Wie Oberstaatsanwältin Nadja Niesen informiert hat, hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt gegen einen 56-jährigen Geschäftsmann aus dem Hochtaunuskreis Anklage wegen Geldwäsche erhoben.
Ein 56-jähriger Geschäftsmann muss sich vor Gericht verantworten. Symbolfoto: Archiv
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Schmitten (hs/kh/red). Wie Oberstaatsanwältin Nadja Niesen informiert hat, hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt gegen einen 56-jährigen Geschäftsmann aus dem Hochtaunuskreis Anklage wegen Geldwäsche erhoben. Der Mann arbeitete als Geschäftsführer für eine Schmittener Firma.
"Gegenstand der mittlerweile liquidierten Firma war die Erbringung von Beratungsleistungen auf dem Gebiet des Sports, insbesondere Training und Fortbildung sowie Förderung von Sportlern. Der angeklagten Geldwäsche sollen in Südkorea begangene Bestechungshandlungen zugrunde liegen, die dort nicht nur zu strafrechtlichen Ermittlungen, sondern auch zu politischen Verwerfungen geführt haben", so Niesen.
Im Herbst 2016 war eine zuletzt in Arnoldshain lebende enge Vertraute der damaligen und 2017 gestürzten südkoreanischen Präsidentin Park Geun Hye festgenommen worden, nachdem diese freiwillig nach Südkorea zurückgekehrt war. Choi soll ihre Beziehung zu Park benutzt haben, um Spendengelder für die Gründung zweier privater Stiftungen einzutreiben. Sie soll sich auch persönlich mit etwa 110 000 Euro daran bereichert haben. Die mittlerweile 62-jährige Choi hatte in Arnoldshain eine Briefkastenfirma mit dem Namen Widec Sports und 14 weitere Firmen gegründet. Dazu gehörte auch das ehemalige Haus Hattstein, das die Koreanerin im August 2016 gekauft und in Widec Taunushotel umbenannt hatte. Bereits kurze Zeit später war das Haus verwaist, ein regulärer Hotel-Betrieb war nie zu beobachten gewesen. "Sind in Korea unterschlagene Spendengelder in der Arnoldshainer Widec Sports GmbH geparkt worden? War das "Widec Taunushotel" im ehemaligen Gasthaus "Haus Hattstein" nur Teil einer Briefkastenfirma?", fragte der UA bereits im Oktober 2016.
Im Hintergrund des Skandals steht offenbar ein koreanisches Elektronikunternehmen - ein ehemaliger Vizepräsident des Unternehmens hatte die ehemalige Präsidentin gebeten, ihren Einfluss geltend zu machen, seine Position in dem Unternehmen zu festigen. Im Gegenzug soll die Präsidentin dessen finanzielle Unterstützung für den nationalen Pferdesport gefordert haben. Das Geld, das der Geschäftsmann "spendete", scheint schließlich unter anderem in Schmitten "gewaschen" worden zu sein.
Der 56-Jährige, der nun angeklagt wird, soll gewusst haben, welchen Zweck die Firma verfolgt, woher das Geld kommt und sich auch rund 25 000 Euro auf sein eigenes Konto überwiesen haben.
Choi ist in Südkorea bereits zu 13 Jahren Haft und einer Geldstrafe von umgerechnet 13 Millionen Euro verurteilt worden.