Schmittener Salzlagerhalle: Neubau in Holz, Metall oder doch als Silo?
Viele Diskussionen und anschließend doch eine Vertagung: Das Thema Salzlagerhalle in Schmitten sorgt für reichlich Gespräche. Dabei ging es im Haushalts- und Finanzausschuss vornehmlich darum, ob ein Neubau in Holz-, Metall oder gar als Silo sinnvoll sei.
Von inf
In der korrodierten Stahlhalle auf dem Schmittener Bauhof wird Salz gelagert. Nun muss über ihre Sanierung entschieden werden. Foto: Archiv
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SCHMITTEN - Holz, Stahl oder vielmehr doch ein Silo? Um diese Frage ging es im Haushalts- und Finanzausschuss der Gemeinde Schmitten am Dienstagabend in Arnoldshain. Denn es muss möglichst bald entschieden werden, wie es im Fall der Salzlagerhalle in Schmitten weitergehen soll, die nach nur 15 Jahren so korrodiert ist, dass sie vollständig saniert werden muss. Zumal Amtsleiter Michael Heuser bereits vor Monaten darauf hingewiesen hatte, dass die Halle möglichst in diesem Winter saniert werden soll, spätestens aber im nächsten Frühjahr.
Für dementsprechend viele Diskussionen sorgte dieser Sitzungspunkt auch bei den Ausschussmitgliedern im HfA. Mit einer klaren Entscheidung indes taten sich die Ausschussmitglieder schwer und vertagten die Entscheidung auf die nächste Bauausschusssitzung. "Nach den Diskussionen im Bauausschuss bin ich vorsichtig geworden und habe Angst, dass sich die Fehler der Vergangenheit fortsetzen", mahnte Karsten Ratzke (CDU).
Eine Sanierung in Holz hätte den Vorteil, dass das Salz konservierend wirken würde und die Konstruktion nicht, wie im vorliegenden Fall, bereits nach 15 Jahren erneuert werden muss. Allerdings wäre der tragende Klebebalken in dem Fall immer noch aus Stahl. "Hier müssen wir sichergehen, dass das tragende Teil nicht ebenso korrodiert, wie es momentan der Fall ist", mahnte der Vorsitzende Bernd Eschweiler (FWG) und auch Matthias Gutsche (b-now) warnte diesbezüglich vor einem Schildbürgerstreich.
Auch eine Sanierung in Stahl sei möglich. Allerdings sei damals, so Roland Wilfing von der SPD, "schlichtweg die falsche Versiegelung verwendet" worden, weswegen man darauf im Falle der Errichtung einer neuen Stahlhalle besonders achten solle.
Und Silos seien, aufgrund der beengten Einfahrtssituation auf dem Bauhof und dem etwas komplizierten Ab- und Aufladevorgang des Streusalzes, sicherlich bequem, aber teuer.
Anett Fomin-Fischer (b-now) machte indes deutlich, dass es sich hier nicht um eine "Entweder-oder"-Entscheidung, sondern vielmehr um eine "Und-noch-dazu"-Entscheidung geht. Denn - auch wenn ein Silo errichtet werden sollte - muss bald entschieden werden, wie es zukünftig mit der sanierungsbedürftigen Halle in Schmitten weitergeht. "Denn die Halle bleibt ja sanierungsbedürftig, auch wenn wir uns ein Silo da hinstellen", sagte die Gemeindevertreterin.
Bezüglich der Statik versicherte Heuser, dass die Betonplatte die Belastung durch die Salzmenge durchaus tragen könne. "Der einzige Faktor, von dem wir nicht wissen, wie es momentan aussieht, ist das Fundament", mahnte SPD-Politiker und Bauingenieur Wilfing, in Anbetracht der Tatsache, dass eine Ecke der Halle sich um etwa 8 Zentimeter abgesenkt hatte.
Teuer wird es allerdings in jedem Fall. Eine Sanierung in Holz würde ungefähr 77.000 Euro kosten. Entscheidet man sich für eine stählerne Variante, so muss die Gemeinde Schmitten mit 86.500 Euro rechnen. Würde man indes ein Silo errichten, so kämen neben den Kosten für den Erwerb eines geeigneten Grundstücks (etwa 180.000 Euro) zusätzlich noch Kosten für das Silo hinzu - und die lägen für ein 150 Kubikmeter-Silo etwa bei 150.000 Euro. Ein Silo hätte natürlich den Vorteil, dass das Umladen des Salzes wesentlich einfacher von der Hand gehen würde - bisher musste das Streusalz mit Lastwagen in der Halle abgeladen werden und es, wenn der Winter kam, aufwändig und zum Teil händisch wieder auf die Unimogs aufladen. Ebenso aufwändig sei es, die Halle im Frühling zu reinigen. Nachteil wäre, neben den deutlich höheren Kosten, dass zunächst ein geeigneter Standort für das Silo gefunden werden muss, da dafür auf dem städtischen Bauhof kein Platz mehr wäre. "Und da müssen wir zunächst schauen, ob bei einem geeigneten Gelände die Straßen und das Gelände selbst überhaupt für den Schwerlastverkehr ausgelegt wären", sagt Kämmerer Gerd Kinkel.
Um auf die Frage der FWG zu antworten, wer damals zu verantworten hatte, dass die Halle dereinst als Salzlagerstätte benutzt werden würde, schaltete sich ebenfalls Kämmerer Kinkel ein. "Es war nie ein Geheimnis, dass wir in der Halle Salz lagern wollen, das geht auch aus alten Zeitungsberichten hervor." Allerdings lasse sich nun nicht mehr nachvollziehen, ob das für die Errichtung zuständige Unternehmen darauf hingewiesen hätte, dass die Stahlkonstruktion eine denkbar ungeeignete Lagerstätte für das aggressive Salz sein würde. Etwaige Regressansprüche seien allerdings fast mit Sicherheit verjährt.