Schmitten: b-now stellt Antrag gegen Raser und Motorradlärm
In Schmitten könnte man künftig gegen zu schnelle und zu laute Motorradfahrer vorgehen. Es habe sich gezeigt: Polizeikontrollen hätten oft schlimme Unfälle verhindert.
Von mgö
In Schmitten könnte man künftig gegen zu schnelle und zu laute Motorradfahrer vorgehen. Foto: Götz
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OBERREIFENBERG - Die Schmittener Fraktion b-now will nicht auf die Ergebnisse des Hochtaunuskreises in Bezug auf die letzten beiden Versuchsstreckensperrungen für Motorradfahrer im Feldberggebiet warten und hat ihren Antrag gegen Raser und Motorradlärm der Gemeindevertretung (GVE) vorgeschlagen. "Wir wollen nicht auf den Kreis warten oder vertrauen, wir wollen selbst als Gemeinde tätig werden", sagte der stellvertretende b-now-Fraktionsvorsitzende Matthias Gutsche. Angedacht sind Hinweisschilder oder andere Aktionen wie Handzettel auf dem Feldberg im Gemeindegebiet, mit denen Motorradfahrer auf die Lärmsituation für Anwohner mit der Bitte um Rücksichtnahme hingewiesen werden sollen. Zudem wird der Gemeindevorstand gebeten, vor Beginn der neuen Motorrad-Saison im Februar 2021 Gespräche mit dem Landratsamt und der Polizeidirektion Hochtaunus zu führen. Hierbei soll den Behörden insbesondere die feste Installation von Geschwindigkeitsüberwachungsanlagen an Schmittener Wohngebieten und die Installation von Fußgängerampeln an Landstraßenübergängen und Parkplätzen nahe gelegt werden. Auch die Möglichkeit von zeitlich befristeten Fahrverboten für Motorräder und dauerhafter Polizeipräsenz an den unfall- und lärmträchtigen Straßenstellen soll besprochen werden.
Zwar steht im Antrag, dass die b-now "nur Fahrverbote von April bis September und nur an Wochenenden" fordert, laut Gutsche würden die zeitlich befristeten Fahrverbote jedoch noch nicht im Fokus stehen. "Wir sehen diese als Prüfauftrag der GVE". Die b-now begründet ihren Antrag damit, dass der Sommer 2020 gezeigt hätte: "Wenn die Polizei im Feldberggebiet sichtbare und engmaschige Kontrollen durchführt, verringern sich schlagartig sowohl die schlimmen Unfälle mit Motorrädern als auch die vorsätzlichen Verkehrsverstöße und die Lärmbelästigung für Anwohner und Ruhesuchende im Naturpark Hochtaunus. Im Juni und im Juli war das gut zu erkennen, insbesondere im Juli war bei sehr starken Polizeikontrollen von keinem einzigen Motorradunfall im Feldberggebiet mehr zu lesen".
Da die Kontrollen in den letzten Wochen jedoch deutlich abnahmen, "nahmen Verkehrslärm und vorsätzliche Verstöße massiv zu". Es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis wieder schwere Unfälle durch Raser mit hohen Sach- und schlimmen Personenschäden passieren würden. "Redet doch mal mit Dr. Olaf Gierke von der Feldberginitiative", empfahl Bürgermeister Marcus Kinkel (parteilos), "die laufen sich seit 10 Jahren die Hacken ab". Wie berichtet, forderte Kinkel und die Feldberginitiative an jedem zweiten Wochenende ein Fahrverbot.
Der Vorsitzende der Gemeindevertretung Karl-Heinz Bös (CDU) empfahl, die Feldberginitiative zu mehreren Sitzungen einzuladen und verwies den Antrag in den Ausschuss für Bau, Planung, Verkehr und Umwelt. Sein Antrag wurde einstimmig angenommen