei- bis drei Mal vom Naturpark und der Gemeinde Schmitten in der Woche geleert, doch die Leerungen würden nicht ausreichen. "Es sind immer Akteure, die dagegen arbeiten und noch mehr Müll hinterlassen", weiß Pfaff, die das tolle Engagement der Umpas sehr würdigte.
Wegen der Corona-Pandemie sammelten die Ehrenamtlichen in kleinen Gruppen und fanden leider auch etliche Mund-Nasen-Masken im hohen Gras oder wie Greiner sogar noch Reste vom letzten Silvesterfeuerwerk.
Mit Hund waren Gemeindevertreter Karlheinz Meder (Grüne) und seine Partnerin Michaela Hammes, sowie Bürgermeisterkandidatin Julia Krügers auf den Feldberg gekommen, wobei Meder gleich auf dem Parkplatz einen halben Sack voller Müll einsammelte. "Ich habe beim Müllsammeln immer meine Umpas-Warnweste an", bezeugte Jörg Diergarten (b-now), "dadurch bremsen die Autofahrer merklich ab, was das Sammeln an Landstraßen deutlich sicherer macht". Am Ende eines anstrengenden, aber schönen Tages warfen alle Helfer Autoreifen und sonstigen gefundenen Müll in den aufgestellten Container, der von Bördner gesponsert wurde. Er blieb bis Freitag als Mahnmal am Feldberg stehen, um Touristen aufzuzeigen, was alles an nur einem Tag an Müll zusammenkam. Das muss sich einfach ändern und jeder kann dazu beitragen.