Vor ein bis zwei Wochen haben Unbekannte ein 2400 Qudratmeter großes Waldstück Am Lanzenboden im Wohngebiet Hegewiese bei Arnoldshain abgeholzt. Die Gemeinde als Besitzerin der Fläche stellte Strafantrag und ruft Zeugen auf, sich zu melden.
Von kh/mgö
Unbekannte haben im Wohngebiet Hegewiese bei Arnoldshain rund 4200 Quadratmeter jungen Wald gerodet. Die Polizei ermittelt. Foto: Martins
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SCHMITTEN - Unbekannte Täter haben im Arnoldshainer Wohngebiet Hegewiese knapp ein Viertel Hektar Jungwald gerodet. Der unerhörte Naturfrevel, für den sich bislang keinerlei Zeugen gefunden haben, kann bereits länger zurückliegen. Die Gemeinde hat Strafanzeige gestellt; Hinweise zur Aufklärung der Tat nimmt Antonio Martins von der Abteilung Liegenschaften/Forst der Gemeinde Schmitten unter der Rufnummer 06084/ 4659 oder per E-Mail an martins@schmitten.de entgegen.
Wer hat etwas davon?
Dem Täter oder den Tätern ging es offensichtlich nicht darum, Brennholz zu stehlen: Das gesamte Astwerk und die höchstens armdicken Stämmchen des einstigen rund drei Meter hohen Baumbestandes liegen noch auf der Fläche des Hanges in der Straße "Am Lanzenboden". Die Abholzung des Gemeindewaldes hat sich ausschließlich gegenüber den Grundstücken "Am Lanzenboden" Nummer 37, 41a, 41b und 43 vollzogen; die Bäume standen südlich von den Grundstücken.
Vor acht Jahren war der ehemalige Wald in dieser Ecke der Hegewiese durch Windwurf und anschließendem Borkenkäferbefall vernichtet worden. Die Forstverwaltung ließ daraufhin einige Fichten und Haseln neu pflanzen; durch Naturverjüngung wurde die Fläche mit Buchensetzlingen versorgt. Der Wald wuchs wieder heran. Natürlich unter Obhut des Försters Karl-Heinz Ginglas, der zuletzt Pflegemaßnahmen vornahm, unter anderem einige zukunftsträchtige Bäume freischneiden ließ. Am 7. Dezember entdeckte er das Gemetzel. Die Tat muss sich vor einigen Wochen abgespielt haben.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Rodung nicht beobachtet worden ist. Ein Mann alleine hätte mit dem Freischneider gut einen Tag lang zu tun gehabt. Und es muss sich um jemanden handeln, der sich ein wenig auskennt mit dieser nicht gerade leichten Arbeit. Noch interessanter ist allerdings die Frage nach dem Warum: Wer kann etwas von so einer Tat haben, die ja bei Ermittlung des Verantwortlichen mit empfindlichen Strafen belegt würde? Es geht immerhin nicht nur um den Sachschaden an den jungen Bäume, der zunächst einmal auf rund 5000 Euro beziffert wird; die 2400 Quadratmeter große Fläche am Hang muss aufgeräumt und wiederaufgeforstet werden. Darüber hinaus ist auch ein Verstoß gegen das Naturschutzgesetz zu prüfen. Da kann aus einem Bußgeld schnell ein dickes Strafverfahren werden. "Ich habe schon viel erlebt, aber so einen dreisten Fall hatten wir bislang noch nie", sagt Antonio Martins im Gespräch mit dem UA. Natürlich werde immer mal wieder ein Verstoß gemeldet, aber in diesem Umfang sei das einzigartig. Deswegen werde die Gemeinde ein Zeichen setzen und nicht länger ruhen, bis die Verantwortlichen gefunden seien. Er hoffe, dass die Polizei bei ihrem Ermittlungen vorankomme und sich auch noch Zeugen meldeten.